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Titan 6

Titan 6

Titel: Titan 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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Kadett. »Also gut, Mister. Führen Sie Ihre Befehle aus.«
    Als alle Vorbereitungen getroffen waren, war auch die Nachhut von Technikern eingelangt, und Gaines gab dem leitenden Ingenieur seine Anweisungen. Die Kadetten standen aufsitzbereit neben ihren Schlingerkäfern, und der Kadettenkapitän warf Gaines einen fragenden Blick zu. Dieser nickte, der Kadett gab einen Wink, und die erste Welle fuhr davon.
    Gaines und Harvey bestiegen ebenfalls Schlingerkäfer und hielten sich vor dem Kadettenkapitän, aber etwa fünfundzwanzig Meter hinter der vordersten Linie.
    Es war lange her, daß der Chefingenieur eines dieser komischen Vehikel gefahren hatte, und er fühlte sich entsprechend unsicher. Ein Einrad von der Art der Schlingerkäfer verleiht einem Mann keinerlei Würde, da es etwa die Größe und Form eines Küchenhockers hat, der durch Schwungräder auf einem einzigen dicken Rad im Gleichgewicht gehalten wird. Es ist jedoch bestens dazu geeignet, das Labyrinth aus Maschinerie im Subniveau abzufahren, weil man damit durch eine kaum schulterbreite Lücke kommt, weil es leicht zu lenken ist, und weil es aufrecht stehenbleibt, auch wenn der Fahrer absteigt.
    Der kleine Kontrollwagen folgte Gaines in einigem Abstand und schlängelte sich zwischen den Rotorabstützungen durch. Das Vidi-Telefon darin stellte weiterhin Gaines’ einzige Verbindung zu seinen sonstigen Pflichten dar.
    Die ersten zweihundert Meter der Sektion Sacramento passierten sie ohne Zwischenfall, dann sichtete einer der Männer einen Schlingerkäfer, der unter einem Rotor abgestellt war. Der Techniker, dem er gehörte, überprüfte gerade die Meßgeräte unterhalb des Rotorgehäuses und sah sie gar nicht kommen. Er war unbewaffnet und leistete keinen Widerstand, war aber recht erstaunt und wütend und sehr verwirrt.
    Der erste Trupp fiel zurück und ließ die zweite Welle die Führung übernehmen.
    Drei Meilen weiter lautete das Ergebnis auf siebenunddreißig Verhaftete und keinen Toten. Zwei der Kadetten waren leicht verwundet worden und hatten Anweisung erhalten, sich zurückzuziehen. Nur vier der Gefangenen waren bewaffnet gewesen; einen davon konnte Harvey eindeutig als Rädelsführer identifizieren. Harvey gab zu verstehen, daß er bereit war, mit den Aufständischen zu verhandeln, falls sich die Gelegenheit ergab. Gaines war versuchsweise einverstanden. Er kannte Harveys lange und ehrbare Laufbahn als Arbeiterführer, und wollte keine Möglichkeit unversucht lassen, den Konflikt so gewaltlos wie möglich zu bereinigen.
    Kurz danach stieß die erste Welle wieder auf einen Techniker. Er stand auf der Rückseite eines Rotors; sie waren fast bei ihm, als sie ihn entdeckten. Er machte keinen Versuch der Gegenwehr, obwohl er bewaffnet war, und der Vorfall hätte weiter keine Bedeutung gehabt, hätte er nicht in eine tragbare Telefonmaske gesprochen, die er an dem Telefonstecker unter dem Rotor angeschlossen hatte, und die kein Wort nach außen dringen ließ.
    Gaines holte den Trupp ein, als der Mann eben festgenommen wurde. Er riß die weiche Gummimaske so heftig vom Mund des Technikers, daß er hörte, wie das Kontaktmikrofon, das über Knochenschalleitung funktionierte, zwischen den Zähnen des Mannes knirschte. Der Gefangene spuckte ein Stück Vorderzahn aus, ignorierte jedoch jeden Versuch, ihn zu verhören.
    So flink Gaines auch gewesen war, es sah ganz danach aus, als hätten sie ihren Überraschungsvorteil eingebüßt. Man mußte annehmen, daß es dem Gefangenen gelungen war, das Vorrücken des Trupps im Subniveau zu melden. Die einzelnen Schützenlinien wurden angewiesen, noch vorsichtiger zu sein.
     
     
    *
     
    Gaines’ Pessimismus wurde binnen kurzem gerechtfertigt. Eine Gruppe Männer kam auf Einrädern auf sie zu. Noch waren sie gute hundert Meter entfernt. Es schienen zumindest zwanzig Mann zu sein, doch war ihre genaue Stärke nur schwer abzuschätzen, da sie im Vorrücken geschickt die Rotoren zur Deckung ausnutzten. Harvey warf Gaines einen fragenden Blick zu, dieser nickte und signalisierte dem Kadettenkapitän, seine Leute haltmachen zu lassen.
    Harvey ging allein weiter, unbewaffnet, die Hände hoch über dem Kopf. Die Gruppe der Aufständischen wurde langsamer und machte schließlich unsicher halt. Harvey näherte sich bis auf wenige Meter und blieb ebenfalls stehen. Einer der anderen, offensichtlich der Anführer, redete mittels Zeichensprache mit ihm, und er antwortete ebenso.
    Sie waren zu weit vorn, und das rote Licht war zu

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