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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Holthusen.
    »Ich hoffe, dass der junge Mensch mit den karottenroten Haaren der letzte war, den Sie erkannt haben.«
    »Ich hoffe, das war der letzte Kopf, den ich gefunden habe.«
    Woher nahm er den Mut? Er war in all den Jahren nicht mutig gewesen. Holthusen fror in dem grauen Kittel. Ein leichter Schneefall hatte eingesetzt und ließ kleine Flocken auf dem breiten schwarzen Kragen des Herrn Notars schmelzen.
    »Ich habe gehört, Sie haben ein neues Kätzchen.«
    Holthusen nickte und hätte lieber mit den Zähnen geknirscht.
    »Geben Sie gut darauf Acht«, sagte der Herr Notar, »ich hörte, Ihre Donna ist zu Schaden gekommen.«
    Der Notar ließ ihn stehen und ging zu der Limousine. Doch er drehte sich um, bevor er einstieg. »Sie wissen, dass ich auch Ihr Geheimnis kenne, Herr von Holthusen«, sagte er.
    Holthusen ging erst ins Haus, als die Limousine die kurze Straße verlassen hatte.
    Vera verabschiedete sich, um Couscous essen zu gehen.
    Die Gespräche mit Nick und Pit hatten sich hingezogen, ohne dass sich ein Licht am Horizont zeigte.
    Pit hatte nur wenig Verständnis für Veras Ungeduld. War es nicht sein Leben, die Steinchen zu sammeln, die Menschen auf ihrem Weg in den dunklen Wald fallen ließen?
    Er wusste, wie lange es dauerte, das Mosaik zu legen.
    Doch Vera hielt es kaum aus zu warten.
    Die Vorstellung, dass Gerry gefangen gehalten wurde, um gequält zu werden, ließ sie vergessen, kooperativ zu sein.
    Du hast doch den Namen des Notars, hatte sie gesagt.
    Ist es denn möglich, dass du ihm nicht die Bude einrennst?
    Pit Gernhardt kannte keine Bude.
    Der Herr Notar war nirgends gemeldet. Weder in Hamburg noch anderswo. Das Notariat in der Altstadt existierte schon lange nicht mehr in den offiziellen Registern.
    Vera hätte den Herrn Hauptkommissar gerne hingezerrt. Vor die Eichentür und die letzten Spuren eines Messingschildes.
    Sie ging nicht in Frieden. Sie ging ohne Nick.
    Gehst du nicht auch Couscous essen, hatte Pit gefragt.
    Vielleicht später, hatte Nick gesagt.
    Veras Nervosität schien sich auf ihn zu übertragen.
    Er fuhr nicht nach Hause, als er aus dem Präsidium kam. Nick lenkte den Golf in die Altstadt und stellte ihn in der Steinstraße ab. Ein Sprung nur zum Dornbusch.
    Eine dünne Schicht Schnee lag auf den Trottoirs. Schnee, der unter den Sohlen schmolz, kaum, dass man den Schuh dort hinsetzte.
    Die Tür hinter den Scherengittern war geschlossen. Nick trat einen Schritt zurück und sah zur Fassade des Hauses hoch. Alle Fenster waren dunkel. Um acht Uhr am Abend.
    Vermutlich hatte die Tochter des verstorbenen Schiffsmaklers Recht. In diesem Haus war die Arbeit in den letzten vierzig Jahren erledigt worden und nun beendet.
    Nick blickte zum Kontorhaus hinüber.
    Hatte es Sinn, Herrn von Holthusen aufzusuchen?
    Glaubte der nicht, Nick sei Kriminalbeamter wie Pit es war? Vielleicht sogar Hauptkommissar? Holthusen würde sich kaum noch den Dienstausweis von Nick zeigen lassen.
    Nick ging hinüber und klingelte.
    Holthusen. Hinteres Parterre.
    Tat sich nichts im hinteren Parterre.
    War der Hausmeister unterwegs, Luna zu suchen?
    Schlich er durch das dunkle Haus?
    Eine andere Aktivität am Abend ließ sich kaum vorstellen bei dem seltsamen Herrn von Holthusen.
    Nick kehrte um. Noch nervöser als zuvor. Lauter Wege, die ins Leere liefen. War schon wahr, was Vera sagte.
    Einen letzten Blick warf er dem Haus zu, als er zur Steinstraße aufbrach. Ein letzter Blick, der hängen blieb an einem hellen Fenster im vierten Stock. Das fünfte von links.
    Ein wenig hatte er es für Narretei gehalten, was Pit erzählte von den fünf Fenstern außen, den vier Fenstern innen.
    Nick blieb stehen und schaute nach oben.
    Das Licht erlosch. Ein schwarzes Fenster.
    Nick ging zurück und drückte gegen die Tür, die ihm das Wunder nicht schenkte und verschlossen blieb.
    Welcher Instinkt sagte ihm, nicht dort stehen zu bleiben, sondern ein paar Schritte weiterzugehen, erst an einem Geländewagen Halt zu machen, hinter ihm Deckung zu nehmen? Sollte man dem Instinkt dankbar sein?
    Nick sah Herrn von Holthusen aus der Tür des Kontorhauses kommen. Er trug seinen unsäglichen Hausmantel und schien nach der Katze zu suchen. Die Tür ließ er ein Stück auf.
    Hatten Nick alle guten Geister verlassen?
    Träumte er davon, der Held des Tages zu werden?
    Nick schlich ins Haus hinein, als Holthusen gerade unter einen Kleinwagen guckte, um Luna hervorzulocken.
    Nick hörte noch ihr Miauen, als er im Haus verschwand und im

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