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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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.I.
    Echsenherdenplatz, Stadt Manchyr, Fürstentum Corisande
    Paitryk Hainree stand auf seinem improvisierten Podest, gleich oben auf der Zisterne der städtischen Feuerwehr. Von dort aus wetterte er auf seine Zuhörerschaft hinab: »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, Leute, aber ich für meinen Teil habe diese Drachenscheiße endgültig satt!«
    »Genau. Mistkerle!«, ließ sich eine Stimme aus der kleinen Menschenmenge vernehmen, die sich vor der Taverne versammelt hatte. Es war früh am Morgen, ein ganz normaler Mittwoch. Wie überall auf Safehold waren auch in Manchyr die Tavernen geschlossen und würden es auch bis zum Ende der Frühmesse bleiben. Die Sonne war gerade eben erst aufgegangen. Daher lagen die engen Straßen der Stadt noch im Schatten der sie begrenzenden Häuser - dunkle Adern in einer Höhle, die Stadt hieß. Die Wolken am Himmel versprachen einen verregneten Nachmittag, und die Luftfeuchtigkeit war immens.
    Immens war auch, wie Hainree nicht entging, die Gereiztheit seiner Zuhörer. Es waren nicht allzu viele. Tatsächlich waren es sogar deutlich weniger, als er sich eigentlich erhofft hatte, und wahrscheinlich war die Hälfte der versammelten Männer eher aus Neugier hier denn aus echter Überzeugung. Aber diejenigen, die tatsächlich überzeugt waren ...
    »Verfluchte Mörder!«, ereiferte sich jemand anderes.
    Nachdrücklich nickte Hainree, damit ein jeder seiner zornigen Zuhörer die Geste auch deutlich erkennen konnte. Eigentlich war er Silberschmied. Er war also beileibe kein Redner oder Schauspieler - und ganz gewiss kein Priester. Aber im Laufe der letzten Fünftage hatte er Gelegenheit gehabt, aus den Erfahrungen und Ratschlägen von Männern zu lernen, die sehr wohl ausgebildete Priester waren. Von ihnen hatte er gelernt, seine Stimme richtig einzusetzen. Er hatte auch gelernt, wie scheinbar spontane Körpersprache Gesagtes zu unterstützen oder gar zu verstärken vermochte. Er wusste so den echten, flammenden Zorn seiner Worte noch gezielter einzusetzen.
    »Ja!«, rief Hainree nun dem Mann aus dem Publikum eine Antwort zu. »Du hast vollkommen Recht: Es sind Mörder - es sei denn, du willst tatsächlich diesem verlogenen Mistkerl Cayleb glauben!« Hainree machte eine verächtliche Geste. »Natürlich ist Cayleb nicht verantwortlich! Ich meine, wie könnte er auch! Hätte er etwa einen Grund gehabt, den Mord an Prinz Hektor zu befehlen?«
    Ein neuerlicher Sturm der Entrüstung brandete dem Mann auf der Zisterne entgegen. Dieses Mal war es pure Wut, Zorngebrüll, keine verständlichen Worte mehr. Hainree verzog die Lippen zu einem brutalen Grinsen.
    »Gottverfluchte Schlächter!«, rief eine weitere Stimme. »Priestermörder! Ketzer! Ferayd soll nie vergessen sein!«
    »Ja!« Wieder nickte Hainree, ebenso nachdrücklich wie zuvor. »Die da auf den Kanzeln, unser so genannter neuer Erzbischof und seine Bischöfe, die können sagen, was immer sie wollen! Ich aber glaube, dass ihr Recht habt, was Caylebs ach so heiß geliebte ›Kirche von Charis‹ angeht! Mag ja sein, dass es wirklich ein paar Priester gibt, die ihr Amt missbraucht haben. Nur glauben will das niemand - ich auf jeden Fall nicht! Und wie steht es mit euch? Aber vergesst nicht, was Erzbischof Wyllym in seinem Bericht über das Ferayd-Massaker geschrieben hat! Es steht völlig außer Frage, dass Caylebs Version der Ereignisse eine Lüge ist, und es steht verdammt noch mal fest, dass es eine Lüge ist, dass er und seine Speichellecker sich bei der Reaktion auf das Massaker zurückgehalten hätten! Mutter Kirche dagegen war wahrhaftig. Sie hat selbst bestätigt, dass sich die in Ferayd gehängten Priester - ohne anständiges Verfahren, gottlos gehängten Priester, und das von ›Erzbischof‹ Maikels eigenem Bruder! -, dass sich diese Priester haben Missetaten zuschulden kommen lassen. Mutter Kirche war wahrhaftig: Der Großvikar hat dem Großinquisitor persönlich eine Buße für Ferayd auferlegt - weil er es hat geschehen lassen! Klingt das für euch, als könne man Mutter Kirche nicht vertrauen? Klingt das für euch, als könnten wir uns nicht darauf verlassen, dass Mutter Kirche sich um Amtsmissbrauch und Korruption kümmern wird? Klingt das für euch, als sei die einzig mögliche Antwort offener Widerstand gegen Gottes Eigene Kirche? Klingt das für euch, als müsse man das Vikariat stürzen, das Langhorne persönlich verfügt hat?«
    Zorniges Schnauben war die Antwort auf Hainrees Worte. Aber er bemerkte, dass es

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