Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
uns unserer Unterstützung sicher zu sein, bevor wir nach Tal’Auras Kehle greifen.«
Donatra lächelte. Sie war dankbar für den Rat ihres Kameraden. »Sie sind weiser als es Ihnen gut tut, Suran.«
»Gelegentlich«, sagte er, »ist das wahr. Aber glücklicherweise bin ich weise genug, um Ihnen gut zu tun.«
Plötzlich ertönte im Raum eine dritte Stimme – eine, die über das Kommunikationssystem des Warbirds kam. »Ich bedauere die Unterbrechung zutiefst, Commander, aber Commander Surans Erster Offizier wünscht mit ihm zu sprechen.«
Donatra sah zu Suran hinüber. Der nickte.
»Wenn‘s denn sein muss«, sagte Donatra, »stellen Sie ihn durch.«
Einen Augenblick später hörten sie Vorander, Surans XO. Offenbar gab es an Bord der T’sarok ein Problem mit der Disziplin, das Surans Aufmerksamkeit erforderte.
»Es ist eine Epidemie«, sagte Donatra.
»So scheint es«, erwiderte Suran.
Es war vielleicht der zehnte Zwischenfall, der in den letzten paar Tagen aufgetreten war, und es schien unwahrscheinlich, dass es der letzte gewesen sein würde. Aber romulanische Centurions waren nicht daran gewöhnt, abzuwarten. Sie sehnten sich danach zu handeln.
Und ihre Commander sind nicht anders, dachte Donatra.
Suran erhob sich und sagte: »Ich muss mich darum kümmern. Wir sehen uns später wieder.«
Aber nicht persönlich , überlegte Donatra. Und das machte es irgendwie weniger befriedigend. »Lang lebe das Imperium.«
»Das Imperium«, wiederholte Suran und ließ Donatra allein in ihrer Offiziersmesse zurück.
Jetzt wo ihr Kollege fort war, konnte sie das rhythmische Pulsieren der Maschinen der Valdore durch die Schotten hören. Es war ein gutes Geräusch, gewissermaßen so beruhigend wie Surans Anwesenheit, vielleicht noch mehr, wenn man bedachte, wie kürzlich die Maschinen stillgestanden hatten.
Donatra erinnerte sich genau an jede Einzelheit – der Blitz und der hüllendurchdringende Aufprall von Shinzons Torpedos, wie sie über das Deck geschleudert worden war, der metallische Geschmack von Blut in ihrem Mund. Sie erinnerte sich daran, wie hilflos sie sich gefühlt hatte, nachdem sie das ganze Ausmaß des Schadens begriffen hatte.
Kein Antrieb, keine Waffen, nicht mal einen vorderen Schild. Sie konnte nichts tun außer ihren Verbündeten, Captain Picard, zu kontaktieren und ihn wissen zu lassen, dass er allein kämpfen musste.
Aber Donatras Ingenieursteam gehörte zu den gerissensten im ganzen Imperium. Sie hatten nicht lange gebraucht, um die Maschinen wieder in Gang und die Valdore zurück in Kampfform zu bringen.
Damit sie an dem Kampf gegen Tal’Aura teilhaben kann, dachte der Commander. Damit sie die Betrügerin vom Thron stoßen konnte, den diese so voreilig bestiegen hatte, und an dem sie sich nun mit äußerster Sturheit festklammerte.
Natürlich erledigte Braeg momentan das ganze Kämpfen. Wieder einmal hatte er eine Zuschauermenge in die Raserei getrieben, sie mit seiner Kritik an Tal’Auras fehlgeleitetem Regime angesteckt. Und wieder einmal hatte der Praetor seine Schwäche gezeigt, indem er es versäumte, seine Centurions loszuschicken, um ihn zu verhaften.
Donatra konnte die Leute in der Hauptstadt verstehen. Sie konnte nachvollziehen, wie schwer es war, Braeg zu ignorieren, wie schwer es war, ihm den Rücken zuzuwenden.
Ihre erste Begegnung mit Braeg war vor Jahren gewesen, im D’nossos-System, als sie noch als Surans Erster Offizier gedient hatte. Als Leiter der Sondereinsatzkräfte hatte der Admiral Donatra mit seiner Tapferkeit und seinem Verstand beeindruckt.
Nicht zu vergessen mit seinem gutem Aussehen.
Wie sich herausstellen sollte, hatte auch Braeg Gelegenheit gehabt, ihre Tugenden zu bemerken. Während des Kampfes, in dem sie endlich die Tellati in die Flucht geschlagen hatten, hatte Donatra einen Warbird gefunden, dessen Führungsstab vernichtet worden war. Sie hatte sich mit einigen ihrer Untergebenen an Bord gebeamt, das Schiff wieder ins Schlachtgetümmel geführt und einen entscheidenden Angriff auf die Flanke des Feindes gestartet.
Suran rühmte ihre Brillanz in der Sache, als ob sie seine eigene Tochter wäre. Aber das war nicht das höchste Lob gewesen, das sie für ihre Bemühungen geerntet hatte – denn kurz darauf hatte Braeg ihr das Kommando über eines seiner Schiffe angeboten.
Jeder Offizier der Flotte hätte einen Arm dafür gegeben, einen Warbird unter Admiral Braeg zu führen. Doch sie hatte das Angebot abgelehnt, was selbst Suran überrascht
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