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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Maschinen zugingen.
    Vier Käfige waren an den Sockeln miteinander verbunden worden, ein fünfter stand etwas abseits. »Das ist meiner«, sagte Baretto und stieg in diesen einzelnen Käfig. Er stand aufrecht da, starrte geradeaus und wartete.
    Susan Gomez stieg in einen der kombinierten Käfige und sagte: »Alle übrigen kommen mit mir.« Marek, Kate und Chris stiegen in die Käfige neben ihr. Die Maschinen schienen auf Federn gelagert zu sein, beim Einsteigen schwankten sie leicht.
    »Sind alle soweit?«
    Die anderen murmelten und nickten.
    Baretto sagte: »Die Damen zuerst.«
    »Wie recht du doch hast«, erwiderte Gomez. Die beide schienen sich nicht gerade innig zu mögen. »Okay«, sagte sie zu den anderen. »Los geht's.«
    Chris' Herz fing heftig an zu pochen. Er war leicht benommen und fühlte Panik in sich aufsteigen, ballte die Hände zu Fäusten.
    Gomez sagte: »Entspannen Sie sich. Ich glaube, es wird Ihnen gefallen.« Sie steckte den Keramikmarker in den Schlitz zu ihren Füßen und richtete sich wieder auf.
    »Und los. Nicht vergessen: ganz still stehen, wenn's soweit ist.«
    Die Maschinen begannen zu summen. Chris spürte eine leichte Vibration im Sockel, direkt unter seinen Füßen. Das Summen wurde lauter. Der Dunst wehte von den Sockeln der Maschinen weg. Die Maschinen fingen an zu ächzen und zu kreischen, als würde Metall verbogen. Das Geräusch wurde schnell lauter, bis es so beständig und schrill war wie ein Schrei.
    »Das kommt vom flüssigen Helium«, sagte Gomez. »Das kühlt das Metall auf supraleitende Temperaturen ab.«
    Abrupt endete das Kreischen, und das Knattern begann.
    »Infrarotfreigabe«, sagte sie. »Jetzt.«
    Chris spürte, wie sein ganzer Körper unwillkürlich zu zittern begann. Er versuchte es zu kontrollieren, aber seine Beine wollten ihm nicht recht gehorchen. Wieder spürte er Panik – vielleicht sollte er abbrechen –, aber dann hörte er die Stimme vom Band: »Stillhalten. Augen offen.«
    Zu spät, dachte er. Zu spät —
    »Tief einatmen. Anhalten… Jetzt«
    Der Ring erschien oberhalb seines Kopfes und wanderte schnell bis zu den Füßen. Es klickte, als er den Sockel berührte. Einen Augenblick später gab es einen blendenden Lichtblitz – heller als die Sonne –, der von überallher zu kommen schien, doch er spürte überhaupt nichts. Genaugenommen hatte er unvermittelt das Gefühl kalter Distanziertheit, als würde er eine entfernte Szene betrachten.
    Die Welt um ihn herum war völlig still.
    Er sah, daß Barettos Maschine größer wurde und plötzlich hoch über ihm aufragte. Baretto, ein Riese mit einem mächtigen Gesicht voller monströser Poren bückte sich und sah zu ihnen  hinunter.
    Weitere Blitze.
    Je größer Barettos Maschine wurde, desto weiter schien sie sich zu entfernen, und auch der Boden dazwischen schien sich zu weiten: eine riesige Ebene aus dunklem Gummiboden, die sich in die Ferne erstreckte.
    Wieder Blitze.
    Der Gummiboden hatte ein Muster aus erhöhten Kreisen. Jetzt wuchsen diese Kreise um Chris herum in die Höhe, wie schwarze Klippen. Bald waren sie so hoch, daß sie wirkten wie Wolkenkratzer, die weit oben zusammenzuwachsen schienen und das Licht verdeckten. Schließlich berührten die Wolkenkratzer einander, und die Welt wurde dunkel.
    Wieder Blitze.
    Einen Augenblick lang sah Chris nur Schwärze, doch dann erkannte er flackernde Lichtpunkte, die wie ein Gitternetz angeordnet waren und sich in alle Richtungen erstreckten. Es war, als befände er sich in einer riesigen, leuchtenden, kristallinen Struktur. Chris sah zu, wie diese Lichtpunkte heller und größer wurden und ihre Ränder verschwammen, bis jeder ein flauschiger, leuchtender Ball war. Er fragte sich, ob es Atome waren.
    Jetzt konnte er das Gitter nicht mehr sehen, nur noch die Bälle in seiner nächsten Nähe. Sein Käfig bewegte sich direkt auf einen der leuchtenden Bälle zu, der zu pulsieren und in flackernden Mustern seine Form zu ändern schien.
    Dann war er im Inneren des Balls, umgeben von einem strahlend hellen Nebel, der vor Energie zu vibrieren schien.
    Und dann verlöschte der Glanz und war verschwunden.
    Er hing in formloser Schwärze. Im Nichts.
    Schwärze.
    Doch dann sah er, daß er noch immer sank, nun auf die tosende Oberfläche eines schwarzen Meers in einer schwarzen Nacht zu. Das Meer kochte und tobte und warf einen luftigen, blaugetönten Schaum. Je weiter er sank, desto größer wurde der Schaum. Chris sah, daß vor allem eine Blase in einem ganz

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