Tiffany Sexy Band 84
Stange und zieh die Schnur straff“, forderte er sie auf.
Sie ging zögerlich in die Hocke und verzog erneut das Gesicht, als ihre Knie den feuchten Boden berührten.
„Wir hätten mit dem Campen wenigstens bis zum Frühling warten können.“
Ty hatte sich eine gute Geschichte zurechtgelegt. „Du wirst von Männern immer ins Konzert oder ins Restaurant oder so ausgeführt. Ich will, dass wir uns für immer an unsere erste gemeinsame Nacht erinnern.“
„Das hast du schon jetzt geschafft.“
Kurze Zeit später stand das kleine orangefarbene Zelt.
„Wahnsinnig gemütlich.“ Axelle erhob sich und klopfte sich die Jeans sauber. „Wo sind die Waschräume?“
„Du machst Witze.“
„Nein“, sagte sie drohend. „Ich nehme an, dass es auf diesem Zeltplatz irgendwo Toiletten gibt.“
Jetzt wurde es tückisch. Ty reichte ihr die Taschenlampe. „Das ist kein Zeltplatz.“
Axelle starrte ihn an. „Wo sind wir denn dann?“
„Auf privatem Gelände. Es gehört einem Freund.“
„Wohnt der vielleicht in dem Haus, an dem wir vorhin vorbeigefahren sind?“
„Möglich, aber keine Sorge. Hier sieht dich niemand.“
Beim Anblick von Axelles vor Entsetzen geweiteten Augen überkamen ihn Schuldgefühle. Sollte Marlie verletzt werden, weil irgendein Typ das Alleinsein mit ihr in der Wildnis ausnutzte und kein Mensch ihre Hilferufe hören konnte, würde er sich allerdings noch viel schuldiger fühlen.
„Du erwartest, dass ich …“ Axelle wies in die Dunkelheit.
„Du brauchst nicht weit zu gehen. Ich bleibe hier stehen.“
Sie murmelte etwas auf Französisch und marschierte davon. Sie ist einfach zu verkrampft, dachte er, kroch ins Zelt und breitete seinen Schlafsack aus. Axelle hatte recht, er stank wirklich, ebenso alles andere. Der Geruch eines längst erloschenen Lagerfeuers schlug ihm entgegen. Axelle hatte auch ein Feuer vorgeschlagen, doch er fürchtete, Marlie und Jeff könnten es bemerken.
Wo genau die beiden ihr Lager aufgeschlagen hatten, wusste er nicht, aber Jeffs Wagen stand in der Nähe, also konnten sie nicht weit sein. Sobald Axelle eingeschlafen war, würde er sich auf die Suche nach ihnen machen.
Er starrte die Schlafsäcke an und überlegte, ob er sie zu einem großen verbinden sollte. Nein, das wäre sinnlos.
Tief aufseufzend gestand er sich ein, dass dieser Ausflug vermutlich das Ende seiner Beziehung mit Axelle bedeutete. Merkwürdigerweise fühlte sich dieser Gedanke gar nicht so schlimm an. Bei ihnen hatte es nie so geknistert wie zwischen ihm und Marlie während des unglaublichen Kusses.
Ty kroch aus dem Zelt und hängte die Schlafsäcke zum Lüften in einen Baum. Von Axelle war weit und breit keine Spur.
Na super. Kurz darauf entdeckte er den Lichtkegel ihrer Taschenlampe und lief hinter ihr her. „Axelle!“ Sie musste ihn hören, blieb aber nicht stehen, bis er sie am Arm packte.
Sie fuhr herum und fauchte ihn an. „Was?“
„Wo willst du hin?“
„Zum Haus.“ Sie zeigte durch die Bäume. „In den Fenstern ist Licht. Ich klopfe an und frage, ob ich die Toilette benutzen darf.
Ty hielt sie fest. „Das halte ich für keine gute Idee.“
„Warum? Dein Freund weiß doch sicher, dass wir auf seinem Gelände campen.“
Ty überlegte rasend schnell. „Vielleicht ist er gar nicht da. Das könnte irgendwer sein, womöglich sogar jemand, der gar nicht da sein dürfte.“
„Ganz recht“, tönte in diesem Moment eine tiefe Stimme, und ein greller Lichtstrahl blendete sie. „Ihr habt dieses Grundstück unbefugt betreten.“
Axelle schrie auf. „Er hat eine Waffe!“
11. KAPITEL
„Ty?“ Marlie starrte die beiden Gestalten an, die sich im Licht von Jeffs Taschenlampe aneinanderdrückten. Unglaublich! Es war bizarr genug, Ty zu entdecken, aber Axelle?
„Hallo, Marlie.“ Ty hob eine Hand, um seine Augen abzuschirmen.
Jeff senkte die Lampe. „Axelle, bist du das?“
„Jeffrey?“ Axelle atmete die zu lange angehaltene Luft aus und legte sich eine Hand auf die Brust.
„Höchstpersönlich.“ Jeff ließ die Waffe sinken. „Was macht ihr denn hier?“
Marlie war gespannt auf die Antwort.
„Wir sind auf der Suche nach einer Toilette“, sagte Axelle würdevoll.
„Dann komm mal mit.“ Jeff warf ihr einen Blick zu.
„Geht ihr schon vor“, sagte Marlie. „Ty und ich kommen nach.“
Jeff nickte und ging mit Axelle davon, die in raschem Tempo auf ihn einsprach, teilweise auf Französisch.
„Ich glaube das einfach nicht.“ Marlie sah Ty fest in die
Weitere Kostenlose Bücher