Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)

Titel: Tobar - Sheanthee 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake

Vom Netzwerk:

altmodisch.“ Überraschenderweise schnappte Drusilla diesmal nicht nach dem Köder.
    „ Meine damalige Gefährtin, die Herzogin von Gloucester,“ sie machte eine Kunstpause, um den hochwohlgeborenen Namen auch wirken zu lassen,
    „ hatte sich immer bitter beklagt über die Ungerechtigkeit. Die Jungs konnten leicht bekleidet herumrennen und die jungen Damen mussten hochgeschnürt bis an den Hals, fast eingehen in der Hitze. Die damaligen Schuluniformen waren bei weitem nicht so bequem wie die heutigen. Sophie, meine Gefährtin, beklagte sich besonders über die Mieder, die die Mädchen mehr behinderten bei den magischen Übungen, als alles andere. Im Vergleich zu den Schuluniformen der Außenwelt waren die Uniformen zwar schon praktischer, aber immer noch äußerst unbequem.“

    „ War Sophie von Gloucester nicht so eine kleine Dicke mit Silberblick? Ich glaube, ich hab sie mal in der St. Pauls Kathedrale gesehen, falls ich sie nicht mit einem Gargoyle verwechsele.“
    „ Sophie war wunderschön und voll Grazie!“ fauchte Drusilla.
    „ Bei ihr geblieben bist du trotzdem nicht!“
    „ Nein, sie ehelichte einen Offizier, der ihr die Magie mit der Reitgerte austrieb. Sie entließ mich aus ihren Diensten und verbrachte ihr Leben im Unglück. Es war eine Verschwendung, sie hatte zwei Elemente und das Verwandlungsband.“
    Drusilla schüttelte trübsinnig den Kopf.

    „ Als ich zum ersten Mal hier war, gab es noch keinen Pool und die Uniformen bestanden aus Kutten, ähnlich denen, die die Mönche trugen“, Cal, Bridgets ungewöhnlich blasser und schmächtig wirkender Gargoyle meldete sich zu Wort. Da er so gut wie nie etwas von sich gab, hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen.
    „ Wann war das denn?“ fragte Shania neugierig.
    „ Das war zu einer Zeit, als die Menschen noch die alten Götter verehrten. Die Christen waren dabei das Land zu missionieren und es wurde allmählich gefährlich das Wort Magie in den Mund zu nehmen.“
    „ Wie hat es denn damals hier ausgesehen?“
    „ Nicht viel anders als heute. Die Fae haben Sheanthee erschaffen, fern vom Zeitgeist und Können der Sterblichen. Die Baumhütten waren für die Schüler, die herkamen ein unglaublicher Luxus. Schon damals waren Glasfenster eingesetzt, sowas gab es, wenn überhaupt, normalerweise nur beim König im Palast.“

    Cal war ganz nervös. So viel Aufmerksamkeit war er nicht gewohnt.

    „ Was hat sich denn noch verändert in all den Jahren, außer dass der Pool hinzugekommen ist?“ Caya schaute ihn fasziniert an. Ein solch altes Geschöpf hatte sie noch nie kennengelernt. Sie wusste zwar, dass die meisten magischen Geschöpfe sehr alt werden, hatte sich aber noch nicht weiter Gedanken dazu gemacht.

    „ Nun, die Bauernhäuser sind moderner geworden, die Riesenbäume sind im Laufe der Jahrhunderte natürlich auch noch ein Stück gewachsen und...die Magie der Insel hat sich verändert.“
    Caya und DeeDee schauten sich vielsagend an.
    „ Wie meinst du das, Cal?“ fragte Bridget.

    „ Die Magie war früher dichter, stärker, man hatte das Gefühl sie greifen zu können.
    Wenn die Schüler ihre magischen Übungen abhielten, war viel mehr Kraft zu spüren. Damals konnte jeder Erstklässler fliegen und ich meine wirklich fliegen , nicht nur ein bisschen über dem Boden hüpfen.
    Die Luft war aufgeladen von Magie. Jeder Anfänger konnte einen Glamour herstellen und die meisten waren in der Lage, zumindest einfachere Verwandlungen durchzuführen. Wenn ich es mit Heute vergleiche, würde ich sagen, dass vielleicht noch ein Viertel dieser Magie vorhanden ist.“
    „ Was denkst du, an was das liegt?“ fragte Bridget.
    Cal zögerte mit der Antwort und schaute zur Seite.
    „ Ich weiß es nicht. Das müssen andere herausfinden. Ein alter Gargoyle ist mit so einer schwierigen Sache überfordert.“

    „ Was hältst du von der Sache?“ fragte Caya DeeDee später, als sie in ihrer Baumhütte waren.
    „ Cal weiß auf jedem Fall mehr als er zugibt. Ich halte es für unwahrscheinlich dass er vom Tobar noch nichts gehört hat,- nicht wenn er schon seit Abrahams Zeiten hier herum gewandelt ist.“
    „ Ich kann ihn ja mal unter vier Augen fragen, wenn die Dicke nicht dabei ist,“ bot Broc ungalant an.
    „ Bridget ist ein bisschen kräftig, dick ist anders.“
    „ Wie auch immer,- sie steht gut im Futter.“
    „ Sagt der Richtige!“ quakte Drusilla von ihrem Nachtschränkchen.
    „ Was soll das heißen? Das