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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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länger hinhalten lassen. Er hat vor, morgen mit einem forensischen Psychiater im Tower anzurücken, um ihre Vernehmungsfähigkeit kritisch zu prüfen.“ John runzelte die Stirn.
    „Hm. Das wird sicher schwierig für Marcia. Dennoch verstehe ich, dass Simon mit ihr sprechen will. Niemand kann bezeugen, dass sie sich zur fraglichen Zeit wirklich in ihrer Wohnung aufgehalten hat. Und letzten Endes könnte es sein, dass George wirklich unschuldig ist und die Aussage verweigert, um seine Frau zu schützen.“ Spontan ergriff er Maggies Hände und drückte sie.
    „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll. Du bist ein großes Risiko eingegangen, um George zu helfen, aber die Informationen sind es wert, denke ich.“ Auf dem Weg zur Haustür fragte er, „Wie hast du es eigentlich geschafft, unauffällig an sie heranzukommen?“ Maggie legte den Finger an die Lippen und schüttelte den Kopf.
    „Du möchtest das gar nicht wissen, John. Und nun pass auf dich auf und sieh zu, was du für deinen Freund tun kannst.“
     
    Am Eingang zur U-Bahn entschied John kurzerhand, nicht zurück zum Tower zu fahren. Er musste ein wichtiges Gespräch führen.

Kapitel 14
     
    Wenig später stand er vor einem Polizeibeamten der Nachtschicht, der ihn misstrauisch beäugte.
    „Grundsätzlich darf Mr. Campbell Besucher empfangen, aber er hat bisher jeden Kontakt nach außen abgelehnt. Außerdem schläft er vielleicht schon. Ist es denn so dringend? Vielleicht kommen Sie besser morgen früh wieder.“
    „Nein, es handelt sich um einen Notfall.“, drängte John und zeigte dem Beamten seine verbundene Hand. „Mr. Campbell ist der Ravenmaster des Towers von London, wie Sie sicher wissen. Ich vertrete ihn, seit er verhaftet wurde. Allerdings gibt es nun große Probleme mit einem der Raben und da ich noch sehr unerfahren bin, brauche ich Georges Rat. Und zwar sofort. Sie werden sehen: Wenn Sie ihm sagen, dass es um die Raben geht, wird er einem Gespräch zustimmen.“ Mit einem zweifelnden Blick wandte sein Gegenüber sich um. Nach einem kurzen Telefonat brummte er, „Warten Sie da hinten.“
    John setzte sich auf einen der unbequemen Besucherstühle.
    Als nach einigen Minuten eine vergitterte Tür aufging und ein weiterer Polizist ihn zu sich winkte, tat sein Herz einen Sprung. Seine Finte hatte geklappt.
     
    Nach einer umständlichen Prüfung seiner Personalien wurde er in einen fensterlosen Raum geführt, der von einer Plexiglasscheibe mit winzigen Löchern durchtrennt wurde. „Setzen Sie sich dahin. Er wird gleich kommen.“ Damit wurde er allein gelassen.
    Als George wenig später eintrat, erschrak John. Mit seiner fahlen Hautfarbe und dem zerknitterten Gesicht wirkte George um viele Jahre gealtert. Der hoffnungslose Ausdruck in seinen Augen versetzte John einen Stich.
    „Alter Freund! Ich freue mich, dich wiederzusehen.“, begrüßte er ihn warm.
    „John, man hat mir gesagt, es hätte einen Notfall mit einem der Raben gegeben? Was ist los?“ John schluckte.
    „Nun, George, ich muss zugeben, dass ich den Vorfall etwas übertrieben dargestellt habe. Tatsächlich hat Bran mich gestern angegriffen.“, beeilte er sich, hinzuzufügen und hob die Hand, damit George den Verband sehen konnte. „Das war jedoch mein Fehler und es war auch halb so schlimm. Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen, um dich zu einem Gespräch zu bewegen.“ Wortlos erhob George sich. John sprang ebenfalls von seinem Plastikstuhl auf. „George, hör mir zu, ich bitte dich, nur fünf Minuten. Bitte.“ Als George nicht reagierte und nur noch wenige Schritte von der Ausgangstür zum Zellentrakt entfernt war, wurde Johns Ton hart.
    „Verdammt, George. Wenn schon nicht um deinetwillen, dann tu´s wenigstens für Marcia.“ Beim Namen seiner Frau erstarrte George.
    „Willst du, dass Marcia damit leben muss, dass ihr Mann im Mordfall des Jahrzehnts für schuldig erklärt wird, und das nur auf Grund einiger Indizien und seiner Sturheit, die ihn jede Aussage verweigern lässt? Willst du unschuldig den Rest deines Lebens im Gefängnis sitzen?“ Langsam drehte George sich um.
    „Du glaubst, dass ich unschuldig bin?“
    „Ich sage dir, was ich glaube: Irgendetwas, ich weiß nicht was, verbindet dich mit der Toten. Aber du hast sie nicht umgebracht. Ich denke, du schweigst, um jemanden zu schützen.“
    George ließ sich schwer auf den Stuhl fallen. Zu Johns Bestürzung vergrub er das Gesicht in den Händen und begann zu weinen. Hilflos saß John hinter der

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