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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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bei diesen Worten Suller ein wenig zur Seite trat, bekam er den Blick auf den gesamten Sandbunker frei. Seine Augenbrauen zogen sich noch ein wenig höher in die breite Stirn, als er den Toten erblickte. Neben ihm tauchte in diesem Moment ein ziemlich hagerer, groß gewachsener Mann mit einem hakennasigen, streng wirkenden Gesicht auf, der sich Suller mit einer leicht fisteligen Stimme vorstellte:
    »Grüß Gott. Genko Genske mein Name. Kommissar Genske.«
    Schlosser trat einen kleinen Schritt zur Seite, damit sein Mitarbeiter, der ihn fast um einen halben Kopf überragte, ebenfalls die Leiche sehen konnte.
    »Sakra!«, hörte er ihn aufstöhnen und sah, wie dieser aus seiner braunen, übergroßen Lederjacke, welche er jahrein, jahraus trug und die wie ein Lappen an seinem Körper hing, ein kleines Stullenpaket zog und es auszupacken begann. Er arbeitete schon jahrelang mit Genko zusammen, aber diese Eigenart entlockte ihm immer wieder ein Kopfschütteln. Langsam wandte sich sein Blick erneut dem Toten im Sandbunker zu.
    »Das ist aber mysteriös«, begann er laut zu grübeln, »nur eine Fußspur, die hineingeht und sonst nichts. So wie diese Sandfläche geharkt ist, würde ich sagen, dass dort vor kurzem keine weitere Person drinnen war.«
    »Wieso das, Chef?«, fragte ihn der Hagere, die Nasenflügel leicht aufblähend, herzhaft in eine Stulle beißend.
    »Wenn jemand nachträglich seine Spuren durch Harken beseitigt hätte, müsste man das deutlich sehen, oder wie sehen Sie, als Golfspieler, das, Herr Zuller«, wandte sich Michael Schlosser an den bleichen Golfspieler.
    »Suller, Herr Kommissar, Suller!«, knurrte ihn der Gefragte an, »aber Sie haben Recht. Diese Sandfläche, die wir als Bunker bezeichnen, wurde gestern Abend mit einer Maschine geharkt und danach war außer dem Toten niemand mehr drin. Man würde die angefeuchtete Oberfläche beim jetzigen Harken augenblicklich so umgraben, dass die Oberfläche trocken wäre. Ich zeige Ihnen das mal an einer entlegenen Ecke des Bunkers!«
    Suller ging ein paar Meter weiter, nahm flink eine der herumliegenden Harken in die Hand, machte zwei Schritte in den Bunker und verließ ihn rückwärts wieder. Gründlich begann er danach die Spuren zu beseitigen. Obwohl der Sand wieder vollständig eben und dem anderen angepasst war, konnte jeder an der unterschiedlichen Färbung des Sandes sehr deutlich erkennen, dass Spuren beseitigt worden waren.
    Anerkennend nickte Michael Schlosser dem Mann zu.
    Im Hintergrund tauchten weitere Polizeifahrzeuge auf und näherten sich langsam. Die ersten Schaulustigen erschienen nun ebenfalls, wurden aber von den neu angekommenen Polizisten weit vor dem Tatort zurückgehalten. Er registrierte es mit Genugtuung. Schaulustige waren ihm immer ein Gräuel.
    Einen prüfenden Blick in das Gesicht Sullers werfend, fragte er:
    »Kennen Sie den Toten?«
    »Tja … Irgendwie kommt er mir bekannt vor …, aber er ist so ja kaum zu erkennen. Wenn das Eisen nicht in seinem Kopf stecken würde, … könnte ich vielleicht mehr dazu sagen«, kam etwas stockend, schulterzuckend die Antwort.
    Michael Schlosser bemerkte, wie sein Mitarbeiter den Mann entgeistert anschaute und lospolterte:
    »Was heißt hier Eisen in seinem Kopf? Der wurde mit einem Golfschläger erschlagen!«
    »Äh? … Ach ja!«
    Jetzt erst schien Suller die Aufregung des Beamten zu verstehen. »Den Golfschläger, der dort in der Stirn des Toten steckt, bezeichnen wir Golfer als Eisen. Im Gegensatz zu den Hölzern, die inzwischen zwar auch aus Metall sind, aber eine andere Form haben. Verstanden, Herr Kommissar?«
    Genkos Mund klappte auf, schloss sich wieder und klappte erneut auf:
    »Na ja. Ich muss ja wohl nicht verstanden haben, was bei diesem Rentnersport alles wichtig ist. Fest steht, dass der Schläger die Tatwaffe ist, egal ob er aus Eisen oder aus Holz ist.«
    Es tat Schlosser gut, zu sehen, dass nicht nur er nicht ganz verstanden hatte. Er bemerkte, dass inzwischen der Tatort weiträumig mit rot-weißen Bändern abgesperrt worden war und die Spurensicherung sowie ein Fotograf ihre Arbeit begonnen hatten. Immer wieder grüßte er kurz, fast unmerklich, ihm bekannte Polizisten.
    Dem Arzt, einem Pathologen der Rechtsmedizin, der als Letztes gekommen war, erteilte er die Erlaubnis, den Toten zu untersuchen. Als er sah, wie der Mediziner vorsichtig das Blatt des Golfschlägers aus der Stirn des Mannes zog und die Blutspuren im Gesicht entfernte, hatte er, wie schon oft zuvor, das

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