Tiffany Sexy Christmas Band: Stille Nacht, sexy Nacht / Mein nackter Engel / Eine verführerische Bescherung! / (German Edition)
ihn infrage kam, er wusste nur, dass ihm in seinem Leben etwas fehlte … und das war nicht seine Exfrau. „Ich weiß es noch nicht. Ich weiß nur, dass ich bereit bin für eine Veränderung.“
Nick hatte sein Journalist-wittert-Story-Gesicht aufgesetzt und warf ihm einen forschenden Blick zu. „Hast du mit einunddreißig eine Midlife-Crisis?“
Jared nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bourbon mit Gingerale. „Möglich.“ Seit er sein Management-Studium an der Wharton Business School der Universität Pennsylvania beendet hatte und bei einer renommierten Firma an der Wall Street angestellt war, lebte er das Leben auf der Überholspur. Eines Abends, als er mit einigen Kollegen aus dem Büro nach der Arbeit in einer Martini-Bar abhing, war er dort Trish begegnet. Eineinhalb Jahre später feierten sie eine Hochzeit der Extraklasse und flitterten auf den Seychellen. Und das Ungerechte daran war, dass sie einfach so sagen konnte, er hätte zu viel gearbeitet, sie ihn aber links liegen gelassen hätte, wenn er kein Spitzenbroker an der Wall Street gewesen wäre.
Und jetzt war er das Ganze einfach leid. Er hatte nie erwartet, an diesen Punkt zu kommen, an dem er nicht mehr mitspielen mochte. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht mehr, was er wollte – er wusste nur, dass ihm etwas fehlte. „Eine neue Karriere und ein Neuanfang irgendwo klingt immer besser. Am liebsten würde ich die Eigentumswohnung und den Job sausen lassen und eine kleine Dosis Freiheit probieren.“
Nick warf ihm einen weiteren forschenden Blick zu und zuckte die Schultern. „Dann bist du auf dem Weg an den richtigen Ort. In Good Riddance, was ja so viel wie ‚Und Tschüss‘ bedeutet, kannst du alles hinter dir lassen, was dich plagt.“
Alles, was Jared über Good Riddance wusste, hatte er von Gus und Nick. Die beste Freundin der Mutter von Gus, Merilee Danville Weatherspoon, hatte die Stadt irgendwann vor zwanzig Jahren gegründet, als sie ihr Wohnmobil vollgepackt und ihren Ehemann in Georgia zurückgelassen hatte, und drauflos gefahren war, bis sie an einen Ort kam, der sich gut anfühlte. Sie nannte ihn Good Riddance. Für Jared klang es, auf ganz eigene Art, so einmalig und unorthodox wie Teile von New York.
Letzten Dezember hatte Jared sehr interessiert Nicks Reiseblog verfolgt, in dem er über das Chrismoose Festival in der kleinen Stadt in Alaska berichtete – ein einwöchiges Festival mit Kunsthandwerk, Sportwettkämpfen, einer Miss Chrismoose-Wahl und einer bunten Parade. Die Veranstaltung ging auf einen Einsiedler zurück, der in der Wildnis lebte und zwei Tage vor Weihnachten auf seinem zahmen Elch, dem „Moose“, nach Good Riddance reiten wollte.
Jared und Nick würden gegen Ende des Chrismoose Festivals eintreffen. Noch kürzer vor Heiligabend anzureisen, war einfach zu verrückt und unsicher, zumal sie zu Nicks Hochzeit in Good Riddance sein mussten.
„Es hört sich so an, als wollte ich genau dort sein.“
„Nun, wenn du was anderes willst: Toto, du kannst dir verdammt sicher sein, dass wir nicht mehr in Kansas sind.“
Jared lächelte. Nick hatte das Kinderbuch vom Zauberer von Oz offenbar genauso gern gelesen wie er.„Wir sind nicht mehr in Kansas“, sagte die kleine Dorothy zu ihrem Hündchen Toto, nachdem ein Wirbelsturm sie in das Märchenland am anderen Ende des Regenbogens getragen hatte.
Das Land am anderen Ende des Regenbogens. Das hörte sich gut an. Kein New York und keine Verpflichtungen – genau das wollte er in der nächsten Zeit.
Theodora „Teddy“ Monroe stand so still wie möglich, während Ellie Lightfoot ihr das Stoffgebilde absteckte, das ihre Haut einmal als sinnliches Brautjungfernkleid umschmeicheln sollte.
Stillstehen war für sie ein unnatürlicher Zustand. Jedenfalls, solange es keine Rolle war, die es verlangte, dass sie sich entweder tot oder sediert stellte.
Obwohl sie solche Rollen nicht oft bekam. Und das wiederum stand in direktem Zusammenhang mit dem Leben in Good Riddance, Alaska – am Ende der Welt in einem Land, das wirklich unendlich weit weg von dem Ort war, an den sie sich sehnte: New York, wo es Rollen im Überfluss gab.
Noch einen Monat, und sie würde nach „Big Apple“ ziehen. Allein der Gedanke machte ihr das Stillstehen noch schwerer – vor lauter Aufregung wollte sie tanzen. Sie hatte das Gefühl, als stünde ihr ganzes Leben kurz davor, so richtig aufzublühen – wie eine Raupe, die sich vom Stadium der Puppe in einen Schmetterling
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