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Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Titel: Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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„Papa, wo bist du? Antworte doch!“
    „Herr Direktor Ellermann !“ schrien Tina und Tini abwechselnd. „Das Fest soll beginnen! Kommen Sie, schnell!“
    „Nichts. Wo kann er bloß sein? Ob er weggefahren ist? Wartet, ich laufe mal zum Portier rüber.“
    Aber auch der Portier hatte den Direktor nicht gesehen.
    „Suchen wir das Gelände ab, vielleicht ist er in einer der Hallen!“
    „Gut, fangen wir gleich hier an.“
    Im Dauerlauf rannten sie durch die Gänge, suchten, riefen, aber nirgendwo war die kleinste Spur des verschwundenen Herrn Ellermann zu entdecken.
    „Andreas! Er wird doch nicht gekidnappt sein?“ fragte Tini entsetzt und fühlte einen wohligen Schauer bei dem Gedanken, wie sie den Kidnappern auf die Spur kommen und sie überführen würden.
    Andreas wurde blaß.
    „Meinst du wirklich? Vielleicht aus Rache? Oder die Konkurrenz hat ihn entführt, um ein paar neue Ideen von ihm zu erpressen!“
    „Ich rufe die Polizei an!“ erklärte Illebille energisch.
    „Unser schönes Fest!“ jammerte Tina und kämpfte mit den Tränen. „Jetzt fällt es ins Wasser. So ein Mist! Und wir haben uns solche Mühe gegeben... ,“
    „Wasser, Moment mal! Ich weiß eine Stelle, wo wir noch nicht nachgesehen haben. Kommt mit, schnell!“
    Andreas rannte los, sie konnten ihm kaum folgen, so schnell flitzte er um die Ecken, bis sie an einer kleinen, hinter Bäumen versteckten Halle ankamen. Die Tür hatte keinen Griff und ließ sich nur mit einem Spezialschlüssel öffnen, die Fenster waren von innen mit dicken Vorhängen verhängt.
    „Was ist das hier?“ fragte Tobbi.
    „Der geheimste Fleck auf dem ganzen Gelände“, erklärte Andreas. „Hier drinnen werden die neuen Modelle auf ihren praktischen Wert erprobt — nenn es eine Art Versuchsanstalt.“ Andreas drückte auf eine Klingel. Besser gesagt, er drückte nicht, sondern er legte sich mit seinem ganzen Gewicht darauf.
    „Was ist denn los, zum Teufel!“ kam Herrn Direktor Ellermanns Stimme ärgerlich aus der Sprechanlage.
    „Schnell, Papa, komm , wir suchen dich seit einer halben Stunde! Das Fest sollte um sechs Uhr beginnen, und jetzt ist es schon sieben! Die Gäste werden ungeduldig...“
    „Ach du lieber Himmel, meine Uhr ist stehengeblieben!“ hörte man den Direktor murmeln. Kurz darauf erschien er in der Tür, nur mit einer Badehose bekleidet und tropfnaß.
    „Mir ist da gerade eine Idee gekommen, daran habe ich herumgebastelt“, entschuldigte er sich. „Darüber habe ich die Zeit ganz vergessen.“
    Tina reckte den Kopf und sah durch die Tür auf eine weite Wasserfläche.
    „Unser Versuchsschwimmbecken“, sagte Herr Ellermann lächelnd. „Wenn ihr schweigen könnt, zeige ich euch was.“
    „Aber Papa, die Gäste...“
    Zu spät. Herr Ellermann hüpfte bereits ins Wasser, erkletterte ein unter der Wasseroberfläche gespanntes Netz und begann, sich hüpfend auf und ab zu bewegen, so daß das Wasser nach allen Seiten spritzte.
    „Eine Art Wassertrampolin“, rief er strahlend wie ein kleiner Junge, und sein dicker, weißer Bauch hüpfte wie ein Ball auf und ab. „Die erste Stufe zu einem neuen Wasserspiel für öffentliche und private Schwimmbäder. Macht Spaß!“
    „Das sieht man“, stöhnte Andreas. „Es ist schrecklich mit dir, wenn du was Neues im Kopf hast, vergißt du alles andere. Und unsere Gäste werden sauer!“
    „Ach so, ja, die Gäste. Ich muß mich ja noch umziehen!“
    „Dazu ist es zu spät. Hier ist dein Bademantel.“
    Fünf Minuten später erschien vor den erstaunten Augen der Jungen und Mädchen ein rundlicher Herr im rot-gelb geblümten Bademantel und erklärte, er sei der Herr Direktor, er freue sich sehr, sie begrüßen zu können, leider hätte er über einem Versuch total die Zeit vergessen. Nun sollten sie es sich erst einmal schmecken lassen, er würde sich inzwischen anziehen, und der offizielle Teil der Veranstaltung würde dann später stattfinden.
    Während der Rede seines Vaters war Andreas abwechselnd rot und blaß vor Scham geworden. Wie konnte er nur! Im Bademantel! Alle würden ihn auslachen!
    Aber Tina und Tini waren da ganz anderer Ansicht. Sie applaudierten Herrn Ellermann begeistert, dann wandten sie sich Andreas zu.
    „Ich bin sehr froh, daß dein Vater doch nicht gekidnappt wurde“, seufzte Tini zufrieden.
    „Ich auch!“ sagte Tina. „Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine, aber ich mag ihn gerade so, wie er ist. Er ist so menschlich, im Gegensatz zu anderen großen Tieren.

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