Tiffany Sexy Band 84
seiner Erleichterung merkte er, wie sie leise lachte. Er streichelte ihren Rücken durch den Wollmantel hindurch, und ihr Zittern ließ allmählich nach. Schließlich merkte er, wie Spannung in ihren Körper zurückkehrte. Sie hob ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht; der ängstliche Ausdruck war weg.
„Ich weine nicht. Ich weine nie“, erklärte sie mit fester Stimme. „Danke. Es war dumm. Tut mir leid. Ich bin nicht gerne dumm.“
Sie schien zerbrechlich und völlig deplatziert in diesem Chaos aus Menschen, Lichtern und Lärm. Ihr Gesicht war schmal, zart, wie das einer Märchenfee. Doch um ihre Augen lagen Schatten, die nicht zu dieser Schönheit passten. Schatten, die nicht allein durch den Verlust eines Handys zustande gekommen sein konnten. Sanft streichelte er ihre Wange, als wollte er eine imaginäre Träne wegwischen, nur um ihre zart schimmernde Haut zu berühren.
„Sie sind nicht dumm. Und jetzt ist alles in Ordnung. Alles ist bestens“, sagte er und sah, wie sie ihre Beherrschung wiederfand.
„Danke, dass Sie mein Handy gefunden haben.“
„Keine Ursache. Geht es Ihnen jetzt wieder besser?“, fragte er, während er sich zu ihr hinunterbeugte – natürlich nur, damit sie ihn in dem Lärm besser verstand. Ja, genau …
„Entschuldigen Sie bitte. Ich gerate sonst nicht so leicht in Panik“, sagte sie. Ihr Gesicht war seinem jetzt so nah, dass er die sorgsam überschminkten Sommersprossen auf ihrer Nase erkennen konnte.
„Sie müssen sich nicht entschuldigen. Ich gerate regelmäßig in Panik.“ Argwöhnisch sah sie ihn an. „Das war nur ein Scherz“, stellte er schnell klar und ärgerte sich über sich selbst. Etwas an ihrem Gesicht, in ihren leuchtenden Augen hielt ihn gefangen. Hinter ihrer Gefasstheit ahnte er kindliche Neugier.
Ihr Lächeln berührte sein Herz. Sie hatte einen Mund, der zum Küssen einlud.
Genau in diesem Augenblick stieß einer der Touristen sie an, sodass sie erneut in seinen Armen landete. Er hielt sie fest. Allmählich gewöhnte er sich an das Kribbeln, das ihre Nähe bei ihm auslöste.
„Ich hätte heute Abend nicht herkommen sollen. Ich dachte, es würde mir nichts ausmachen.“
„Ich weiß, was Sie meinen. Ein Haufen Idioten glaubt, Silvester sei die Nacht für neue Träume. Was für ein Quatsch. Ich hätte zu Hause bleiben und Champagner trinken sollen; stattdessen friere ich mir hier den A… Ach, vergessen sie’s.“ Er spürte erneut, dass sie lachte, und genoss es, wie sich ihr weicher, wohlgeformter Körper an seinen schmiegte und ihr duftendes Haar sein Gesicht streifte.
Nach einer Weile hob sie den Kopf und betrachtete ihn eingehend. „Haben Sie das schon mal gemacht?“
„Nö, Sie?“
„Nein, und das werde ich auch nie wieder“, antwortete sie bestimmt.
Offensichtlich stand er immer noch in der Gunst der Götter, und diese sahen ein noch größeres Happy End für ihn vor, denn plötzlich fing die Menge an zu zählen, und somit war er auf dem besten Weg, gemäß der Tradition um Mitternacht einen Kuss von seiner neuen Bekanntschaft zu bekommen.
Dreiunddreißig, zweiunddreißig, einunddreißig …
Das Leuchten ihrer hellblauen Augen faszinierte ihn und hielt seinen Blick gefangen. Sie packte sein Revers, als wollte sie nie wieder loslassen. Die Spannung, die zwischen ihnen herrschte, war nahezu greifbar.
Neuanfang. Neue Liebe. Neues Jahr.
Neunzehn, achtzehn, siebzehn …
Vollkommen verzaubert, legte Ian seine rechte Hand in ihren Nacken, stieß einen verlangenden Seufzer aus und schob die Finger in ihr Haar.
Ihre Lippen berührten seine, noch ehe er darum bitten konnte. Sanft, süß, einen wahren Neuanfang verheißend.
Als sie durch die Menschenmenge noch enger an ihn gedrängt wurde, beklagte Ian sich nicht, sondern schob seine linke Hand unter ihren Mantel und ihren Pulli, wo er die zarte Haut ihres Rückens fand und, tiefer gleitend, die einladende Rundung ihrer Hüfte. Um sie herum tobte das Leben weiter, mit Konfettiregen, kaltem Wind und dem Jubel von einer Million nicht mehr ganz nüchterner Feiernder. Ian ignorierte all das, denn für ihn gab es in diesen Sekunden nur diese Frau und den Rest ihres gemeinsamen Lebens.
Sie öffnete ihre sinnlichen Lippen, ihre Zungen fanden sich, umspielten einander auf verführerische Weise. Heißes Verlangen stieg in ihm auf und stachelte seine Fantasie an. Sie würden zu ihm nach Hause gehen, sie würden sich dort lieben … Dann würden sie heiraten. So gehörte sich das für ein Happy
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