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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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hat, und zwar aus Haß, weil sie ihn über zwanzig Jahre lang vom Thron verdrängt hatte. Im Grunde ist das Terra incognita in der Ägyptologie. Niemand weiß etwas, und es gibt keine Belege, abgesehen von dem, was stehengeblieben ist.«
    Schweigend betrachteten wir die eleganten Rampen und Säulen, die in das zerklüftete Felsgestein dahinter übergingen und dadurch die Eleganz des Bauwerks wie auch die Stärke des Felsens hervorhoben. Es war eine perfekte künstlerische Aussage. Ich knipste ein paar Bilder, probierte dabei verschiedene Winkel aus und wünschte, ich hätte mir vor der Abreise aus Dallas noch ein Weitwinkelobjektiv zugelegt.
    Der Tempel war ein Denkmal für einen Irrweg in der ägyptischen Geschichte, ein Triumph der Kunst über menschliches Begehren, denn allen Bemühungen ihrer Nachfolger zum Trotz lebte Hatschepsut in diesem architektonischen Meisterwerk weiter. Dies hier war ihre Unsterblichkeit.
    Cammy wanderte durch die sonnendurchfluteten Säulenhallen und übte sich darin, die verblichenen Hieroglyphen zu lesen, während ich im Staub kauerte und Rohskizzen von den zum Himmel strebenden Säulen mit ihren eingemeißelten Frauengesichtern machte. Was hatte ich vorhin gehört? Es war ein kaum vernehmbares Wort gewesen, das Undefiniert am Rande meines Bewußtseins herumgeisterte. Nur der Wind, ermahnte ich mich mit einem innerlichen Kopfschütteln, und widmete mich wieder meinem Skizzenblock.
    Bis zum Ende der Besichtigung schwiegen wir, jede in ihre eigenen Gedanken versunken.
    An diesem Nachmittag mußte Cammy in der Universität bei irgendwelchen Übersetzungen helfen. Ich spazierte zum Nil, schaute hinunter zum Tempel von Karnak und malte mir dabei aus, wie er in längst vergangenen Zeiten mit bestickten Fahnen geschmückt war, die von den farbenfroh bemalten Pylonen herabhingen.
    Als die Sonne ein rosa-goldenes Glühen über die Stadt legte, nahm ich ein Taxi zurück zum Hotel. An diesem Abend würde das Essen auf meine Rechnung gehen, schließlich hatte Cammy gestern bezahlt.
    Wir trafen uns zum Ausgehen in dem dunklen Hotelflur. »Haben wir noch Zeit, deinen Fund anzuschauen?« fragte ich, immer noch neugierig.
    Cammy warf einen Blick auf die Uhr. »Na ja, heute findet eine Weihnachtsfeier statt, wahrscheinlich kann ich dich reinschleusen.«
    Sie war nicht gerade übermäßig begeistert, aber andererseits war stets ich diejenige gewesen, die uns in Schwierigkeiten gebracht hatte. Ihr Respekt vor irgendwelchen Regeln war mehr als gesund. Ironischerweise hatte dennoch ich einen militärischen Rang und eine Dienstnummer, obwohl ich ständig gewillt bin, mir die Regeln zurechtzubiegen.
    Allerdings hatte die Kadettenschule mehr als genügt, um mich, die verwöhnte Tochter eines amerikanischen Diplomaten, zur Räson zu bringen. Nicht nur, daß ich mich von den anderen Offiziersanwärtern unterschieden hatte – ich war eindeutig eher Ausländerin als Amerikanerin –, ich war auch jünger gewesen als sie. Als Zwanzigjährige mit einem Abschluß in Kunst war es mir nicht eben leichtgefallen, Freunde zu finden. Dennoch erwies ich mich als Genie im KatastrophenManagement, meinem jetzigen Einsatzbereich als Reservistin. Mein Kingsley-Stolz hatte nicht zugelassen, daß ich aufgab, so verfahren die Situation auch sein mochte. Eine Kingsley gab niemals auf, hatte man mir erklärt, und so hatte ich mich durchgebissen.
    Eigentlich wäre der Militärdienst die »Pflicht« meines Bruders gewesen, doch war er schon so lange das schwarze Schaf in der Familie gewesen, daß sein Name nicht einmal mehr ausgesprochen wurde und kaum anzunehmen war, daß er seinem Ruf folgen würde. Die Familie meines Vaters hatte dem Land gedient seit dem Krieg zwischen den Staaten, den man im übrigen Land als amerikanischen Bürgerkrieg kannte, und nun war die Zeit für die nächste Generation gekommen. Ich bin allerdings nicht sicher, daß Mimi, als sie mir von den Ruhmestaten meiner Südstaatenvorfahren erzählte, tatsächlich vorgeschwebt hatte, ich solle der Air Force Reserve beitreten.
    Jedenfalls war ich eben dabei, Cammy – wieder mal – vom rechten Wege abzuführen. Vielleicht war ich doch nicht so gefestigt, wie ich gedacht hatte.
    Ein paar Minuten später traten wir in das Foyer des Schlaf- und Forschungsbaus ihrer Universität, der als Chicago House bekannt war. In dem trübe beleuchteten Raum stand ein struppiger künstlicher Weihnachtsbaum, behangen mit Glaskugeln und ausgeschnittenen Papp-Hieroglyphen. Zum Glück

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