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Boba Fett 05 - Eine neue Bedrohung

Boba Fett 05 - Eine neue Bedrohung

Titel: Boba Fett 05 - Eine neue Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hand
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Kapitel 1

    Die Zwillingssonnen von Tatooine hingen niedrig über dem Horizont. Früher waren sie ihm wie dämonische Augen erschienen, die ihn bedrohten.
    Ihn warnten.
    Ihn herausforderten.
    Jetzt schienen sie ihn geradezu willkommen zu heißen.
    »Bereit machen zur Landung«, sagte der Junge an den Kontrollen der Slave I. Er sah hinaus zu den roten Sonnen, unter denen sich Schatten wie Seen voller Blut ausbreiteten. Er musste unwillkürlich lächeln.
    Es tut gut, wieder hier zu sein, dachte Boba Fett und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Hinter ihm im Cockpit lagen zwei verschrumpelte Hände - Mitbringsel von Bobas letzter Mission. Er hatte sich in das Dünenmeer aufgemacht, um den Noghri -Killer Jhordvar zu jagen. Das geschmeidige, lidlose Wesen hatte den Fehler begangen, Bobas Auftraggeber zu hintergehen.
    Eine dumme Idee, dachte Boba und erinnerte sich an die Abscheu, die Jhordvars Gesicht gezeigt hatte, als er einen Blick aus seinem Wüstenversteck geworfen und den jungen Kopfgeldjäger Boba Fett gesehen hatte.
    »Jabba schickt einen Lakaien, um die Arbeit eines Kopfgeldjägers zu erledigen!«, hatte der Außenweltler gezischt.
    »Falsch«, hatte Boba geantwortet. Sein Blaster war bereits auf Jhordvars Augen gerichtet gewesen. »Er hat den besten Kopfgeldjäger des Hauses geschickt.«
    Der Kampf war kurz, aber heftig gewesen. Boba hatte Jhordvar angeboten, ihn zu Jabbas B'omarr-Zitadelle zurückzubegleiten, doch der Noghri hatte sich nicht ergeben.
    Jabba the Hutt wollte den Verräter tot oder lebendig. Na ja, eines davon bekommt er ja jetzt, dachte Boba, als er die Slave I in die Landebucht von Jabbas Palast lenkte. Ein Sandsturm hatte ihn ein paar Tage im Versteck des Noghri festgehalten; Jhordvars Leiche war draußen liegen geblieben und der Sand und die Hitze hatten seine sterblichen Überreste mumifiziert. Die Hände waren vom rauen Wind abgerissen worden und so hatte Boba beschlossen, dass Jhordvars Ring zur Identifikation reichen musste. Er hatte die Hände mitgenommen und den Leichnam liegen gelassen.
    »Weißt du, Jhordvar, du hättest dich ergeben müssen, als du noch die Gelegenheit dazu gehabt hattest«, sagte Boba, als die Slave I aufsetzte. »Aber du hast tapfer gekämpft, das muss man dir lassen.« Boba schaltete den Bordcomputer ab und hob die mumifizierten Klauen des Noghri auf. Er verzog das Gesicht, steckte sie in seine Umhängetasche und stieg aus. Seinen mandalorianischen Helm ließ er im Cockpit - er wollte ihn holen, nachdem er sich bei Jabba gemeldet hatte.
    »Wir sehen uns bald wieder«, sagte er und strich mit der Hand über die Hülle der Slave I. »Sehr bald.«
    Ein paar gamorreanische Wachen dösten am Eingang von Jabbas Schloss. Als Boba sich näherte, stieß einer den anderen an. Die beiden sahen einander überrascht an, richteten sich aber schnell auf.
    Einer von ihnen grunzte fragend.
    »Ich wurde ein wenig aufgehalten«, sagte Boba. Er hielt seine Tasche so hin, dass die grobschlächtigen Wachen einen Blick auf Jhordvars Klauen richten konnten, die daraus hervorragten. »Nichts Ernsthaftes. Nur ein Sandsturm.«
    Die Augen der gamorreanischen Wachen weiteten sich voller Respekt und - ja! - Angst. Boba musste sich zwingen, nicht triumphierend zu grinsen. Das war schon fast die einzige Belohnung, die er brauchte. Fast - aber eben nicht ganz. Er legte den Kopf in den Nacken und sah einen der Gamorreaner eindringlich an. Der große Wachmann drehte sich schnell um und öffnete das Tor für Boba, der stolz hindurchschritt.
    Er würde den Respekt genießen, der ihm entgegengebracht wurde. Respekt muss man sich verdienen, hatte sein Vater immer gesagt. Und denjenigen, die dumm genug sind, dir keinen Respekt zu erweisen, bleibt nur die Angst.
    Boba blieb kurz stehen. Das schwere Tor schloss sich hinter ihm. Er blinzelte und wartete, bis sich seine Augen an das Zwielicht der Festung gewöhnt hatten. Er wartete, bis sich seine Haut an die kühle Luft und seine Ohren an die Geräusche des Gelages im Thronsaal gewöhnt hatten.
    Angst und Respekt, dachte er mit grimmiger Zufriedenheit.
    Alles, was ich über diese Dinge gelernt habe, lässt sich in drei kurzen Worten zusammenfassen:
    Jabba the Hutt.
    Boba drehte sich um und ging den Korridor entlang. Ein paar Protokoll-Droiden in Jabbas Diensten eilten an ihm vorüber. Zwei der drovianischen Sicherheitswachen des huttischen Verbrecherfürsten gingen in den Gängen auf und ab. Boba beobachtete, wie sie zwei Jawas anhielten und nicht

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