Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
der Höhle fanden sie ein etwa zwei Meter breites Loch auf dem Boden, eine Art Schacht. Caya leuchtete hinein.
„ Sonderlich tief ist es nicht, Ich schätze so etwa fünf, sechs Meter. Irgendetwas glänzt recht hell, unten an der Seite.“ Sie leuchtete den Schacht soweit es ging aus und warf einige Feuerbälle auf den Grund, um zu sehen, ob irgendetwas dort unten lauerte.
„ Auf halber Höhe ist noch eine Öffnung. Hier drüben!“ Sie schleuderte einen Feuerball in die Öffnung. Der Ball verschwand.
„ Also, ich denke, wir müssen da hinunter. Ansonsten gibt es ja keinen Ausgang hier.“
Sie konzentrierte sich und schwebte, mit Broc auf der Schulter und Fussel, der um ihren Kopf herum flatterte, in die Tiefe. DeeDee und Drusilla folgten direkt.
„ Was ist das?“ Caya beleuchtete eine weiß-glänzende Fläche, etwa einen Meter breit und zwei Meter hoch. Sie tastete vorsichtig mit den Fingern über die Oberfläche.
„ Das ist Eis, massives Eis.“
„ Ich nehme an, wir müssen das irgendwie entfernen, um weiter zu kommen. Ich probier es mal mit Wind magie.“
Sie schoss einen scharfen Luftstrahl auf die Eisplatte ab.
„ Autsch!“ DeeDee hielt sich die Stirn. Blut rann durch ihre Finger.
„ Was ist passiert?“ Caya hielt erschrocken inne und besah sich ihre Verletzung. Ein kleiner Schnitt, direkt über der Augenbraue blutete stark.
„ Die Eissplitter sind wie Geschosse, damit setzen wir uns selbst außer Gefecht.“
Caya drückte ein Taschentuch auf die Wunde.
„ Der Schnitt ist nicht tief, das müsste bald aufhören. Okay, Wind magie ist nichts,- ich versuche es mir Feuer.
DeeDee trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Caya feuerte eine Ladung ab. Das Feuer prallte auf die Eisfläche und wurde von der Wucht zurückgeworfen. Sie hechtete zur Seite, damit die Flammen sie nicht trafen.
„ DeeDee, baue du einen Windschild auf, der die Flammen von uns wegdrückt, während ich das Feuer eröffne!“
DeeDee konzentrierte sich. Sie nickten sich zu und beide begannen mit ihrer Magie. Es klappte. Caya veranstaltete ein flammendes Inferno. Durch DeeDees Wind magie bekamen die Flammen zusätzlich mehr Nahrung und wurden gleichzeitig von ihren Körpern abgehalten. In Windeseile begannen sich Pfützen zu bilden und das Wasser bedeckte nach wenigen Minuten den Boden des Schachtes. Es war kochendheiss.
„ Stop! Auf die Art und Weise schmoren wir , im wahrsten Sinne des Wortes, im eigenen Saft, oder wir werden ersaufen, wenn das Wasser weiter steigt!“
Sie traten zurück und betrachteten ihr Werk. Die Eisplatte hatte zwar nun eine beachtliche Delle, aber sie sah aus, als wäre sie einige Meter dick. Wollten sie sie komplett schmelzen, würde die Wassermasse sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
Caya schaute sich suchend um. Ihr Blick fiel auf die Öffnung auf halber Höhe des Schachtes.
„ Okay! Wir machen so weiter wie bisher und ich versuche gleichzeitig das Wasser in die Öffnung zu transportieren.“
„ Meinst du, du kriegst das hin?“ DeeDee blickte zweifelnd nach oben. Caya zuckte mit den Schultern. Sie konzentrierte sich und eröffnete mit der linken Hand das Feuer, während sie mit der rechten auf das Wasser zeigte, das sich am Boden gesammelt hatte. Langsam hob sie die rechte Hand und zeigte zur Öffnung. Ein Wasserstrahl erhob sich, wie eine Kobra die der Flöte lauscht und bewegte sich in Richtung der Öffnung. Es funktionierte. Das Wasser plätscherte munter in die Öffnung.
Sie arbeiteten etwa eine halbe Stunde konzentriert weiter und die Delle im Eis verwandelte sich in eine Kuhle und dann in einen Gang. Bald hatten sie sich etwa zwei Meter tief in das Eis vorgearbeitet.
„ Also, wenn wir demnächst nicht durchstoßen, lassen wir es sein und kommen morgen wieder!“ Caya strich sich erschöpft eine Haarsträhne aus der Stirn.
„ Wir verpassen dem Ding jetzt mal einen gemeinsamen Schlag mit der Wind magie. Wenn wir uns an den Schachtrand zurückziehen, können uns eigentlich keine Trümmer treffen. Los, bei drei,..eins...zwei....Drei!“
Sie schossen gleichzeitig eine Salve Wind magie in den Eistunnel und sprangen zur Seite. Der Großteil der Trümmer blieb im Eis liegen. Ein faustgroßer Durchbruch war im hinteren Teil der Eiswand entstanden. Sie wiederholten den Vorgang und das Loch wurde so groß, dass sie hindurchkriechen konnten. Sie standen in einem Gang, der ebenerdig weiterführte. Sie bewegten sich vorsichtig und hielten Ausschau nach etwaigen Fallen.
Caya
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