TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 02
ihre Grundregel ignorierend, stellte er ihr die Frage, die ihn am meisten beschäftigte.
„Warum ich?“
„Soll ich ehrlich sein?“, erwiderte Claire und hielt sich damit selbst nicht an ihre eigene Regel. „Oder soll ich nett sein?“
Er sah sie einen Moment lang schweigend an, dann lachte er.
Sie sah, wie das Lachen in seinen Augen begann; zuerst erschienen winzige Lachfältchen, kaum sichtbar im gedämpften Licht, dann fielen ihr die Grübchen auf seinen Wangen auf.
Doch es war der amüsierte Laut, mit dem sich die Spannung entlud, die zwischen ihnen entstanden war –, und der ihr Herz berührte.
Ja, ihr Herz, obwohl das nun überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun haben sollte.
Vom emotionalen Standpunkt aus gesehen, verlief diese Begegnung absolut nicht so, wie sie es gewollt hatte. Schuld daran war sein Lachen. Und ihre Empfänglichkeit dafür.
In erotischer Hinsicht hoffte sie, dass das Knistern zwischen ihnen erst der Anfang war. „Ich nehme an, das bedeutet, ich soll ehrlich sein?“
„Unbedingt“, bestätigte er und prostete ihr zu.
Sie setzte sich in einen der Sessel, schlug die Beine übereinander und wippte mit dem Fuß. „Ich finde, du siehst einfach sexy aus.“
„Nun, das ist ehrlich“, meinte er und setzte sich ihr gegenüber. Er lehnte sich zurück, streckte die Beine aus und schlug die Knöchel übereinander.
„Zu ehrlich?“ Sie fuhr mit dem Zeigefinger über den Glasrand. „Soll ich lieber nicht so direkt sein? Dich lieber in einer Bar ansprechen? Oder dich auf einen Kaffee im Café Eros einladen? Wir könnten flirten und Small Talk machen. Du könntest dich fragen, was für Absichten ich habe. Ich könnte so tun, als würde ich darüber nachdenken, mit zu dir zu gehen.“
Er hatte sein Weinglas auf den Tisch gestellt, während sie sprach, und hielt jetzt mit zwei Fingern den Stiel fest, wobei die Hand flach auf dem Tisch lag.
Sie betrachtete die dunklen Härchen auf seinem Handgelenk und dem Handrücken und fragte sich, ob er das Glas wohl zerbrechen würde.
„Das kommt mir alles wie Zeitverschwendung vor“, sagte er schließlich. Dem konnte sie nur zustimmen.
Und dann wartete sie mit pochendem Herzen und beobachtete, wie er nickte, wie er sein Weinglas hob und trank, wie er sie dabei ansah.
Es war ein seltsames Katz-und-Maus-Spiel, ein Spiel, bei dem es zwei Gewinner geben und das weder Reue noch Herzschmerz verursachen würde, wenn es richtig gespielt wurde.
Wenn man sich an die Regeln hielt, würde es keine gebrochenen Herzen geben.
Sie hatte den Ball in seine Hälfte geschlagen. Jetzt war er am Zug. Und er machte diesen Zug, indem er fragte: „Wie geht es von hier aus weiter, Claire?“
Natürlich kennt er meinen Namen, dachte sie. Er kam ihr nicht wie ein Mann vor, dem Details entgingen, schon gar nicht solche, die ihm einen Vorteil verschafften.
„Da ich noch nicht das Vergnügen hatte …“
„Randy“, sagte er und neigte den Kopf.
Sie hatte einen vornehmeren Namen erwartet, einen mit einer römischen Ziffer am Ende. Aber sein Name klang typisch amerikanisch und bodenständig, ganz nach dem Jungen von nebenan. Genau das ist er ja tatsächlich, dachte sie mit einem Lächeln – das er erwiderte. Sofort war die Spannung wieder da.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, erinnerte er sie.
„Ich bin mir ziemlich sicher, die Grundregeln sahen vor, dass ich keine Fragen beantworte.“
Er stellte sein Glas auf den Tisch zurück und sah ihr ins Gesicht. „Dann war die erste Frage eine Ausnahme? Gewissermaßen das Vorrecht einer Frau?“
Sie schaute auf ihren Wein, der die Farbe der Wintersonne hatte. „Das würde ja bedeuten, dass ich meine Meinung geändert habe.“
„Aber das hast du nicht.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Gut“, sagte er und streckte die Hand aus. „Dann komm her, und küss mich.“
Ihr wurde bewusst, wie kurz die Entfernung war, die sie zurücklegen musste, um seiner Aufforderung nachzukommen. Und diese Erkenntnis löste ein Kribbeln in ihrem Bauch aus.
Sie stellte die Beine nebeneinander und das Glas auf das Balkongeländer, wobei sie Randy einen Blick in ihr Dekolleté gewährte. Dann stand sie auf und berührte mit den Fingerspitzen seine Hand.
Er verweigerte diese simple Berührung, umfasste stattdessen ihr Handgelenk und zog Claire an sich. Erregt setzte sie sich auf seinen Oberschenkel, woraufhin er sie noch enger an sich zog, sodass sie sich in seinen Arm schmiegte.
Ihr blieb gar keine andere Wahl, als
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