Tochter des Ratsherrn
Mittelalters im Jahre 1290 zugegeben nur selten in Deutschland gegeben hat. Sie stellt die erste Stufe der Folter dar. Doch auch wenn diese erst zu späterer Zeit in Deutschland gängig wurde, gibt es Nachweise für ihre Anwendung im 13. Jahrhundert. Die päpstliche Bulle Ad Extirpanda von 1252 von Papst Innozenz IV., die sich mit dem Vorgehen gegen Ketzer beschäftigt, sowie die Abhandlung des Franziskaners David von Augsburg »Über die Inquisition gegen die Häretiker« und das Lexikon des kirchlichen und weltlichen Rechts des Franziskaners Johannes von Erfurt von 1275 beweisen, dass die Erforschung der Wahrheit durch Folter durchaus schon zu dieser Zeit in Deutschland gelehrt wurde.
Es entspricht der Wahrheit, dass Schwangere wie Runa bis zur Geburt nicht gefoltert wurden, doch es ist nicht unbedingt korrekt, dass die Folter für Runas Vergehen angemessen gewesen wäre. Im Ordeelbook von 1270 steht lediglich geschrieben, dass Zauberei und Giftmischerei mit dem Scheiterhaufen bestraft werden soll, die peinliche Befragung jedoch wird dort mit keinem Wort erwähnt. Diesen Teil habe ich frei dazu erfunden, um so die Grausamkeit deutlicher zu machen, die Johann durchleben muss, da er die Folter an seiner Geliebten selbst befehligen soll.
Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff der Hexe, den ich verwende, obwohl dieser erst ab dem anfänglichen 15. Jahrhundert üblich wurde.
Außerdem bediente ich mich einiger Bibelzitate, die so zur Zeit meines Romans nicht gewesen sein können. Erst durch Martin Luther wurde die Bibel im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts aus dem Lateinischen übersetzt, was heißt, dass es zur Zeit meines Buchs sehr wahrscheinlich kein einziges Exemplar auf Mittelniederdeutsch gegeben haben kann. Da ich den genauen Wortlaut der Bibelstellen also nicht wiedergeben kann, zitierte ich aktuelle Verse.
Mein Dank geht an erster Stelle an meinen Mann Andrew Tan, der mich von Anfang an unterstützt und motiviert hat und niemals aufgehört hat, an mich und meine Bücher zu glauben. Ganz besonders danke ich auch meiner geliebten Zwillingsschwester Lara Jelinski, der dieses Buch gewidmet ist. Ein dritter Dank geht an Anna-Lisa Hollerbach von Blanvalet, die mich auf meinem Weg immer professionell und freundschaftlich zugleich unterstützt hat. Danke auch an meine Lektorin Kristina Lake-Zapp für ihre Leidenschaft bei der Arbeit mit meinem Roman und an Melanie Winkler von Thalia, für meine wunderbare erste Lesung im Café Meinke, die ich sicherlich niemals vergessen werde.
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