Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte
lächelte er Tina zu. Tina lächelte zurück und zwinkerte.
„Wann ist dir an diesem Herrn Ludwig zum ersten Mal etwas aufgefallen?“ fragte Herr Denning gerade.
Kai überlegte.
„Na, zuerst habe ich die Sache von Tina und Tini gehört, auf der Sitzung, die wir abgehalten haben. Und dann... dann kam die Geschichte im Wald. Wir haben beobachtet, wie der Kombi in den einsamen Waldweg einbog, und haben uns gewundert, weil... na, was sollte er schließlich mit einem Wagen voller Brot mitten im Wald auf einer Lichtung. Wenn’s ein durchgehender Weg gewesen wäre, ja, eine Abkürzung! Aber so. Also sind wir hinterher gerannt. Ich direkt quer durch den Wald, die Mädchen auf dem Weg und Claudius links herum.“
„Warum seid ihr nicht zusammengeblieben?“
„Weil... wir wußten ja nicht genau, wo er hingefahren war. Wir wollten ausschwärmen. Und dann dachte ich auch, quer durch den Wald käme ich schneller bis zu der Lichtung — wenn er da oben war.“
„Also warst du der erste, der ihn sah?“
„Nein, die Mädchen. Ich hatte mich wohl ein bißchen in der Richtung verschätzt — jedenfalls kam ich später und...“ Kai stockte.
„Und?“
„Na ja, es war mir ja sehr unangenehm, aber ich habe ihn sozusagen verscheucht. Die Mädchen waren schon ganz dicht dran und haben gelauscht, was da im Wagen los war, da hat er irgendwie gemerkt, daß ich komme und ist abgehauen.“
„Pech, aber das kann jedem passieren“, sagte Herr Denning lächelnd. „Immerhin war es doch eine interessante Erkenntnis, daß er nicht beobachtet werden wollte und die Flucht ergriff.“
„Genau genommen, ja.“
„Und wie ging es dann weiter?“
Das konnte ja noch ewig dauern! Herr Denning ließ jeden von ihnen die ganze Geschichte von vorn bis hinten erzählen, um nur keine Einzelheiten zu übersehen.
Tinas Blick wanderte weiter durchs Zimmer. Wie schwer die Möbel waren, sicher Mahagoni oder so was. Und der Lampenfuß aus Bronze sah wie eine Löwenklaue aus.
Ob Herr Ellermann auch ein Porträt seines Vaters im Zimmer hängen hatte?
Tina sah sich um. Ja, dort, dem Großvater genau gegenüber. Der lächelte nicht so nett, eher etwas steif und herablassend. Vielleicht mochte er den Maler nicht besonders, und das Stillhalten, als er porträtiert wurde.
Jetzt kam Tobbi an die Reihe.
„Du bist Tobbi Greiling?“
„Ja.
„Geboren?“
Tobbi rasselte sein Geburtsdatum und seine Adresse herunter, Name und Beruf des Vaters — alles wollte dieser Herr Denning wissen.
Wo wohl der Tresor versteckt war? überlegte Tina. Sicher hinter einem der beiden Bilder. Vielleicht hinter dem lächelnden Großvater?
„Ach... ihr habt in der Bäckerei einen Streit gehört? Erzähl mir das mal genau“, sagte Herr Denning gerade.
„Ja, das war so. Ich stand mit Tini im Laden, um den Geburtstagskuchen für meine Schwester zu bestellen — das ist die da — Tobbi zeigte auf Tina und grinste, „der Laden war leer, aber wir hörten, wie sich die Bäckersleute über einen Angestellten stritten, der angeblich überhaupt nichts vom Backen verstand, und den Herr Schmitt, das ist der Bäcker, deswegen feuern wollte. Aber Frau Schmitt hat ihn verteidigt, er wäre ein so guter Ausfahrer und würde neue Kunden bringen. Da wußten wir, daß von Herrn Ludwig die Rede war.“
Drei Schichten Teppiche übereinander! dachte Tina. Ein Teppichboden und dann noch jede Menge Perserteppiche. Ob Herr Ellermann unter kalten Füßen litt? Aber die Möbel waren gemütlich, so richtig zum Reinkuscheln. In die beiden Sessel paßten immer zwei von ihnen hinein.
Herrn Denning fielen zum Thema Bäckerladen hundert Fragen ein. Wie der frühere Ausfahrer so gewesen sein mochte. Und wieviel Angestellte der Bäcker sonst noch hatte. Ob Herr Ludwig mal im Laden bedient hatte, und so weiter.
Das Tollste war eigentlich der Bücherschrank! All die bunten Bücherrücken. Allerdings schien es sich um viel langweilige Lektüre zu handeln. Steuerrecht, Handelsgesetze und so. Bücher über Werbung, über Technik, jede Menge Fachliteratur über Sport. Aber auch andere: über große Erfindungen und große Erfinder, über berühmte Sportler und über altes und neues Spielzeug. Dann ein zwanzigbändiges Lexikon. Schade, daß man in der langen Wartezeit nicht ein bißchen schmökern konnte.
Jetzt ging Herr Denning zu einem anderen Thema über: Tobbis Fahrt in dem Kombi. Und wie er die versteckte Sende- und Empfangsanlage entdeckt hatte.
„Woher wußtest du, was es war? Es muß doch
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