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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Ich möchte Sie mit einem Freund bekannt machen…
    Als ich gebeten wurde, Kurt Austin, Joe Zavala und ihre Freunde von der National Underwater and Marine Agency vorzustellen, habe ich dieser Bitte mit großem Vergnügen und voller Begeisterung entsprochen. Ich kenne Kurt und Joe nun schon seit vielen Jahren. Unser erstes Treffen fand statt, als die beiden sich auf Admiral Sandeckers Initiative hin der NUMA anschlossen, nicht lange nachdem Al Giordino und ich an Bord gekommen waren. Obwohl sich uns bislang nie die Gelegenheit geboten hat, zusammen an einem Projekt zu arbeiten, haben Kurts und Joes Eskapaden über und unter Wasser oftmals meine Fantasie beflügelt und mich wünschen lassen, ich wäre selbst dabei gewesen.
    Kurt und ich haben einige Gemeinsamkeiten. Er ist ein paar Jahre jünger, und wir sehen uns wohl kaum ähnlich, aber er wohnt in einem alten umgebauten Bootshaus am Potomac und sammelt antike Duellpistolen, was, verglichen mit den alten Autos in meinem Flugzeughangar, eine weise Wahl darstellt, wenn man berücksichtigt, wie viel einfacher diese Pistolen sich instand halten und unterbringen lassen. Außerdem rudert und segelt er gern, während ich schon bei dem bloßen Gedanken daran außer Atem gerate.
    Kurt ist einfallsreich und scharfsinnig, und er hat mehr Schneid als ein weißer Hai, der eine Schachtel Aufputschmittel verschluckt hat. Darüber hinaus ist Kurt ein wirklich netter und absolut integer Kerl, zu dessen moralischen Werten die Nationalflagge, Mütter und Apfelkuchen gehören. Zu meinem Leidwesen finden die Damen ihn äußerst attraktiv, sogar noch attraktiver als mich. Der einzige, wenngleich mir völlig unbegreifliche Schluss, den ich daraus ziehen kann – und dies fällt mir zugegebenermaßen schwer –, ist die Tatsache, dass er von uns beiden anscheinend besser aussieht.
    Ich bin froh, dass Kurts und Joes Heldentaten aus den Archiven der NUMA nun endlich publik gemacht werden.
    Zweifellos werden Sie, werte Leser, die Lektüre als einen unterhaltsamen und fesselnden Zeitvertreib empfinden. Mir zumindest ist es so ergangen.
    Dirk Pitt

Prolog
    25. Juli 1956
Südlich von Nantucket Island
    Das bleiche Schiff kam dermaßen schnell in Sicht, als wäre es von einem Moment auf den anderen unvermutet aus der Tiefe emporgestiegen. Im Licht des nahezu vollen Mondes glitt es wie ein Geist über das silbern schimmernde Wasser und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in östlicher Richtung durch die warme Nacht. Entlang seiner knochenweißen Flanken funkelte ein Diadem ausleuchtenden Bullaugen, und der steile Bug zerteilte das glatte Meer so mühelos, als schnitte ein Stilett durch schwarzen Satin.
    Hoch oben auf der dunklen Brücke des schwedisch-amerikanischen Linienschiffs
Stockholm,
sieben Stunden und 130 Meilen östlich von New York City, suchte der zweite Offizier Gunnar Nillson den mondbeschienenen Ozean ab. Dank der großenrechteckigen Fenster, die sich rund um das Ruderhaus zogen, konnte er in alle Richtungen bis zum Horizont blicken. Abgesehen von vereinzelter unregelmäßiger Dünung, war die Wasseroberfläche ruhig. Die Temperatur betrug etwas über zwanzig Grad Celsius und bedeutete eine wohltuende Abwechslung von der schweren, feuchten Luft, die an jenem Morgen über der
Stockholm
gelegen hatte, als der Liner vom Pier an der 57. Straße in See gestochen und dem Lauf des Hudson River gefolgt war. Einige letzte flaumige Wolken schoben sich in zerfetzten Schleiern vor den Porzellanmond. An Steuerbord betrug die Sichtweite ein halbes Dutzend Meilen.
    Nillson richtete den Blick nach backbord, wo die schmale dunkle Horizontlinie sich in einem trüben Dunst verlor, der die Sterne verschleierte und Himmel und Wasser verschmelzen ließ.
    Einen Moment lang war er von diesem dramatischen Anblick völlig überwältigt. Der Gedanke an die riesige pfadlose Leere, die noch vor ihnen lag, raubte ihm schier den Atem. Dieses Gefühl kam bei Seeleuten häufig vor, und es hätte auch noch länger angehalten, wäre da nicht das Kribbeln in seinen Fußsohlen gewesen. Die Kraft der gewaltigen Zwillingsdiesel mit ihren 14.800 Pferdestärken schien sich vom Maschinenraum durch das vibrierende Deck und in seinen Körper fortzupflanzen, der sich kaum wahrnehmbar neigte, um das leichte Rollen auszugleichen. Furcht und Erstaunen ließen nach und wichen dem Gefühl der Allmacht, das sich beinahe zwangsläufig einstellte, wenn man am Ruder eines schnellen Liners stand, der mit Höchstgeschwindigkeit über den Ozean

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