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Titan - 2

Titan - 2

Titel: Titan - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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idealisierten großen Bruder für die Jungen und ein Sexidol für die frühreiferen Mädchen. Ihr blast die Eitelkeit der Zuschauer auf, indem ihr ihnen immer wieder sagt, sie würden über das einundzwanzigste Jahrhundert herrschen und sollten sich nicht darum bekümmern, daß jene, die einst im Lande bestimmen würden, ihre Schulaufgaben machten und nicht in den Fernseher glotzten. So habt ihr eine vollständige Liturgie des Poopy-Pandaismus geschaffen, von der Eröffnungshymne bis zum Schlußsegen, und über allem schwebt der Geist Poopy Pandas und predigt den Zuschauern, die Waren unseres Sponsors zu kaufen. Und da holte denn Benn Graffis tief Atem und sah ihnen allen nicht mehr in die Augen, dieweil er zu ihnen sagte, wäre es nicht besser, wenn Poopy Panda nicht mehr predigte, sondern Gebote erteilte wie ein Gott?
    Und die Zeichner und Regisseure und Kameraleute und Drehbuchschreiber waren fürwahr erstaunt, und sie sagten zueinander, das schlägt doch dem Faß den Boden aus, und, diese Bankmänner in New York haben den Verstand verloren. Einer aber, der ein alter Zeichner war, sagte bebend zu Ben Graffis, o Boß, nie… nie hätte ich damals im Neunundzwanzigerjahr Poopy Panda für dich aus den Illustrationen von Winnie, dem Teddybären, gestohlen, hätte ich gewußt, daß es so kommen würde, und Ben Graffis warf ihn hinaus. Woraufhin ein anderer, der ein Regisseur war, zu Ben Graffis sagte, o Boß, die Sache ist mit einer Vorbereitung von zwei Wochen hinzukriegen, und Ben Graffis barg sein Gesicht in den Händen und sagte, so sei es.
    Und es begab sich, daß an jenem Freitag nach der Vorbereitungszeit von zwei Wochen, in der letzten, den Poopy-Panda-Fans gewidmeten Viertelstunde ein besonderer Film gezeigt wurde, in dem Zeichentricks und Natur zu einem nahtlosen Ganzen wurden.
    Und in diesem besonderen Film geschah es, daß Poopy Panda einen Heiligenschein bekam, und die gescheiten Kinderschauspieler beteten ihn an, und Otto Clodd stolperte beim Niederknien über seine Füße, und Jackie Whipple sprach ernst und ergriffen, all die Poopy-Panda-Fans im weiten Fernsehland mögen gleiches tun, und der heiligenscheinbewehrte Poopy Panda sprach in seiner freundlich-brummigen Art: Poop-poop-poopy.
    Und siebenunddreißig Millionen Seelen versenkten sich in Anbetung.
    Und es begab sich, daß Ben Graffis mit seinen Zeichnern und Kameraleuten und Regisseuren und Drehbuchschreibern nach der Sendung in sein Büro ging und sagte, zumindest war’s was ganz Neues, und dann ging er zur Bar.
    Woraufhin einer, der ein Regisseur war, Jenen bemerkte, Der an dem Schreibtisch saß, welcher des Ben Graffis Schreibtisch war, und zu Ben Graffis sagte, o Boß, das ist ein toller Witz, aber wie haben die Trickleute den Heiligenschein bekommen?
    Und Ben Graffis war fürwahr erstaunt über Jenen, Der da an seinem Schreibtisch saß, und er und alle anderen drängten sich um Ihn, als wollten sie Ihn angreifen, woraufhin Er in Seiner freundlichbrummigen Art sagte, Poopy-poop-poopy, und da waren sie nicht mehr.
    Und gewisse unreine Geister wandten sich ungläubig von ihren Monitorschirmen ab und sagten, heiliger Strohsack, das ist ja zum Kotzen. Und einer, der ein Puppenspieler war, wandte sich zu seinem Agenten und sagte, Freundchen, wenn Graffis damit durchkommt, sind wir erledigt. Daraufhin sprach eine mächtige und ferne Stimme, Poop-poop-poopy, und es war so; und die Tage des Poopy Panda waren lang im Lande.
    Auf Irrtümer durchgesehen,
    18. Jänner Anno P. P. 36
    Synode für Infiltration
    O. Clodd, P. P. F
     J. Whippple, P. P. F.
     

J ACK V ANCE
D ER T EUFEL AUF DER S EGENSKLIPPE
    Wenige Minuten vor Mittag schwenkte die Sonne nach Süden ab und ging unter. Schwester Mary riß den Sonnenschutzhelm von ihrem hellen Haar und schleuderte ihn aufs Sofa – ein Ausbruch, der ihren Mann, Bruder Raymond, erstaunte und beunruhigte.
    Er umfaßte ihre bebenden Schultern. »Aber, aber, Liebling. Beruhige dich doch. Es hat keinen Sinn, die Nerven zu verlieren.«
    Tränen kollerten über Schwester Marys Wangen. »Kaum verlassen wir das Haus, ist die Sonne weg! Jedesmal ist es so!«
    »Nun – wir müssen ein bißchen Geduld haben. Es wird bald eine andere aufgehen.«
    »Das kann eine Stunde dauern! Oder zehn! Und wir haben eine Aufgabe!«
    Bruder Raymond trat zum Fenster, zog die gestärkten Spitzenvorhänge zur Seite und spähte in die Dämmerung hinaus. »Wenn wir jetzt aufbrechen, sind wir vielleicht vor Anbruch der Nacht in den

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