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Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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überlassen, seinen ursprünglichen Auftrag zu erfüllen.«
    »Er kommt zurück, da wette ich«, sagte Joey und wischte sich die kleinen Hände ab, nachdem er Zweige ins Feuer gelegt hatte. »Ich glaube, daß er doch einer von den Guten ist. Meinst du nicht auch, Mama? Meinst du nicht, daß er einer von den Guten ist?«
    »Doch«, sagte Christine und lächelte. »Er ist einer von den Guten, Honey.«
    »So wie wir«, sagte Joey.
    »So wie wir«, sagte sie.
    Stunden später, aber noch vor Einbruch der Nacht, hörten sie den Helikopter.
    »Der Chopper is t sicher mit Kufen ausgerüstet«, sagte Charlie. »Die werden auf der Wiese landen, und dann kommt das Rettungsteam zu Fuß.«
    »Gehen wir nach Hause?« fragte Joey.
    Christine weinte vor Erleichterung und Glück. »Ja, wir gehen nach Hause, Honey. Du holst am besten deine Jacke und deine Handschuhe und ziehst dich an.«
    Der Junge rannte zu dem Kleiderhaufen in der Ecke. Zu Charlie gewandt, sagte Christine: »Danke.«
    »Ich habe versagt«, sagte er.
    »Nein. Am Ende hatten wir etwas Glück... Barlowes Unschlüssigkeit, und dann die Fledermäuse. Aber wenn du nicht gewesen wärst, wären wir jetzt nicht hier. Du warst großartig. Ich liebe dich, Charlie.«
    Er zögerte mit der Antwort, denn sie zu umarmen, hieß auch den Jungen umarmen; da gab es keinen Ausweg. Er fühlte sich in der Nähe des Jungen immer noch nicht ganz behaglich, obwohl er sich redlich bemühte, Barlowes Erklärung für die richtige zu halten.
    Joey ging zu Christine, seine Stirn war gerunzelt. Die Schnur an seiner Kapuze war zu locker, und er konnte den mißglückten Knoten, mit dem er sie zugebunden hatte, nicht aufbekommen. »Mami, warum haben die mir einen Schnürsenkel ans Kinn gemacht?«
    Christine lächelte und half ihm. »Ich dachte, du bist in zwischen Meister im Schnürsenkelbinden.«
    »Bin ich auch«, sagte der Junge stolz. »Aber die müssen an meinen Füßen sein.«
    »Nun, ich fürchte, wir können dich noch nicht als großen Jungen betrachten, solange du nicht Schnürsenkel binden kannst, ganz gleich, wo sie sind.«
    »Dann werd' ich wohl nie ein großer Junge sein.«
    Christine hatte den Knoten inzwischen aufbekommen und band ihn neu. »Oh, eines Tages wirst du das schon schaffen, Honey.«
    Charlie sah zu, wie sie ihren Sohn an sich drückte. Er seufzte. Dann schüttelte er den Kopf. Er räusperte sich. »Ich liebe dich auch, Christine«, sagte er dann. »Wirklich.«
    Zwei Tage später, nach Behandlungen durch zahllose Ärzte und Schwestern, nach mehreren Gesprächen mit der Polizei und einem mit einem Pressevertreter, nach langen Telefonaten mit Henry Rankin, nach zwei Nächten, in denen ihnen Medikamente Schlaf gebracht hatten, überließ man Charlie in dem Krankenhaus in Reno sich selbst, um ohne Unterstützung Schlaf zu finden. Das Einschlafen bereitete ihm keine Schwierigkeiten, aber er träumte.
    Er träumte davon, wie er Christine liebte, und es war nicht so sehr eine Sexfantasie, sondern eher eine Erinnerung an die Nacht, die sie in der Berghütte verbracht hatten. Er hatte sich noch nie so völlig hingegeben wie in jener Nacht, und am nächsten Tag hatte sie wie aus einem inneren Drang heraus erklärt, sie hätte Dinge mit ihm getan, von denen sie nie für möglich gehalten hätte, daß sie so etwas tun würde. Jetzt, in seinem Traum, kopulierten sie mit derselben verblüffenden Hingabe und Energie, legten alle Hemmungen ab. Aber im Traum, ebenso wie in der Wirklichkeit, war etwas... Wildes daran, etwas Eindringliches, Animalisches, als wäre ihr Sex mehr als ein Ausdruck der Liebe oder des Begehrens, als wäre er ein... eine Zeremo nie, eine Bindung, die ihn irgendwie völlig an Christine fesselte und damit auch an Joey. Während Christine rittlings auf ihm saß und er wie ein Bulle in sie hineinstieß, begann der Boden unter ihnen aufzuplatzen - hier löste sich der Traum von der Realität —, die Couch begann in die immer weiter werdende Öffnung zu rutschen, und obwohl er ebenso wie Christine die Gefahr erkannte, konnten sie nichts dagegen tun, konnten mit ihrer lustvollen Paarung nicht aufhören, nicht einmal, um sich zu retten, sondern fuhren fort, Fleisch gegen Fleisch zu pressen, während der Spalt im Boden immer breiter wurde und ihnen schließlich bewußt wurde, daß dort unten in der Finsternis etwas war, das nach ihnen hungerte. Charlie wollte sich von ihr losreißen, wollte fliehen, schreien, konnte es aber nicht, konnte sich nur an sie klammern, während

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