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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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unserer Kate. Weil unser Universum und ihr Universum fast identisch sind.«
    »Aber sie ist nicht die Kate, die von hier verschwunden ist.«
    »Wie könnte sie das sein? Sie wurde zerstört und  wiederaufgebaut.«
    »Fühlt man sich irgendwie anders, wenn das passiert?«
    »Nur für eine oder zwei Sekunden«, antwortete Gordon.
    Schwärze.
    Stille, dann in der Ferne ein gleißend helles Licht.
    Das schnell näher kam.
    Chris schauderte, als ein starker elektrischer Schlag durch seinen Körper jagte. Seine Finger zuckten. Einen Augenblick lang spürte er plötzlich seinen Körper, so wie man Kleidung spürt, wenn man sie anzieht; er spürte das ihn umgebende Fleisch, sein Gewicht, das Ziehen der Schwerkraft, den Druck seines Körpers auf die Fußsohlen. Ein stechender Kopfschmerz, ein einzelner Herzschlag, dann war das Gefühl verschwunden, und er war umgeben von einem intensiven purpurnen Licht. Er zuckte zusammen und blinzelte.
    Er stand in hellem Sonnenlicht. Die Luft war kühl und feucht. Vögel sangen in riesigen Bäumen, die um ihn herum in die Höhe ragten. Sonnenstrahlen fielen durch das dichte Laubwerk und sprenkelten den Boden. Er stand in einem dieser Strahlen. Die Maschine stand neben einem schmalen schlammigen Pfad, der sich durch den Wald schlängelte. Direkt vor sich sah er durch eine Lücke in den Bäumen ein mittelalterliches Dorf.
    Zuerst eine Ansammlung von Feldern und Bauernhäusern, aus deren Strohdächern grauer Rauch aufstieg. Dann eine Steinmauer und darin die dunklen Steindächer des Städtchens selbst, und schließlich, in der Entfernung, die Burg mit ihren runden Türmen.
    Er erkannte sofort, was es war: Stadt und Festung von Castelgard. Es waren keine Ruinen. Die Mauern waren intakt.
    Er war hier.
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CASTELGARD
    Nichts auf der Welt ist so gewiß wie der Tod.
    JEAN FROISSART
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37:00:00
    Gomez sprang behende aus der Maschine. Marek und Kate stiegen langsam aus ihren Käfigen und schauten sich um, ein wenig benommen, wie es aussah. Auch Chris stieg aus. Seine Füße berührten den moosbewachsenen Boden. Das Moos fühlte sich weich und federnd an. »Phantastisch«, sagte Marek und entfernte sich sofort von seiner Maschine. Er überquerte den schlammigen Pfad, um einen besseren Ausblick auf die Stadt zu bekommen. Kate folgte ihm. Sie schien noch immer unter Schock zu stehen. Chris wollte am liebsten nahe bei der Maschine bleiben. Er drehte sich langsam um und betrachtete den Wald. Er kam ihm dunkel, dicht, urzeitlich vor. Ihm fiel auf, wie riesig die Bäume waren. Einige von ihnen hatten so dicke Stämme, daß sich drei oder vier Leute dahinter verstecken konnten. Sie erhoben sich hoch in den Himmel, und ihre Wipfel vereinigten sich zu einem dichten Blätterdach, das einen Großteil des Waldbodens in Dunkelheit tauchte. »Wunderschön, nicht?« sagte Gomez. Sie schien zu spüren, daß ihm die Sache nicht ganz geheuer war. »Ja, sehr schön«, erwiderte er. Aber er empfand es ganz und gar nicht so, etwas an dem Wald kam ihm bedrohlich vor. Immer wieder drehte er sich und versuchte zu begreifen, warum er das deutliche Gefühl hatte, daß etwas nicht stimmte an dem, was er sah — daß etwas fehlte oder etwas nicht am richtigen
    Platz war. Schließlich fragte er: »Was stimmt hier nicht?«
    Sie lachte. »Ach, das«, sagte sie. »Horchen Sie.«
    Einen Augenblick lang stand Chris nur da und lauschte. Er  hörte das Zwitschern von Vögeln, das Rascheln eines leichten Windes in den Blattern. Aber ansonsten … »Ich höre überhaupt nichts.«
    »Genau«, sagte Gomez. »Einige Leute bringt das aus der Fassung, wenn sie das erste Mal hierherkommen. Es gibt keinen Umweltlärm: kein Radio, kein Fernsehen, keine Maschinen, keine Autos. Im zwanzigsten Jahrhundert sind wir so an Dauerlärm gewöhnt, daß diese Ruhe unheimlich wirkt.«
    »Das wird's wohl sein.« Zumindest fühlte er sich genau so. Er wandte sich von den Bäumen ab und betrachtete den schlammigen Weg, der, von der Sonne beschienen, durch den Wald führte. An einigen Stellen war der Schlamm einen halben Meter tief, aufgewühlt von vielen Hufen.
    Das ist eine Welt der Pferde, dachte er.
    Keine Maschinengeräusche. Jede Menge Hufspuren.
    Er atmete tief ein und stieß die Luft geräuschvoll aus. Sogar die Luft wirkte anders. Prickelnd und aromatischer, als wäre mehr Sauerstoff enthalten.
    Als er sich wieder umdrehte, sah er, daß die Maschine verschwunden war. Gomez schien das nicht zu beunruhigen. »Wo ist die Maschine?« fragte er,

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