TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 02
sexy Nachbarn. „Du meinst, seit unserem letzten Telefonat?“
„Na ja, es ist Weihnachten, und du bist nicht hier, um mich vor meiner Mutter zu retten.“
Dr. Georgina Autrey war eine Feministin von weltweitem Ansehen à la Gloria Steinem, und Mutter und Tochter waren noch nie über irgendetwas einer Meinung gewesen. Was bedeutete, dass Tess nie ein traditionelles Weihnachtsfest bekam, es sei denn, sie verbrachte die Feiertage mit Claire.
Nur hatte Claire in diesem Jahr weder ihre Wohnung geschmückt noch gebacken, ja bisher nicht einmal Karten verschickt.
Jedenfalls an niemanden außer an Randy.
„Sei froh, dass ich so weit weg bin. Auf diese Weise bekommst du wenigstens nicht mit, wie mies ich drauf bin.“
„Doch, das tue ich. Ich muss nur in meinen Briefkasten schauen.“
„Die Karte kommt.“ Sie zeigte auf den Poststapel auf ihrem Schreibtisch. „Ich schwöre dir, sie kommt.“
„Wie heißt er?“
Claire hätte sich fast verschluckt. „Wie heißt wer? Tess, wir haben vor zwei Tagen erst miteinander telefoniert.“
„An dem Tag, an dem wir alle unsere Karten gekauft und geschrieben haben. Nur du nicht. Es muss ein Mann daran schuld sein.“
„Nein, nur die Arbeit.“
„Aber es gibt einen Mann.“
„Kann schon sein.“
„Was heißt das?“
„Er ist bloß mein Nachbar.“
„Vom Balkon nebenan? Dieser Adonis?“
Ja, er sah fantastisch aus, aber er war ein Mensch aus Fleisch und Blut, keine Gottheit der griechischen Mythologie. Sie lehnte sich zurück. „Er heißt Randy. Er hat mich gefragt, ob der erste Mann, mit dem ich geschlafen habe, mir das Herz gebrochen hat.“
Tess sog die Luft ein. „Autsch. Was hast du ihm erzählt?“
„Noch nichts. Ich soll ihm heute Abend die Frage beantworten.“
„Hör sich ja heiß und aufregend an.“ Tess unternahm nicht einmal den Versuch, ihren Sarkasmus zu verbergen. „Und schrecklich romantisch dazu.“
Claire lachte. Es war nichts dergleichen, aber Tess das Arrangement zwischen sich und Randy und die dazugehörigen Regeln zu erklären hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Als hätte sie Claires Gedanken gelesen, sagte Tess: „Ich muss Schluss machen. Ich wollte nur sichergehen, dass du gut über die Feiertage kommst und dass mit dir alles in Ordnung ist.“
Na fabelhaft, jetzt wurde ihre Freundin auch noch rührselig. „Du bist eine tolle Freundin, ganz gleich, wie viele schlechte Dinge ich über dich erzähle.“
„Ich weiß“, sagte Tess und legte auf. Claire dachte an ihre Freundinnen in Houston, die sie wegen ihrer Karriere zurückgelassen hatte. Allerdings fragte sie sich angesichts des unausgeglichenen Verhältnisses zwischen ihren Einnahmen und Ausgaben, ob der Umzug in eine andere Stadt tatsächlich förderlich für ihre Karriere gewesen war.
Den Rest des Tages verbrachte sie damit, so viele kleine Dinge wie möglich zu erledigen, um Zeit zu haben für die funktionelle Raumanalyse im Rahmen des Flatbacker-Projekts, falls die Verantwortlichen sich dafür entscheiden würden, sie zu engagieren.
Als sie mit der Beantwortung telefonischer Anfragen fertig war, ihre Finanzkalkulation beendet und zwei geschäftliche E-Mails geschrieben hatte, war es fast sieben.
Sie hatte nicht einmal Mittagspause gemacht und sich stattdessen mit einer Schachtel Cracker tief unten aus ihrer Handtasche und einer Birne aus dem Präsentkorb eines früheren Klienten begnügt.
Es wurde Zeit, nach Hause zu gehen und etwas zu essen, wofür sie allerdings nicht den Herd benutzen würde, damit sich die Wohnung nicht noch mehr aufheizte. Außerdem wollte sie den verpassten Schlaf der vergangenen Nacht nachholen.
Uh, aber eigentlich war sie zu jung, um so müde zu sein.
Deshalb glaubte sie auch zu träumen, als sie zwanzig Minuten später durch ihre Haustür trat. Im Haus war es kühl, und es duftete herrlich, als hätte sie das Ristorante Carmelo zum Abendessen betreten.
Da es dafür nur eine logische Erklärung gab, war sie weder allzu besorgt, noch bekam sie Angst. Sie kickte einfach ihre Schuhe fort, warf Handtasche, Aktenkoffer, Strumpfhose und Jacke aufs Sofa und folgte ihrer Nase.
Der Duft von Butter, Knoblauch und Parmesankäse ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber als sie in die Küche kam und den Koch entdeckte, schmolz sie erst richtig dahin.
Wow, das war der Hammer!
Anders konnte sie ihre Gefühle nicht beschreiben. Randy stand vor der Spüle und goss dampfende Nudeln in ein Sieb. Er trug eine dunkelblaue Anzughose
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