Tiffany Sexy Christmas Band 7
Prinzipien zu verstoßen – Eric konnte das wohl nicht. Deshalb liebte sie ihn.
„Lustig oder ernsthaft?“
Sie lächelte. „Ernsthaft.“
Überrascht sah er sie an. „Nicht lustig?“
„Lustig ist gut, aber vergänglich. Ernsthafte Männer bleiben für immer.“ Chloe erinnerte sich an den Tag, an dem ihr Englischlehrer ihren wirklich guten Aufsatz schlecht benotet hatte. Mr Landry hatte ihr eine Lektion in Sachen Respekt erteilen wollen. Denn er hatte es gehasst, dass sie während des Unterrichts gern mit ihren Klassenkameraden geredet hatte. Nach der Englischstunde war Eric zu ihr gekommen und hatte ihr gesagt, dass die Note keine Rolle spielte. Jeder in der Klasse hatte die Angelegenheit mit einem Lachen abgetan. Aber Eric hatte sie verstanden.
„Und wie soll er aussehen? Dunkel oder blond?“
„Dunkel“, antwortete sie sofort.
„Mit Bart?“
„Ich hasse Bärte. Keinen Bart, braune Haare.“
„Dünn oder kräftig?“, fragte Eric weiter.
Chloe überlegte eine Minute lang. „Nicht dünn. Es gab da einen Mann, mit dem ich zusammen war. Das war in …“ Du meine Güte. Ich habe in Baltimore gewohnt. In einem Apartment, in dem es eine Nähmaschine und zwei Regale mit Usambaraveilchen gegeben hat. Eine der Pflanzen hat Blätter verloren, und ich habe mir deswegen Gedanken gemacht. Nur ich, nicht wir. Ich war allein. Sie drehte an dem Goldring.
„Wo?“, fragte er sie.
„Ich weiß es nicht. Fast hatte ich es. Aber dann war es verschwunden“, log sie.
„Erinnerst du dich an den Mann? Hattest du Angst vor ihm? Vielleicht war er ein Choleriker.“
„Warum bist du so auf einen Mann fixiert, der mir Angst macht?“, erkundigte sich Chloe.
Eric täuschte ein Lachen vor. „Vermutlich Wunschdenken.“
„Wow. Danke.“
„Entschuldige.“
Chloe saß auf dem Sofa. Der Ehering und sechzig Zentimeter Luft trennten sie von Eric. Für einen langen Moment versank sie in Selbstmitleid. „Was machen wir jetzt?“
„Warten.“
Ihr Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Sie schöpfte Hoffnung. „Worauf?“
„Darauf, dass dein Gedächtnis vollständig zurückkehrt. Es ist fast so weit. Und wenn du dich an alles erinnerst …“ Eric verstummte.
„Was dann?“
„Gehst du nach Hause, Chloe.“
Nach Hause. Warum fühlte sich dieses Haus wie ihr Zuhause an? „Das will ich nicht.“
Eric zögerte eine Sekunde. „Ich auch nicht“, sagte er rau.
„Danke.“
„Wofür?“
„Dafür, dass du mich bei dir aufgenommen und Dinge gesagt hast, die du nicht sagen wolltest. Das bedeutet mir viel.“
Er wollte Chloe noch viel mehr sagen. Aber in diesem Moment klingelte es an der Tür. Es war sein Dad.
„Hallo, Eric, willst du mich nicht hereinlassen?“
Er wich nicht zur Seite. „Ich bin im Moment sehr beschäftigt, Dad. Können wir später reden? Ich ruf dich an.“
„Ich habe gehört, dass du Gesellschaft hast.“
Zur Hölle. „Ich weiß, das kommt dir verrückt vor. Aber ich habe Freunde. Genau zwei.“
„Mir ist zu Ohren gekommen, dass es sich um eine Frau handelt.“
„Dad, im Moment ist kein guter Zeitpunkt für einen Besuch. Ich muss den Weihnachtsbaum schmücken, Geschenke einpacken“, wich Eric aus. „Tatsächlich war ich gerade damit beschäftigt, dein Geschenk einzupacken. Deshalb kannst du jetzt nicht hereinkommen.“ Sein Vater wirkte nicht überzeugt. Edwin Marshall war nicht dumm.
„Sei vorsichtig. Frauen werden immer wegen des Namens Marshall hinter dir her sein. Das Geld, der Familienschmuck, der soziale Status sind sehr verlockend.“
Eric wurde so zornig, dass sein Puls raste. „Ja, vielleicht hat Mom dich deshalb geheiratet. Wegen des Geldes, des guten Namens, des Schmucks. Aber ich bin nicht du, Dad, und ich will auch nicht so sein. Dein Geschenk brauche ich nicht einzupacken. Es ist ein Gutschein für einen Elektrofachhandel. Zweihundert Dollar. Das ist mehr Geld, als ich ausgeben wollte. Aber ich bin ein netter Mensch, und das Geld der Familie Marshall ist mir so was von egal.“
„Du wärst ein großartiger Anwalt geworden.“
„Geh weg, Dad. Ich treibe es gerade. Mit einer Frau. Das Geld der Marshalls kümmert sie genauso wenig wie mich. Und die einzigen beiden Familienjuwelen, an denen sie interessiert ist, sind meine.“ Damit knallte er seinem Vater die Tür vor der Nase zu. Ja, das war dumm, aber sehr befreiend und befriedigend. Und Chloes Gesichtsausdruck zu sehen, war das Beste von allem.
Chloe erlebte es nicht oft, dass ihr die Worte
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