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Wenn Die Nacht Beginnt

Wenn Die Nacht Beginnt

Titel: Wenn Die Nacht Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
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VORWORT VON MARY HIGGINS CLARK
    Oft bin ich gefragt worden, warum es in fast all meinen Geschichten eine Andeutung oder einen Anflug von Liebe und Romantik gibt.
    Die Antwort ist einfach: Kriminalgeschichten sind schon seit Adam und Eva ein Bestandteil der menschlichen Existenz. Überlegen Sie einmal: Nur zwei Menschen auf Erden, und sie überredet ihn dazu, ein Verbrechen zu begehen. Sie bekommen zwei Söhne, und einer ermordet den anderen. Damit waren für uns alle die Würfel gefallen.
    Da ist ein Hauch von Romantik, so glaube ich, für alle befriedigend – sowohl für den Leser als auch für die fiktiven Gestalten, die wirklich einiges durchmachen mussten, um ihr Ziel zu erreichen: nämlich den Schuldigen herauszufinden und zu fassen – denjenigen, der oft genug ein Lächeln auf den Lippen und Blut an den Händen hat.
    Eine Liebesgeschichte hat auch noch andere Funktionen. Sie kann Verrat, Eifersucht, Hass und das Bedürfnis nach Rache auslösen. Manchmal kommt der Täter mit der Tat davon, und wir applaudieren verschmitzt oder auch von ganzem Herzen. Manchmal versetzen wir uns an die Stelle der Figur und kommen zu dem Schluss, dass das, was aus Liebe oder auch aus Mangel an Liebe begangen wurde, verständlich ist.
    Vor Jahren las ich, dass Catherine Drinker Bowen, eine prominente Schriftstellerin, einen einfachen Zettel in ihrem Arbeitszimmer aufgehängt hatte. Darauf stand: ›Wird der Leser umblättern?‹ Ich glaube, diese Frage sagt alles. Wir wollen, dass Sie, die Leser, jede Seite dieses Buches umblättern, und ich bin voller Zuversicht, dass Sie es tun werden.
    Sally Gunnings Geschichte von einem eifersüchtigen Liebhaber wird Sie dazu bringen, zweimal zu überlegen, bevor Sie eine Einladung in eine abgelegene Hütte annehmen.
    Joseph Hansens Teilzeit-Detektiv, der eine Auszeit von seinem Job als Pferdepfleger nimmt, um herauszufinden, warum ein liebenswürdiger älterer Witwer ins Gras biss, wird Sie in Atem halten.
    Mit Sarah Shankmans Heldin, einer schönen jungen Frau, die man(n) vor dem Traualtar stehen ließ, werden Sie bis zu einem gewissen Grad sympathisieren.
    Sie werden die Angst einer jungen Reporterin vor der Dunkelheit teilen, sollten Sie jemals mit einem toten Mann in einem Tunnel eingeschlossen werden – das ist die verzwickte Ausgangslage, die Nancy Pickard uns beschert.
    Die Geschichte um ein vermisstes vietnamesisches Kind, das von der Frau, die seinen Vater liebt, gesucht wird, stammt aus der Feder von Eleanor Taylor Bland.
    Brendan DuBois untersucht die Rivalität zwischen einem Bruder und seiner Schwester, die ausgesprochen unterschiedliche Anschauungen darüber haben, was rechtens ist.
    Manchmal ist eine literarische Gesellschaft nicht der durchgeistigte Zirkel, der zu sein sie vorgibt. Edward D. Hoch findet noch eine andere Einsatzmöglichkeit für die Haggard Society.
    Für eine frisch gebackene Ehefrau ist es keine schlechte Idee, mehr über ihren Ehemann herauszufinden, als er ihr zu erzählen beliebte, vor allem wenn seine Aktivitäten ihr Leben in Gefahr bringen. Diese Prämisse untersucht Loren D. Estleman.
    Angela Zeman konzentriert sich auf einen schikanierten Angestellten, der eine verhängnisvolle Wahl trifft, um sich ein neues Leben zu finanzieren.
    Schließlich lädt uns Noreen Ayres mit einem zart besaiteten Privatdetektiv, der nach Gerechtigkeit für den ermordeten jüngeren Bruder seiner Angebeteten sucht, in die Südstaaten ein.
    Kurz: Dies ist eine Sammlung von Kurzgeschichten geworden, die Sie ebenso genießen werden wie ich. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass Sie eifrig umblättern werden!
    Viel Spaß.

SALLY GUNNING Zwei Hütten am See
    Zwei Minuten danach war ich mir nicht mehr sicher, ob es überhaupt geschehen war. Auf dem Fußboden sah ich das Glas von dem zerbrochenen Bild, in meinem Hinterkopf konnte ich an der Stelle, wo er gegen die Wand geknallt war, das Pochen fühlen, aber ich konnte auch Jeffrey sehen und spüren, dessen Gesicht vom Schock verzerrt war und dessen Hand zitterte, als sie mein Gesicht berührte.
    »Mein Gott, Hannah, schau uns an. Siehst du, was du angerichtet hast? Willst du es so haben?«
    Ich schob seine Hand weg und versuchte, mich zu konzentrieren. Was hatte ich denn getan? Ich war in die dunkle Wohnung gekommen. Meine Wohnung. Jeffreys Stimme hatte mich angefallen. Wo warst du? Ich hatte zum Lichtschalter gegriffen, aber es hatte mich etwas davon abgehalten. Hände. Stark. Wütend. Hatten sie nach mir

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