Tiffany Sexy Band 84
schmückte, der sie sein Eigen nennen durfte.
Dieser glückliche Mann, der sie nachher mit nach Hause nehmen konnte, war er. Allerdings nicht zu sich. Sein Haus war noch nicht fertig, und Axelle würde nicht mit zu Marlie kommen, solange diese daheim war. Technisch gesehen hatte diese Traumfrau auch kein eigenes Zuhause, also musste er sie in das Haus ihres Bruders bringen – und es kurz darauf verlassen.
Es war höchste Zeit, ihre Beziehung zu festigen. Wahrscheinlich wünschte er sich das mehr als Axelle. Diese Frau lag eigentlich nicht ganz in seiner Reichweite, und richtig stabil fühlte sich ihre Verbindung nicht an. Es war, als müsse er noch eine Art Test bestehen. Er hatte sich deshalb vorgenommen, an diesem Abend mitzubieten, war aber unsicher, ob sie das zu schätzen wissen würde. Wenn er schon viel Geld ausgab, dann sollte es sich wenigstens auch lohnen.
Wäre Axelle mehr wie Marlie, könnte er sie einfach danach fragen. Bei Marlie wusste man, woran man war. Sie war verlässlich, unkompliziert und angenehm um sich zu haben. Das mochte er an ihr, auf lange Sicht wollte er allerdings eine aufregende und spannende Beziehung.
Unter seinen Bekannten gab es genug Männer, die die Gewissheit brauchten, dass es dienstags Steak und freitags etwas vom Chinesen gab. Für solche Männer war Marlie die perfekte Frau. Ihn würde so ein Leben langweilen, doch das Zusammenwohnen mit ihr würde er trotzdem vermissen. Sie waren in ein gewisses Muster verfallen, als hätten sie jahrelang ein Haus geteilt. Wären die Dinge anders gelaufen, würde er sich vielleicht sogar für sie interessieren.
Nein! Er war nicht bereit für Häuslichkeit. Und wenn es bei ihm so weit war – falls es überhaupt jemals dazu kam –, hatte Marlie wahrscheinlich längst einen Mann und Kinder.
Axelle hatte ihn gebeten, am Auktionstisch Fragen zu beantworten und Broschüren zu verteilen. Bisher hatte sich jedoch niemand an ihn gewandt, die Gäste hielten fast alle Flyer in den Händen. Es war nicht viel los, und ihm war langweilig. Marlie, die alleine zu Hause saß, langweilte sich vermutlich auch. Er entdeckte eine ihrer Webcams, drehte dem Saal den Rücken zu und zog direkt vor der Kamera eine Grimasse.
Marlie verschluckte sich fast an ihrer Nudelsuppe, als Ty vor der Kamera Faxen für sie machte. Wenn Axelle ihn dabei erwischt hätte, wäre er dran. Während der Vorbereitungen war ihr klar geworden, dass die Französin sehr viel Wert auf Perfektion legte. Das war ihre erste Spendengala, und die sollte dazu beitragen, den Namen ihres Restaurants bekannt zu machen. Das Publikum dieser Art von Wohltätigkeitsveranstaltung war genau ihre Zielgruppe. Über Tys Grimassen wäre sie vermutlich ziemlich sauer, wenn sie davon wüsste.
Sobald Marlie wieder richtig atmen konnte, lachte sie laut auf und wünschte, Ty könnte sie sehen. Sie wählte seine Nummer und beobachtete auf dem Bildschirm, wie er nach dem Handy griff. „Du Witzbold! Was machst du denn da?“
„Ich wollte nur prüfen, ob du auch gut aufpasst.“
Sie kicherte. „Warum stehst du nicht auf deinem Posten?“
„Ich habe Broschüren-Dienst.“
Er hielt einige Flyer vor die Kamera.
Was? Axelle hat ihn in eine Ecke verbannt, dachte Marlie. Das ist kein gutes Zeichen. „Wo ist Axelle?“
„Ach, irgendwo hier.“
Ty wirkte absolut unbesorgt, während er sich im Saal nach seiner Freundin umsah. Am plötzlichen Wandel seines Gesichtsausdrucks erkannte Marlie, dass er sie entdeckt hatte.
Sie wählte eine andere Kamera an und sah, wie Axelle durch den Saal auf Ty zuschwebte. Er klappte sein Handy zu und schob es in die Tasche. Marlie Waters hatte er von einer Sekunde auf die nächste vergessen.
Axelle nahm ihm das Glas aus der Hand und stürzte den Inhalt hinunter. „Was zur Hölle ist das?“, fragte sie mit angewiderter Miene.
„Gingerale“, antwortete Ty trocken.
„Etwa mit Zucker?“ Sie blickte ihn entgeistert an.
„Das bisschen Zucker wird dir schon nicht wehtun.“
„Ich dachte, es wäre Scotch.“ Axelle blickte sich kurz um. „Ich brauche Alkohol.“
Es verblüffte ihn, sie so nervös zu sehen. „Du kriegst das hin“, sagte er. „Sobald die Versteigerung beginnt, musst du nur ein bisschen lächeln, und die Leute werden sich wie wild überbieten.“
„Hoffentlich.“ Sie atmete tief ein. „Ich hatte eigentlich auf mehr Gäste gehofft.“
Ty sah sich um. „Es sind doch ziemlich viele da.“
„Ja, aber die meisten haben bereits gespendet. Die
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