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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Gewahrsam nehmen.«
    »Und was dann?«, hakte Fleming nach. »Dann lassen Sie ihn hierher bringen«, sagte Cabrillo mit eisiger Stimme. »Wir wollen doch nicht, dass er die Party versäumt.«
    »Brillant«, erwiderte Fleming.
    »Mal sehen, wie weit seine Bereitschaft, für Allah zu sterben, wirklich geht«, sagte Cabrillo.
     
    Je näher Mitternacht rückte, desto mehr nahm auch die Spannung zu.
    Die Mikrofone gegenüber Lababitis Apartment nahmen Amad dabei auf, wie er laut betete. Fleming hockte mit einem Dutzend Männer vom MI5 im Hotel auf der anderen Straßenseite. Die drei Teams der Corporation nahmen seit
    mehr als dreizehn Stunden ihre Positionen ein. Vom Warten wurden sie allmählich müde. Cabrillo marschierte nicht weit von der Bedford Street auf und ab. Dabei war er sicherlich einige hundert Mal an dem Motorradladen, einem indischen Imbissrestaurant und an einem kleinen Supermarkt vorbeigegangen.
    »Wir müssen dort reingehen«, meinte einer der Ml5–Agenten zu Fleming.
    »Und wenn die Bombe nur ein paar Straßen weit entfernt ist«, sagte Fleming, »und jemand einen Zeitzünder mit Einschaltverzögerung in Gang gesetzt hat? Dann ist uns das entgangen – und London geht in Flammen auf. Wir warten – etwas anderes können wir nicht tun.«
    Ein weiterer MI5–Agent betrat die Lobby. »Sir«, sagte er zu Fleming, »zur Zeit patrouillieren an die zwanzig von unseren Fahrzeugen in den umliegenden Straßen. Sobald unser Freund in den Wagen steigt, mit dem er seine Mission durchziehen will, können wir sofort den gesamten Verkehr stoppen.«
    »Und die Bombenexperten sind in der Nähe und jederzeit einsatzbereit?«
    »Es sind vier englische Spezialisten« – der Mann nickte – »und zwei von der U.S. Air Force.«
    In diesem Moment verstummten Amads Gebete, und das Mikrofon übertrug seine Schritte auf dem Fußboden des Apartments.
    »Ich glaube, es geht los«, informierte Fleming mit Hilfe seines Funkgeräts die Dutzenden von Agenten, die schon seit Stunden auf ein solches Zeichen warteten. »Haltet euch auf jeden Fall von ihm fern, bis er seinen Einsatzort erreicht hat.«
    Fleming betete, dass es bald vorüber wäre. Es war 23:49 Uhr. Das Apartmenthaus war von allen Seiten von Leuten des MI5 umstellt. Jedes Auto auf den Straßen war mit einem Peilsender präpariert worden. An jedem war ein elektronisches Deaktivierungsmodul befestigt worden. Und jeder Wagen war mit einem Geigerzähler überprüft und für sauber befunden worden.
    Jeder war überzeugt, dass Amad zu einem anderen Ort fahren würde, um die Bombe abzuholen.
    Aber die Bombe befand sich unten im Haus. Sie lag im Beiwagen eines in Russland hergestellten Ural–Motorrads – der gleichen Maschine, auf der Amad im Jemen ausgebildet worden war.
     
    Das Interesse an den angebotenen Leckereien und dem Bier und die ausgelassene Stimmung wurden durch die Kälte und den Schnee nicht gemindert. Die Gegend um den Hyde und den Green Park wimmelte von Tausenden ausgelassener Partygäste. Hinter der Bühne machte ein Verbindungsmann des MI5 den Rockstar mit der kalten Wirklichkeit vertraut.
    »Sie hätten uns warnen sollen«, schimpfte sein Agent, »dann hätten wir das Konzert absagen können.«
    »Er hat es doch schon erklärt«, sagte Elton John. »Das hätte die Terroristen nur misstrauisch gemacht.«
    Bekleidet mit einem gelben, mit Pailletten besetzten Overall, einer mit Brillanten versehenen Brille und schwarzen Schuhen mit leuchtenden Plateausohlen, wäre es leicht gewesen, John als einen dieser verwöhnten und gehätschelten Musiker abzutun, die an ein Leben gewöhnt sind, das nichts anderes als eine ewige Party ist. Die Wahrheit war meilenweit davon entfernt. Reginald Dwight hatte sich aus einer ärmlichen Existenz mit Kraft, Beharrlichkeit und jahrzehntelanger harter Arbeit nach oben gekämpft. Niemand kann die Popcharts Jahrzehnt für Jahrzehnt beherrschen, wenn er
    nicht zäh und realistisch ist. Elton John war jemand, der den nackten Überlebenskampf aus eigener Anschauung kannte und ohne fremde Hilfe siegreich gemeistert hatte.
    »Die königliche Familie wurde doch evakuiert, nicht wahr?«, fragte er.
    »Kommen Sie herein, Mr. Truitt«, rief der MI5–Agent vor dem Campinganhänger.
    Truitt öffnete die Tür und trat ein.
    »Hier ist das Double für Prince Charles«, sagte der Geheimagent.
    John sah Truitt kurz an und grinste. »Er sieht genauso aus wie er«, stellte er fest.
    »Sir«, sagte Truitt, »ich möchte Ihnen nur versichern, dass wir

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