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Todescode

Todescode

Titel: Todescode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Typen, die draußen vor dem Coupa Café die Flanken gesichert hatten, saßen auf der Rückbank.
    Als Hort ihn nach ihrem Hund aus Kindheitstagen gefragt hatte, war Ben auf Anhieb klar gewesen, was Alex wollte. Taktisch war es geschickt. Strategisch war es eine Katastrophe. Was nutzte es Alex, sich bestätigen zu lassen, dass Ben und Sarah am Leben waren, wenn er dann etwas unternahm, das zur Folge hatte, dass sie eine halbe Stunde später alle tot waren?
    Aber er hatte Arlos Namen trotzdem genannt. Er hätte vielleicht sogar dichthalten können, wenn sie versucht hätten, ihn aus ihm rauszuprügeln, aber er sah keinen Sinn darin. Sie würden ihn töten und sich Alex am Ende doch schnappen. Er musste eine Entscheidung herbeiführen.
    Auf Horts Frage nach der Marke ihrer Sportsachen hatte Sarah »SourceForge« geantwortet. Ben erinnerte sich an den Namen von der Diskussion her, die sie drei im Hotel gehabt hatten; so hieß eine der Softwarewebseiten, die Alex genannt hatte. Sarah wollte Alex damit sagen, lass gut sein, verbreite einfach die ausführbare Version von Obsidian, das ist besser als nichts. Sie hatte gute Instinkte, aber Hort kaufte es ihr nicht ab. Er nickte einem der Typen hinter Ben zu, und der Typ hatte Ben in den Würgegriff genommen und ihm die Kehle zugedrückt. Sarah sah sich das keine zwei Sekunden an, ehe sie ihre Antwort korrigierte.
    Ja, sie hatte gute Instinkte. Nicht nur in taktischer Hinsicht – auch was das Ziel anging. Weil nichts auch nur einen von ihnen retten würde, solange Hort noch eine Chance hatte, an Obsidian ranzukommen. Mann, wenn er nur kapiert hätte, was wirklich los war, als sie noch zusammen im Hotel waren. Dann hätten Alex und Sarah ihre Sache durchziehen können, und Horts Operation wäre da zu Ende gewesen.
    Er sah Sarah an. Sie blickte zu ihm hoch und lächelte ihn schwach und traurig an. Das Lächeln konnte jedoch nicht kaschieren, dass sie Todesangst hatte. Sie hatte kein Wort gesagt, seit er entwaffnet und neben ihr in den Van bugsiert worden war. Sie war intelligent. Sie wusste wahrscheinlich, dass sie alle sterben würden. Und das stimmte wohl auch.
    Jetzt fuhren sie auf dem Foothill Expressway nach Süden. Ben wusste nicht, warum – sie hatten Alex nach Palo Alto bestellt, das in der entgegengesetzten Richtung lag, und Alex hatte sich offenbar darauf eingelassen.
    Er hatte Zeit zum Nachdenken gehabt und verstand jetzt zumindest einiges von dem, was passiert war. Hort musste ihn an die Russen verraten haben. Aber warum? Auch wenn er bald sterben musste, er würde versuchen, es rauszufinden.
    »Woher wussten Sie, dass ich es war?«, fragte er. »Sie wussten, dass er mein Bruder ist, aber wie sind Sie draufgekommen?«
    Es folgte eine lange Pause, so lang, dass Ben schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete. Doch dann drehte Hort sich zu ihm um und sagte: »Ich wollte Sie aus der Sache raushalten, im Interesse aller, Sie eingeschlossen. Aber dann haben Sie den Waffenantrag für San Francisco gestellt, obwohl ich Ihnen gesagt hatte, Sie sollen in Ankara bleiben. Das war bedenklich. Rein vorsichtshalber haben wir Alex’ Telefonverbindungen überprüft. Er hatte bei Military OneSource und im Personalzentrum der Army angerufen, und dann haben wir seine E-Mails gecheckt, und wir wussten, dass er mit Ihnen Kontakt aufgenommen hatte. Aus welchem anderen Grund, als ihm zu helfen, hätten Sie herkommen sollen?«
    »Ich hatte ja wohl kaum eine andere Wahl.«
    »Völlig richtig. Sie konnten gar nicht anders handeln. Blut ist dicker als Wasser. Aber auch ich hatte keine andere Wahl. Ich war verantwortlich für den Einsatz. Und so verständlich Ihre Handlungen auch waren, Sie wurden dadurch zu einer Bedrohung für den Einsatz. Ob Sie’s glauben oder nicht, es war die schwerste Entscheidung, die ich je treffen musste.«
    »Also haben Sie mich den Russen ans Messer geliefert?«
    »Was spielt es für eine Rolle, für welche Methode ich mich entschieden habe? Ja, ich hab von den üblichen Verdächtigen ordentlich Druck gekriegt, weil Sie diesen verdammten Russen in Istanbul ausgeschaltet haben. Manche Leute wollten Sie ans Messer liefern.«
    »Also haben Sie ihnen die Arbeit abgenommen.«
    »Wie gesagt, was spielt das für eine Rolle?«
    Ben stellte sich vor, wie Hort Kontakt zu irgendeinem russischen Gegenpart aufnahm, zu ihm sagte:
He, wir haben den Einzelgänger, der euren Mann in Istanbul umgelegt hat. Die Sache war nicht abgesegnet. Er gehört euch, wenn ihr wollt. Und ich

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