Tiffany Sexy Christmas Band: Stille Nacht, sexy Nacht / Mein nackter Engel / Eine verführerische Bescherung! / (German Edition)
Chrismoose-Festivals, und seit es sich herumgesprochen hat, dass Gus wieder in der Stadt ist, zieht es die Leute wie magnetisch dorthin.“ Über einer Tür ungefähr in der Mitte des Raums prangte ein Schild, „ Bei Gus“. Trotz des laufenden Fernsehers in der Ecke und der kleinen, quatschenden Gruppe vorne, konnte man aus dem „Bei Gus“ deutlich Gemurmel hören. Merrilee musterte ihre Koffer. „Wahrscheinlich wollt ihr euch damit nicht durch die Menge kämpfen. Ihr könntet sie fürs Erste hierlassen oder außen herumgehen.“
Gus hatte über dem Restaurant gewohnt. Das Zwei-Schlafzimmer-Apartment war sowohl vom Restaurant aus als auch von der Außentreppe erreichbar, die Nick bei der Landung erwähnt hatte. Jemand anders wohnte dort, seitdem Gus weg war, aber Gus und Nick wollten sich ein Schlafzimmer teilen, und Jared sollte die Couch bekommen. Während des Chrismoose-Festivals waren Unterkünfte in Good Riddance offenbar knapp. Ein paar Nächte auf einer Couch zu schlafen, würde ihn aber nicht umbringen.
„Wie wär’s, wenn wir sie erst mal hier stehen lassen?“, fragte Nick.
„Kein Problem.“ Merrilee winkte beide auf die andere Seite ihres Empfangstisches. Jared und Nick konnten gerade noch ihr Gepäck dort deponieren, da schob Merrilee sie auch schon zur Verbindungstür. „Jetzt aber rein. Stell Jared schnell allen vor, denn ihr sterbt sicher schon vor Hunger, immerhin ist es hier vier Stunden später als in New York.“
Jetzt, wo sie es ansprach, fiel Jared auf, dass er wirklich den ganzen Tag über erst einen Bagel gegessen hatte, und zwar am Morgen, auf dem Weg zum Flughafen. „Ich könnte ein Pferd verspeisen“, gestand er.
Merrilee lachte. „Pferde wirst du nicht finden, aber bestimmt Elche und Rentiere.“ Sie scheuchte sie in Richtung Restaurant. „Bull macht den Barkeeper. Er will Jared sicher kennenlernen.“
Nick grinste und knuddelte sie kurz. „Wir gehen erst zu Bull, und danach stelle ich Jared allen vor.“
Es war schön, die deutliche Zuneigung zwischen ihnen zu sehen. Merrilee stand Nick fast so nah wie eine zukünftige Schwiegermutter. Laut Nick hatte Merrilee ihn anfangs nur als Störenfried angesehen, als er letztes Jahr zum ersten Mal aufgetaucht war. Offensichtlich hatte sie ihre Meinung geändert.
Ein Pärchen kam links von der Vordertür die Treppe herunter. Oben war wohl der Schlafbereich der Frühstückspension.
Als das Pärchen auf Merrilee zusteuerte, gingen Nick und Jared über den alten Holzfußboden auf die andere Seite. Nick öffnete die Tür zum Restaurant, und dahinter, wie der Geräuschpegel vorher schon vermuten ließ, regierte das Chaos. In der Tat erinnerte es Jared an eine Happy Hour am Freitagabend in Manhattan. Links der Tür war der gerammelt volle Barbereich, alle Stühle besetzt, und einige Leute standen herum und unterhielten sich.
Eine Wand mit eingelassenen Separees mit je einem Tisch befand sich hinter der Bar, eine andere rechts von der Vordertür. Ganz rechts warf eine Gruppe junger Männer Dartpfeile, und die beiden Poolbillardtische waren auch besetzt. Jared entdeckte Gus mit ihrem dunklen Haar – und einem weißen Stirnband als Blickfang – an einem großen Tisch in der Ecke.
Er stieß Nick an. „Gus ist dahinten.“
Nick nickte. „Lass uns zu Bull gehen und einen Drink nehmen, dann gehen wir rüber.“
Zur Bar zu gelangen, dauerte viel länger und erwies sich als weitaus schwieriger, als Jared es sich vorgestellt hatte. Im Unterschied zu einer Happy Hour in Manhattan erkannte fast jeder Nick und hielt ihn auf, um ihn wieder zu Hause willkommen zu heißen und ihm wegen der bevorstehenden Hochzeit zu gratulieren. Einige Männer bekundeten scherzhaft ihr Beileid. Doch jeder, dem sie begegneten, war herzlich und nett.
Schließlich erreichten sie den glänzenden Bartresen mit seiner durchgehenden Fußleiste aus Messing aber doch. Ein ausgestopfter Elchs-Kopf mit einer schräg über einem Auge sitzenden Weihnachtsmannmütze hing majestätisch, mitten über den auf Eis liegenden Flaschen und Gläsern, an der Wand hinter der Bar. Ein stämmiger Mann mit grauem Zopf und Vollbart zapfte gerade ein Bier vom Fass. Er sah aus wie ein Vietnamveteran und war womöglich der erwähnte Bull.
Er war es. Bull und Nick klopften sich gegenseitig auf den Rücken, und Nick machte sie anschließend miteinander bekannt.
„Wie war der Flug?“, erkundigte sich Bull.
„Lang, aber ohne Zwischenfälle.“
Bull grinste. „Ohne Zwischenfälle
Weitere Kostenlose Bücher