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Tochter des Ratsherrn

Tochter des Ratsherrn

Titel: Tochter des Ratsherrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Tan
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DRAMATIS PERSONAE
    Es folgt eine Aufstellung der wichtigsten Figuren, wobei die historisch verbürgten Personen mit einem * gekennzeichnet sind.
    Adolf V.*: Schauenburger Graf von Segeberg
    Adolf VI.*: Schauenburger Graf von Pinneberg
    Agatha v. d. Mühlenbrücke: Ehefrau des Gewandschneiders Voltseco, Freundin von Ragnhild
    Agnes: Magd im Hause von Sandstedt
    Albert von Holdenstede*: Ratsherr, Ehemann Ragnhilds, Bruder Conrads, Vater von Runa, Margareta, Godeke und Johannes
    Alheid Salsnak(*): Ratsherrnfrau
    Alusch: Großtante von Ritter Eccard
    Ava von Holdenstede*: Ehefrau Thiderichs
    Bodo: Bote, Geliebter von Luburgis
    Conrad von Holdenstede*: Ratsherr, Bruder Alberts, Ehemann Luburgis’
    Conrad Salsnak(*): Ratsherr
    Eccard Ribe*: Ritter der Riepenburg, Gefolgsmann von Graf Gerhard II.
    Ella: Magd von Hildegard von Horborg, Freundin Margas
    Everard: Geistlicher, Ziehvater von Walther
    Freyja von Sandstedt: Tochter von Walther und Runa
    Godeke von Holdenstede: Ehemann von Oda, Sohn Ragnhilds und Alberts
    Gerhard II.*: Schauenburger Graf von Plön
    Hartwic von Erteneborg*: Ratsherr
    Heinrich I.*: Schauenburger Graf von Rendsburg
    Hereward von Rokesberghe*: Ratsherr, Verlobter von Margareta von Holdenstede
    Heseke vom Berge*: Ehefrau von Johannes vom Berge
    Hilda : Magd im Hause von Holdenstede, Mutter Margas
    Hildegard von Horborg: Ratsherrnfrau, Freundin von Ragnhild
    Jons: Page von Eccard Ribe
    Johann II.*: Schauenburger Graf von Kiel, Ehemann von Margarete von Dänemark
    Johann Schinkel*: Domherr, Hamburger Ratsnotar von 1269 bis 1299
    Johannes von Holdenstede : Sohn Ragnhilds und Alberts
    Johannes vom Berge*: Ratsherr, Ehemann Heseskes,Bruder Luburgis’
    Kethe Mugghele: Begine, Freundin von Runa
    Luburgis von Holdenstede*: Ehefrau Conrads, Schwester von Johannes vom Berge
    Marga: Magd im Hause von Holdenstede, Tochter Hildas, Freundin Ellas
    Margareta von Holdenstede: Tochter Alberts, Verlobte von Hereward von Rokesberghe
    Margarete von Dänemark*: Ehefrau von Graf Johann II., Gräfin von Kiel
    Marquardus Scarpenbergh*: Raubritter, Gefolgsmann von Graf Gerhard II.
    Oda von Holdenstede*: Ehefrau Godekes
    Olric Amedas*: Ratsherr
    Ragnhild von Holdenstede: Ehefrau Alberts, Mutter von Runa, Godeke und Johannes
    Runa von Holdenstede: Ehefrau Walthers, Mutter von Freyja und Thymmo, Tochter Ragnhilds und Alberts
    Thiderich Schifkneht: Ehemann Avas, Freund von Albert und Walther
    Thymmo von Sandstedt: Sohn von Walther und Runa
    Voltseco v. d. Mühlenbrücke*: Hamburger Gewandschneider
    Walther von Sandstedt: Ehemann Runas, Vater vonFreyja und Thymmo, Freund von Albert und Thiderich
    Willekin Aios*: Bürgermeister Hamburgs von 1286 bis 1293



TEIL I
    Hamburg
Winter, im Jahre des Herrn 1290

PROLOG
    Ein Monat vorher
    »Sie sind da, Herr«, verkündete ein Diener leise durch den schmalen Türspalt und zwinkerte ein paarmal in die Dunkelheit, um seine Augen daran zu gewöhnen. Als er keine Antwort erhielt, trat er nahezu geräuschlos an den übergroßen Sessel seines Herrn heran und wiederholte seine Worte mit etwas lauterer Stimme. »Sie sind da, Herr.« In der Hoffnung, dass der Graf ihn diesmal gehört hatte, verharrte er schweigend hinter der hohen Lehne, bis er das geflüsterte Wort »Amen« vernahm.
    Das Gehör Graf Gerhards I. hatte merklich nachgelassen, trotzdem wünschte er seit einigen Tagen, dass niemand um ihn herum mehr unnötig lärmte. Er wollte pausenlos beten, und sein Zwiegespräch mit Gott sollte nicht durch das Klappern von Geschirr, das Stampfen von Stiefeln oder den unflätigen Gesprächen der Dienerschaft unterbrochen werden.
    »Bring sie alle herein«, erwiderte der alte Graf mit unbewegtem Blick in das Kaminfeuer und zog den edlen Pelz noch enger um sich. Trotz der Nähe zu den wärmenden Flammen fror er bitterlich. Seine Glieder waren dünn geworden und sein Haar grau und schütter. Es war höchste Zeit gewesen, seine Kinder zu sich zu bestellen.
    Die Tür öffnete sich, und allen voran kam der fast blinde Gerhard II., der älteste noch lebende Sohn. Gleich dahinter betraten die übrigen zwei Söhne und die letzte Tochter Gerhards I. das drückend warme Schlafgemach.
    »Vater, wie schön es ist, Euch zu sehen«, sprach Hedwig mit aufrichtiger Stimme.
    Der Graf lächelte ihr entgegen und winkte sie gleichzeitig mit einer müden Handbewegung an seine rechte Seite.
    Die sanftmütige Tochter ergriff des Vaters faltige Hand und lauschte aufmerksam seinen Worten.
    »Meine Kinder. Ich danke Gott,

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