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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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gekleidet waren, trugen andere so leuchtende Farben, daß sie fast ein wenig an die Karibik erinnert wurde. Diese Kleidungsstücke waren immer wieder geflickt, aber immer mit kontrastierenden Farben, so daß das bunte Flickwerk sogar aus der Entfernung zu sehen war. Es ergab fast eine Art von Muster.
    Auch wurde ihr eine deutliche Grenze zwischen den relativ kleinen Bereichen menschlichen Lebens – den Städten und den bebauten Feldern — und dem sie umgebenden Wald bewußt, ein ausgedehnter, dichter grüner Teppich, der sich in alle Richtungen erstreckte. In dieser Landschaft war der Wald das Vorherrschende. Sie hatte den Eindruck einer allumfassenden Wildnis, in der die Menschen nur Eindringlinge waren. Und noch dazu unbedeutende Eindringlinge.
    Als sie sich dann noch einmal der Stadt Castelgard zuwandte, spürte sie, daß da noch etwas war, das sie allerdings nicht so recht fassen konnte. Bis sie es schließlich erkannte: Es gab keine Kamine!
    Nirgendwo Kamine.
    Die Bauernhäuser hatten einfach Löcher in den Strohdächern, aus denen der Rauch quoll. In der Stadt waren die Häuser ähnlich, auch wenn die Dächer mit Stein gedeckt waren: Der Rauch kam aus einem Loch oder aus einer Abzugsöffnung in der Außenmauer. Auch die Burg hatte keine Kamine.
    Sie befanden sich also in einer Zeit, in der dieser Teil Frankreichs noch keine Kamine kannte. Aus irgendeinem Grund jagte ihr diese architektonische Nebensächlichkeit einen Schauer über den Rücken. Eine Welt vor den Kaminen. Wann waren Kamine eigentlich erfunden worden? Sie konnte sich nicht genau erinnern. Um sechzehnhundert waren sie auf jeden Fall schon weit verbreitet. Doch das war vom Jetzt noch eine lange  Zeit entfernt.
    Von diesem Jetzt, erinnerte sie sich.
    Hinter sich hörte sie Gomez sagen: »Was soll denn das, verdammt noch mal?«
    Kate drehte sich um und sah, daß der mürrische Kerl, Baretto, angekommen war. Sein einzelner Käfig war auf der anderen
    Seite des Pfades, ein Stückchen tiefer im Wald gelandet.
    »Das ist meine Sache«, sagte er zu Gomez.
    Er hatte seine Sackleinenkutte hochgeschoben, und darunter  war ein schwerer Gürtel mit einer Pistole im Halfter und zwei schwarzen Granaten zu sehen. Er kontrollierte eben die Pistole.
    »Wenn wir die Welt betreten«, sagte Baretto, »will ich vorbereitet sein.«
    »Dieses Zeug nimmst du nicht mit.«
    »Aber natürlich tue ich das, Schwester.«
    »Tust du nicht. Es ist nicht gestattet. Gordon würde nie zulassen, daß moderne Waffen in diese Welt mitgenommen werden.«
    »Aber Gordon ist nicht hier, oder?« sagte Baretto.
    »Dann schau mal her, verdammt noch mal«, sagte Gomez, zog ihren weißen Keramikmarker heraus und schwenkte ihn vor Baretto.
    Es sah aus, als wollte sie ihm mit dem sofortigen Abbruch der Mission drohen.
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36:50:22
    Im Kontrollraum sagte einer der Techniker: »Wir bekommen  Feldanomalien.«
    »Ach, wirklich? Das ist eine gute Nachricht«, sagte Gordon.
    »Warum?« fragte Stern.
    »Das bedeutet«, erwiderte Gordon, »daß innerhalb der  nächsten zwei Stunden jemand zurückkehrt. Mit Sicherheit Ihre Freunde.«
    »Dann schaffen sie es also innerhalb von zwei Stunden, den Professor zu finden und zurückzukommen?«
    »Ja, genau das —« Gordon brach ab und starrte das Wellenbild auf dem Monitor an. Eine kleine, wellenförmig bewegte Oberfläche mit einer herausragenden Spitze. »Ist sie das?«
    »Ja«, sagte der Techniker . »Aber die Amplitude ist viel zu stark«, sagte Gordon . »Und das Intervall wird immer kürzer. Und zwar schnell. « »Soll das heißen, daß jetzt jemand zurückkommt? « »Ja. Bald, so wie's aussieht. «
    Stern sah auf die Uhr. Das Team war erst wenige Minuten weg. So schnell konnten sie den Professor unmöglich gefunden haben.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte er Gordon.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Gordon. In Wahrheit gefiel ihm diese Entwicklung ganz und gar nicht. »Offensichtlich  haben sie irgendwelche Schwierigkeiten.«
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Zu einem so frühen Zeitpunkt wahrscheinlich ein  mechanisches Problem. Vielleicht ein Transkriptionsfehler.«
    »Was ist ein Transkriptionsfehler?« fragte Stern.
    Der Techniker sagte: »Ich errechne eine Ankunft in zwanzig  Minuten und siebenundfünfzig Sekunden.« Er maß die Feldstärke und die Impulsintervalle.
    »Wie viele kommen zurück?« fragte Gordon. »Alle?«
    »Nein«, sagte der Techniker. »Nur einer.«
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36:49:19  
    Chris konnte nicht anders, er hatte schon wieder

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