Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Gebäude-Komplex hinüber, in dem sich die neue Strahlentherapie-Abteilung befand. Sie mußten nur eine Viertelstunde suchen, bis sie einen Geigerzähler gefunden hatten. Zurück im Hauptgebäude, marschierten sie schnurstracks in den Keller, wo Ronnie bereits auf sie wartete. Er hatte nach einigem Suchen den Schlüssel zu dem Bereich gefunden, in dem die ausrangierte Strahlentherapie-Anlage stand.
    »Diesen Bereich hier unten betritt fast nie jemand«, erklärte er den Wilsons, während er ihnen die Tür aufschloß.
    David steuerte direkt auf das ehemalige Behandlungszimmer zu. Bis auf das ausrangierte Bestrahlungsgerät war der Raum vollkommen leer. Das Gerät sah aus wie ein Röntgenapparat, der mit einem Tisch verbunden war, auf den sich der Patient während der Bestrahlung legen mußte.
    David legte den Geigerzähler auf den Tisch und schaltete ihn ein. Die Nadel des Meßinstrumentes zeigte keinen Ausschlag. Nicht einmal, als David das Gerät auf den sensibelsten Meßbereich umschaltete, wurde Radioaktivität angezeigt - abgesehen von der natürlichen Radioaktivität in der Luft.
    »Hast du eine Ahnung, wo sich in diesem Apparat die Strahlungsquelle befindet?« fragte Angela. »Ich nehme an, daß sie dort ist, wo der schwenkbare C-Bogen und diese Strebe aufeinandertreffen«, erwiderte David.
    Er nahm den Geigerzähler vom Tisch und hielt ihn an die Stelle, an der sich seiner Meinung nach die Strahlungsquelle befinden mußte. Doch die Nadel schlug noch immer nicht aus.
    »Die Tatsache, daß wir im Moment keine Radioaktivität messen können, will nicht unbedingt etwas heißen«, sagte Angela. »Ein solches Bestrahlungsgerät muß ja gut gesichert sein.«
    Sie maßen noch an verschiedenen anderen Punkten, hatten aber immer dasselbe Ergebnis: nichts. »Die Quelle befindet sich nicht in der Anlage«, stellte David schließlich fest. »Sie ist weg.«
    »Was wollen wir jetzt machen?« fragte Angela. »Wie spät ist es?« entgegnete David. »Viertel nach sieben«, antwortete Ronnie. »Wir müssen uns Bleischürzen besorgen«, sagte David. »Und dann versuchen wir unser Bestes.« Eilig steuerten sie auf das Institut für Radiologie zu. Die radiologische Abteilung war Tag und Nacht geöffnet, damit Patienten, die aus der Notaufnahme hergebracht wurden, jederzeit geröntgt werden konnten. Der Röntgen-Assistent fand es ziemlich merkwürdig, daß David sich Bleischürzen ausleihen wollte. Doch nachdem David ihm versprochen hatte, die Schürzen nur bis ins Hauptgebäude des Krankenhauses mitzunehmen, dachte er sich, daß er sie ruhig herausgeben durfte. Außerdem war es nicht seine Art, Ärzten zu widersprechen. Er gab David, Angela und Ronnie neun Bleischürzen sowie ein Paar Bleihandschuhe, die normalerweise bei der Fluoreszenzmikroskopie benutzt wurden. Den Geigerzähler trug David noch bei sich.
    Die drei gingen mit ihrer schweren Last zurück zum Hauptgebäude. Auf ihrem Weg in den zweiten Stock wurden sie sowohl vom Krankenhauspersonal als auch von den Besuchern mißtrauisch beäugt, doch niemand versuchte, sie aufzuhalten.
    »Okay«, sagte David, als sie an der Tür zum Konferenzraum angelangt waren. Er war ziemlich außer Atem. »Am besten legen wir erst mal alles hier ab.« Er ließ die Schürzen neben der geschlossenen Tür auf den Boden fallen. Angela und Ronnie taten es ihm nach.
    Als David jetzt seinen Geigerzähler einschaltete, schlug die Nadel sofort heftig aus. »Ach, du meine Güte!« rief er. »Einen besseren Beweis können wir wohl kaum bekommen.« Er bedankte sich bei Ronnie und schickte ihn fort. Dann erklärte er Angela, was sie seiner Meinung nach tun sollten. Er zog sich die Bleihandschuhe an und hob drei Schürzen auf. Zwei warf er sich über die Schulter und eine nahm er in die Hände. Angela bepackte sich mit den übrigen Schürzen.
    Dann öffnete David die Tür und betrat den Konferenzraum. Angela folgte ihm. Traynor warf David einen finsteren Blick zu; er war mitten im Satz unterbrochen worden. Im nächsten Augenblick starrten alle Anwesenden - Sherwood, Beaton, Cantor, Caldwell, Arnsworth und Robertson - zur Tür, um zu sehen, wer die Frechheit besaß, ihre Sitzung so rüde zu unterbrechen. Als die Vorstandsmitglieder zu tuscheln begannen, klopfte Traynor mit seinem Tischhämmerchen auf das Rednerpult und rief die Anwesenden zur Ordnung. David genügte ein rascher Blick über den vollgepackten Konferenztisch, um sofort die Strahlungsquelle zu entdecken.
    Sie hatte die Form eines Zylinders und

Weitere Kostenlose Bücher