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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Hauses gefunden hatte. Behutsam langte er hinein und hoffte, dabei keinen Schlag zu bekommen, indem er zufällig auf eine stromführende Leitung traf. Schließlich fühlte er die untere Reihe ab, wahrscheinlich Unterbrechungsschalter. Howard überlegte ein paar Minuten lang, wie er wohl diese Entdeckung am besten nutzen konnte. Er beschloß, erst noch einmal die Werkbank zu überprüfen. Dabei fand er, daß der Unterbau auf der einen Seite keine Schubladen hatte, sondern ein Türchen davor und daß im Inneren nur ein Brett eingelegt war, das man herausziehen konnte. Er nahm alles, was er darin an Büchsen und kleinen Behältern fand, heraus und entfernte dann auch das lose eingelegte Zwischenbrett. Nun hatte er einen Platz, um sich dort zu verstecken. Wenn er sich zusammenkauerte, war er gerade groß genug für ihn.
    Er krabbelte wieder aus dem Unterschrank heraus, tastete sich zu dem Schaltkasten zurück und legte dort alle Kippschalter in der unteren Reihe um. Dann klappte er den Deckel des Schaltkastens wieder zu, kletterte in den geleerten Unterschrank der Werkbank und zog das Türchen hinter sich zu. Wenn die dort oben sich inzwischen zur Ruhe begeben hatten, würde der plötzliche Stromausfall ihnen gar nicht auffallen.
    Nach etwa fünf Minuten, so schätzte Howard, hörte er, wie sich eine Tür öffnete. Dann konnte er Stimmen wahrnehmen und erspähte durch einen Schlitz in der Tür zu seinem Versteck einen Lichtschein. Gleich darauf wurde ein Schlüssel in der Tür zu seinem Verlies gedreht, und die Tür öffnete sich. Als er seine Augen an den Spalt drückte, konnte er zwei Gestalten erkennen, von denen die eine eine Taschenlampe in der Hand hielt und den Lichtstrahl durch den Raum wandern ließ.
    »Er hat sich versteckt!« meinte Juan Diaz.
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen!« antwortete Shirley ärgerlich.
    »Wo ist denn Ihr Sicherungskasten?« fragte Diaz.
    Der Strahl der Taschenlampe wanderte zu der Wand über der Werkbank.
    »Sie bleiben hier stehen!« befahl der Mann. Er trat weiter in den Raum hinein und befand sich nun zwischen Howard und der Lichtquelle, die offenbar von Shirley Montgomery gehalten wurde. Howard vermutete, daß der Killer seine Waffe in der Hand hielt.
    Er spannte alle Kräfte an und stützte sich an der Rückwand seines Verstecks ab. Sobald er das Geräusch hörte, mit dem die Kippschalter wieder hochgeschaltet wurden, drückte er sich mit aller Kraft seiner vom Jogging gestählten Beine ab und stieß die Tür des Unterschranks auf. Sie traf den über die Werkbank gebeugten Kubaner völlig überraschend und mit voller Wucht in den Unterleib. Er stöhnte auf und taumelte zurück in Richtung auf den eingebauten Kleiderschrank.
    Jason Howard verlor keine Zeit. Er kletterte blitzschnell aus seinem Versteck und rannte zur Tür, ehe Shirley auch nur die Chance hatte, sie zuzuwerfen. Dabei stieß er die Frau in vollem Ansturm zu Boden. Sie schrie laut auf, als ihr Kopf auf den Zementboden knallte; die Taschenlampe fiel aus ihrer Hand.
    Howard, der bei dem Zusammenprall ebenfalls gestürzt war, kam wieder auf die Beine und rannte durch die Tür den Gang entlang der Treppe zu. Glücklicherweise war dieser Teil des Hauses wieder beleuchtet. Er griff nach dem Treppengeländer und nutzte es, um seinen Schritten mehr Schwung zu verleihen. In diesem Augenblick hörte er ein dumpfes »Plopp« und verspürte im gleichen Moment einen stechenden Schmerz im Oberschenkel. Sein rechtes Bein kippte weg unter ihm, doch mit letzter Kraft gelang es ihm, sich wieder aufzurichten und die Treppe weiter emporzuhüpfen. Er war nun gleich in der Eingangshalle; er durfte jetzt nicht aufgeben.
    Er zog sein rechtes Bein hinter sich her und taumelte zur Ausgangstür. Hinter sich konnte er hören, wie jemand die Treppe nochstürzte.
    Es gelang ihm, die Tür aufzureißen, und er taumelte in die kalte Novembernacht hinaus. Es war ihm klar, daß ein Schuß ihn getroffen hatte, und er fühlte auch schon, wie das Blut sein Bein hinablief.
    Er hatte erst etwa die Hälfte des Weges zwischen der Einfahrt und der Haustür geschafft, als Juan Diaz ihn einholte und mit einem Hieb des Pistolenknaufs auf die Kiesplatten streckte. Howard fiel auf seine Knie und Handflächen. Bevor er sich aufrichten konnte, drehte ihn sein Verfolger auf den Rücken. Wieder war dessen Schußwaffe direkt auf seine Stirn gerichtet.
    Plötzlich waren die beiden Männer in grelles Licht getaucht. Der Kubaner zielte mit der Waffe auch weiter auf

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