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TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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sofort, daß es Bewohner von London waren, welche sich hierher nach Flintshire verirrt. Die Kinder liefen, von Neugier getrieben, auf die Gruppe zu. Ich rief sie zurück; so gehorsamsie aber im Hause waren, ebenso eigenwillig und widerspenstig waren sie, wenn sie sich in Freiheit fühlten. Sie antworteten nicht, sondern setzten ihren Weg fort, bis sie eines an der Seite der Dame, das andere an der Seite des Zeichners standen. Beide drehten sich um. »O, das ist ein schönes Kind,« sagte der Zeichner, indem er seine Hand auf den Kopf des kleinen Knaben legte, wie um ihn besser zu sehen. »Wie heißest du, mein kleiner Freund?« – »Edward,« antwortete der Knabe. »Und du, kleine Miß?« fragte er das Mädchen. – »Sarah,« antwortete diese. – »Ist das nicht seltsam, Arabella?« sagte der Zeichner zu der Dame, »das sind die Namen meiner beiden Kinder.« Dann setzte er mit einem Seufzer hinzu: »Sie standen, als ich sie das letztemal sah, ungefähr in demselben Alter.«
    Und er versank in Nachdenken und schien seine Zeichnung ganz zu vergessen. Mittlerweile hatten sich die Augen der Dame auf mich gerichtet und schienen fest an meinem Gesicht zu haften. »In der Tat,« murmelte sie »das ist ein herrliches Wesen. Sieh' doch, Romney!« Und sie berührte ihn an der Schulter, um ihn aus einem Hinbrüten aufzurütteln. Er schüttelte den Kopf wie ein Mensch, der eine traurige Erinnerung aus seinem Gemüt hinweg zu bannen wünscht. »Was sagst du, Arabella?« fragte er. – »Ich sage, du sollst dich umdrehen und hinter dich schauen.«
    Der Maler richtete nun seinen Blick auf mich und schien im höchsten Grade erstaunt und betroffen zu sein. »Treten Sie näher, Miß,« sagte die Dame zu mir, »gestatten Sie uns, Sie mit Muße zu betrachten. Sie sind so hübsch, daß Ihr Anblick Vergnügen bereitet.« Mein Gesicht errötete vor Scham, mein Herz aber hüpfte vor Freuden. Es war jetzt nicht mehr ein kleiner Hirt, welcher mir sagte, daß ich schön sei, es waren nicht mehr neidische Pensionärinnen, welche mich hübsch fanden, während sie mir zugleich Ungeschick und Unbeholfenheit zum Vorwurf machten; es waren vielmehr ein Herr und eine Dame aus der Stadt, welche mich freimütig und ohne Einschränkung bewunderten.
    Mechanisch näherte ich mich. Der Maler bot mir die Hand, ich gab ihm die meinige.
    »Und welch' eine Hand, ich will nicht sagen, hat sie, sondern wird sie haben,« fuhr der Maler fort. »Sieh nur, Arabella.« – »O, glaube mir, Romney, daß ich das Mädchen mit ebensoviel Vergnügen betrachte, als du. Eifersüchtig bin ich, Gott sei Dank, nicht. Darf man Sie fragen, wie Sie heißen, Miß?« – »Ichheiße Emma, Madame,« antwortete ich. – »Und wie alt sind Sie?« fragte der Maler. – »Ich soll ziemlich vierzehn Jahre alt sein.« – »Wie, Sie sollen?« – »Ja, genau hat meine Mutter mir mein Alter nie gesagt.« – »Sie ist die Tochter irgendeiner Herzogin,« sagte Romney. – »Nein, Sir!« antwortete ich; »ich bin die Tochter einer einfachen Bäuerin.« – »Und diese beiden Kinder?« fragte die Dame; »sind das Ihre Geschwister?« – »Nein, Madame. Ich bin bei dem Vater dieser Kinder, um sie zu beaufsichtigen und sie im Lesen und Schreiben zu unterrichten.« – »Sage selbst, Romney,« sagte die Dame, indem sie sich zu dem Maler herabneigte, um in gedämpftem Ton mit ihm zu sprechen, »welches Glück würde dieses Mädchen mit einem Gesicht wie dieses in London machen.« – »Ich bitte dich, Versucherin,« entgegnete der Maler, »führe das arme Kind nicht ins Verderben.« – »Dann fuhr er, zu mir gewendet, fort:
    »Miß Emma, wären Sie wohl bereit, mir einen sehr großen Dienst zu leisten?« – »Sehr gern, Sir,« antwortete ich. »Was ist es für einer?« – »Wollen Sie mir fünf Minuten stehen, damit ich eine Skizze von Ihnen entwerfen kann?« – »Mit dem größten Vergnügen, Sir!« – »Nun, dann bleiben Sie, wie Sie in diesem Augenblicke sind.« Ich verharrte in derselben Stellung. Er drehte sich auf seinem Schemel halb herum und in weniger als zehn Minuten hatte er eine reizende Skizze meiner Person fertig.
    Ich folgte dem Bleistift auf dem Papier mit begierigem Blick. Als die Zeichnung fertig war, hielt der Maler sie mir vor die Augen. »Erkennen Sie sich, Miß?« – »O,« sagte ich, diesmal vor Freude errötend, »so hübsch bin ich nicht.« – »Tausendmal hübscher sind Sie! Aber sieh, Arabella, um diese durchsichtigen Fleischtöne, um diesen feuchten Blick, um

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