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Titan 04

Titan 04

Titel: Titan 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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eingegrenzt ist; aber in diesem Fall waren die Seiten einfach Leere. Es gab jedoch keine Todeszone, denn die Sandsteinzunge ist offenbar von dem umgeben, was Derel der Denker ›Ozean‹ nennt und das die oberen Regionen von Teilen der Kontinente besonders an den Rändern zu schützen scheint. In der Tiefe war Basalt.
    Die schmale Felszunge zog sich scheinbar endlos nach Süden. Manchmal verbreiterte sie sich, und zuweilen wurde sie so schmal, daß ich dachte, sie sei zu Ende; doch immer wieder fand ich eine Fortsetzung. Jene, die von einer Verschiebung der Kontinente gegeneinander überzeugt sind, werden erklären müssen, wie dieser schmale Steinrücken unter solchen Bedingungen intakt bleiben konnte.
    Schließlich jedoch verbreiterte er sich wirklich; und um die Meldung kurz zu machen, am anderen Ende liegt ein weiterer Kontinent – und ich konnte dort keine Spur von etwas anderem als niedrigen Tieren finden. Das ist jedoch nicht der wichtigste Wesenszug dieses neuen Kontinents; seine verblüffendste Eigenart ist, daß er keine irgendwie geartete Todeszone zu besitzen scheint. Er ist mit einem festen Material bedeckt, das nach der Art und Weise, wie es Geräusche leitet, von kristalliner Natur zu sein scheint, für lebende Körper jedoch undurchdringlich ist. Der Kontinent unter dieser Schicht ist von oben bis unten bewohnbar.«
    »Wie steht es mit eßbarem Gestein?«
    »Genausogut wie in unserem Land, oder noch besser.« Darauf reagierten die Führer hörbar, und es dauerte einige Zeit, ehe man sich wieder an den Forscher wandte. Wie er erwartet hatte, bekam er Lobesworte zu hören.
    »Pentong, du verdienst den Dank aller Bewohner dieses Kontinents. Wenn dein Bericht so genau ist wie er objektiv zu sein scheint, dann dürfte unser Nahrungsmittelproblem für viele Generationen gelöst sein. Wir werden diese Nachricht den anderen Städten mitteilen, und Pläne für die Besiedlung des neuen Kontinents werden so rasch wie möglich ausgearbeitet. Dein Name wird von hier bis zu den nördlichen Grenzen bekannt sein.«
    »Erlaubt, daß ich weiterspreche; es gibt noch etwas«, sagte Pentong. Erstauntes Geknister kam aus der Gegend der Quarzblöcke, und die in der Nähe befindlichen Einwohner der Stadt hielten in ihren Beschäftigungen inne, um zu erfahren, was vorging.
    »Sprich.«
    »Die Natur dieser festen Masse, die so undurchdringlich wie Basalt schien, machte mich neugierig, und ich bemühte mich, mehr über sie zu erfahren. Lange Zeit blieb mir der Erfolg versagt; doch schließlich erreichte ich eine Erdbebenzone, in der das Magma bis zu den oberen Schichten emporgestiegen war. In diesem Bereich war die fremdartige Masse dünner; und während ich die Umgegend erforschte, brach ein Magmastrom durch die oberen Gesteinsschichten. Ich konnte das einwandfrei feststellen, zum Teil, weil die Sicht gut war, und zum Teil, weil ich fühlen konnte, wie die dünnen oberen Schichten Hitze abstrahlten.« Er machte eine Pause.
    »Dies ist des öfteren vorgekommen«, bemerkte einer der Führer. »Was lehrte es dich?«
    »Wo sich das Magma ausbreitete, verschwand die äußere Deckschicht und wurde wie der Ozean!« Pentong pausierte abermals, und diesmal aus rein rhetorischen Gründen. Er wußte, daß keiner daran dachte, ihn zu unterbrechen.
    »Wie ihr alle wißt, zeigte Derel der Denker, daß der Ozean eine flüssige Substanz ist, darin dem Magma ähnlich, doch ohne dessen Hitze. Er untersuchte die Leitfähigkeit für Geräusche und beschrieb sie gut. Ich hörte seine Vorlesung und hatte Gelegenheit, die Substanz selbst in mehreren Fällen zu untersuchen. Diese kristalline Deckschicht des südlichen Kontinents ist einfach fester Ozean; als das Magma ihn erreichte, schmolz er.« Wieder machte er eine Pause, und diesmal berieten die Führer untereinander.
    »Deine Entdeckung ist von größtem wissenschaftlichen Interesse«, sagte ihr Sprecher schließlich, »aber wir müssen eingestehen, daß wir ihre praktische Bedeutung noch nicht sehen. Wir entnehmen deinem Verhalten, daß du sie erkennst; sprich also weiter.«
    »Meine Folgerung ist sehr einfach. Ozean schützt Felsgestein vor dem Sauerstoff, der von der Leere einsickert und jene tötet, die ihm ausgesetzt sind. Zuweilen macht er sogar Felsgestein giftig. Ein großer Teil unseres Kontinents ist von Ozean geschützt, aber große Teile sind es nicht, und ihre oberen Schichten bleiben darum unerreichbar. Dieser feste Ozean schmilzt sehr leicht, wie ich am südlichen Kontinent

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