Tiffany Sexy Band 73
das.“
„Hast du schon mal …“ Sie unterbrach sich.
Sie hörte, wie er ihr das Gesicht zuwandte. „Jemanden getötet?“ Er wartete einen Moment, aber sie antwortete nicht. „Das wolltest du doch wissen? Das fragt sich jeder. Aber nein, zum Glück noch nicht. Einmal war ich nahe dran, aber ich hatte nicht gut gezielt, und der Kerl kam zu schnell auf mich zu.“ Er sagte es ganz nüchtern, doch das Bild, das er in Emily heraufbeschwor, war schrecklich. „Wir schossen beide gleichzeitig. Ich erwischte ihn in der rechten Brust. Er hatte eine gebrochene Rippe und verlor ein wenig Blut, aber das war alles. Seine Kugel traf mich am linken Arm, was mir eine männliche und interessante Narbe einbrachte. Eines Tages werde ich sie dir zeigen.“
Ein kleiner Schauer durchlief sie bei seinen Worten. Natürlich konnte sie die Narbe sehen, wenn er nur mit einem Handtuch oder Shorts bekleidet an ihr vorbeiging, aber dass er sie ihr zeigen wollte, klang nach etwas viel Intimerem. Und sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Oh ja, ich kann es kaum erwarten? Du zeigst mir deine und ich dir meine? Nicht, dass eine Blinddarmnarbe mit einer Schussverletzung konkurrieren konnte, aber das war die Einzige, die sie hatte.
Emily legte sich auf die Seite und stützte den Kopf in ihre Hand. Das hier war fast wie eine Pyjamaparty, nur ohne andere Mädchen und Pediküren. Und es lag eine eigenartige Spannung in der Luft, ein unterschwelliger gegenseitiger Reiz, den sie jedoch zu ignorieren gedachte.
„Wolltest du schon immer Polizist sein?“
„Ich denke schon. Wahrscheinlich habe ich als Kind zu viele Cop-Serien gesehen. Erinnerst du dich an Hill Street Blues? Das sah ich als kleiner Junge schon mit meinen alten Herrschaften.“ Er lachte. „Das muss man sich mal vorstellen – sich seinen Beruf nach einer Fernsehserie auszusuchen.“
„Das kommt bestimmt sehr häufig vor. Kannst du dir vorstellen, wie viele Kinder CSI-Ermittler werden wollen, wenn sie erwachsen sind?“
„Such dir nur die Stadt aus, und schon ist alles klar.“ Er lachte wieder und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. „Und du? Wie bist du zu deinem Job gekommen?“
„Durch einen Eignungstest.“
„Wirklich?“
„Ja. Ich bin unternehmerisch, arbeite gern mit Menschen, bin durchtrainiert und an Anatomie interessiert. Ich wollte auch mal Ärztin werden.“ Sie schenkte ihm ein schiefes Lächeln, obwohl er es nicht sehen konnte. „Aber das Studium war mir zu lang. Physiotherapie war besser. Ich arbeite mit Partnern, die ich respektiere, und jeder hat sein eigenes Spezialgebiet. Da wir alle Mitbesitzer sind, ist es kein Problem, wenn einer von uns Urlaub braucht. Das ist ideal für mich.“
Eine Weile lagen sie still da und lauschten dem Regen, der sich so anhörte, als könnten sie sich auf tagelanges schlechtes Wetter einstellen.
„Eins verstehe ich nicht“, sagte Jonah.
„Was?“
„Du bist klug genug, dein eigenes Geschäft zu führen, energisch genug, um Urlaub zu nehmen, wenn du ihn brauchst, wieso lässt du dich dann also so von deiner Familie tyrannisieren?“
„Wie kannst du das sagen? Du kennst meine Familie ja nicht einmal.“ Sie gab sich wirklich Mühe, empört zu klingen, was aber gar nicht leicht war, da er recht hatte.
„Schon vergessen, dass ich Polizist bin? Es gehörte zu meiner Ausbildung, Menschen zu beobachten. Und die Indizien, die ich durch meine Beobachtungen über dich gesammelt habe, sind faszinierend.“
„Faszinierend?“ Obwohl er sie nach so kurzer Bekanntschaft analysierte, war es schön zu wissen, dass er sich die Mühe machte.
„Ja. Und nicht nur in positiver Hinsicht.“ Er zog seine Hände unter dem Kopf hervor, um seine Indizien an den Fingern abzählen zu können. „Erstens hast du allen Ernstes vor, das scheußlichste Kleid zu tragen, das ich je an einer Brautjungfer gesehen habe.“
„Aber das kann ich nicht ändern. Die Braut wählt diese Kleider aus. Mir bleibt nichts anderes übrig, als das Ding zu tragen.“
Er wandte den Kopf, und sie spürte seinen Blick auf sich. „Wer hat dieses orangefarbene Zelt bezahlt?“
Emily schluckte. „Ich.“
Jonah nickte und fuhr fort, die Beweise für ihre Schwäche aufzuzählen. „Zweitens verbringst du den ersten Tag deines Urlaubs mit dem Falten irgendwelcher alberner Papierblumen.“
„Es waren Rosen. Ein paar von uns haben sich zusammengesetzt und sie gemacht. Es hat Spaß gemacht.“
„Heute Abend hast du Platzkarten geschrieben, die
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