Tiffany Sexy Christmas Band 05
hatte sie vorgewarnt, dass der Richtige höchstwahrscheinlich in dem Moment auftauchen würde, wenn sie am wenigsten damit rechnete.
Dann hatte sie Alison ein wunderschön verpacktes Weihnachtsgeschenk überreicht – eine Schachtel Kondome – und darauf bestanden, dass sie beide sich fürs neue Jahr etwas vornehmen sollten, was sie bitter nötig hätten: ein bisschen unartiger und weniger nett zu sein.
Jetzt hatte Alison gleich eine ganze Reihe unartiger Gedanken. Sollte Tess tatsächlich recht gehabt haben? Diese Begegnung kam wirklich unerwartet.
Alison hob das Kinn und lächelte den Unbekannten keck an. „Bestimmt wissen Sie, was man über Männer mit großen Gewehren sagt“, sagte sie leise.
„Kommen Sie rein“, erwiderte er nur und musterte sie, als sie an ihm vorbeiging. „Im Kamin brennt ein Feuer. Dort können Sie sich trocknen und wärmen.“
Drew Phillips schloss die Tür hinter der Fremden, Regenwasser tropfte auf Etties Fußboden. Zwar hatte er gesagt, sie würde wie eine nasse Ratte aussehen, doch in Wahrheit traf das keineswegs zu. Selbst völlig durchnässt war Alison Cole immer noch die attraktivste Frau, die er gesehen hatte, seit … er konnte sich gar nicht mehr erinnern.
Er vermied es, sie anzusehen, denn jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, schlug sein Puls eine Spur rascher. Sie glich gewiss keinem Model, doch sie besaß eine schlichte natürliche Schönheit, die nicht einmal strähniges, nasses Haar oder fehlendes Make-up schmälern konnte.
Drew stöhnte innerlich. Vor einem Jahr hatte er seine Praxis eröffnet – und seitdem praktisch kein Sexleben mehr. Die Entscheidung, seine Stelle in einem städtischen Krankenhaus aufzugeben und wieder in die Berge zurückzukehren, war ihm leicht gefallen. Er hatte dabei allerdings nicht bedacht, dass es hier oben kaum Frauen gab, und was dies für seine Libido bedeuten würde. Er hatte wohl angenommen, es würden sich Gelegenheiten ergeben, und wenn nicht, würde er eben die Wochenenden in der Stadt verbringen.
Aber immer gab es Notfälle. Menschen, um die er sich kümmern musste, und Hausbesuche, die zu erledigen waren. Die Wochenenden vergingen wie im Flug, ohne dass er Zeit für sich selbst hatte. Ausschließlich Arbeit und keinerlei Vergnügen hatten ihn ziemlich scharf gemacht, und jetzt, wo er neben einer begehrenswerten Frau stand, drehten sich seine Gedanken natürlich um Sex.
„Ziehen Sie doch die nasse Jacke aus“, forderte er sie auf und legte dabei die Hände auf ihre Schultern. Während er ihr behilflich war, atmete er Alisons zarten Duft ein.
Sie erschauerte. „Mir … mir ist ein bisschen kalt.“
Drew nahm eine bunte Decke vom Sofa und wickelte sie ihr um die Schultern. Dann rieb er Alisons Arme, um sie zu wärmen, und massierte ihr schließlich den Rücken. „Besser?“
Alison sah hoch, und ihre Blicke trafen sich. Einen Augenblick lang starrten sie einander an. Drew war so daran gewöhnt, sich um das Wohlergehen seiner Patienten zu kümmern, dass seine Hilfe ganz selbstverständlich war. Doch jetzt wurde ihm bewusst, dass sie sich beinahe umarmten, und er trat einen Schritt zurück. „Eine Unterkühlung kann sehr rasch einsetzen“, erklärte er leise.
Ganz offensichtlich hatte der Körperkontakt Alison ebenfalls ein wenig aus der Fassung gebracht. Ihre Stimme zitterte, als sie sich an Ettie wandte: „Miss Harper, mein Name ist Alison Cole. Ich habe lange nach Ihnen gesucht.“ Sie streckte die Hand aus und stellte leicht verblüfft fest, dass Ettie keine Miene verzog.
Drew ging zu Ettie, führte sie am Ellbogen einen Schritt vorwärts und sagte dabei: „Sie will deine Hand schütteln.“ Dann lächelte er Alison an. „Miss Ettie ist blind.“
„Red nicht solches Zeug“, schimpfte Ettie. „Sagen wir, ich sehe die Dinge nicht so wie normale Leute.“ Die alte Frau streckte die Hand aus, und Alison ergriff sie. „Also, Sie haben meine Aufnahme gehört? Im letzten Sommer ist schon einmal ein Mann vorbeigekommen und hat nach diesen Liedern gefragt. Wollte eine neue Aufnahme machen.“
„Noch jemand weiß davon?“, fragte Alison enttäuscht, und Drew überlegte, warum diese Lieder so wichtig für sie waren.
„Ich habe ihn weggeschickt“, fuhr Ettie fort. „Mir gefiel der Klang seiner Stimme nicht. Er kam noch zwei Mal zurück und wollte mich überreden, irgendwelche Papiere zu unterschreiben. Aber einem Mann mit Papieren kann man niemals trauen.“
„Wann haben Sie die Lieder denn
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