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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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hatten verstanden und nickten.
    Dann verteilten sie sich in der Moschee und bewegten sich langsam auf das Gebäude zu. Nach ein paar Minuten hatte jeder seinen Posten bezogen.
     
    Abdul Ramein war müde. Sein Dienst als Wächter änderte sich rotationsweise von Monat zu Monat. Manchmal lag seine vierstündige Schicht in der heißesten Zeit des Tages, manchmal bei Tagesanbruch – diesen Zeitraum mochte er am liebsten –, und manchmal begann sie um zwei Uhr nachts, wie heute. Es waren die Nachtschichten, an die er sich noch nie hatte gewöhnen können – seine innere Uhr konnte sich nicht darauf einstellen. Und wenn er Nachtschicht hatte, kostete es ihn die größte Mühe, gegen den Schlaf anzukämpfen.
    Nachdem er eine Tasse dampfenden, mit Kardamon aromatisierten Kaffees geleert hatte, schob er sein Fahrrad in einen Ständer auf der Straße vor der Moschee und sicherte es mit einer Kette und einem Vorhängeschloss.
    Dann ging er zum Eingang der Moschee.
    Er hatte den Innenhof fast zur Hälfte überquert, als das schrille Pfeifen eines Vogels erklang.
    Sich den Schlaf aus den Augen reibend, holte er die Schlüssel aus der Tasche, während er sich dem kleinen Mannschaftshaus näherte. Er hob das Vorhängeschloss und schob den Schlüssel ins Schlüsselloch. Er war gerade dabei, den Schlüssel umzudrehen, als sich eine Hand auf seinen Mund legte und er einen winzigen Einstich in seinem Arm spürte.
    Daraufhin wurde sein Schlafbedürfnis übermächtig, und er kapitulierte.
     
    Hali Kasim öffnete die Tür des Raums und zog Ralmein herein. Als er den Wandschalter betätigte, erhellte eine einzige Glühbirne seine knapp bemessene Umgebung. Viel gab es in dem Häuschen nicht zu sehen – ein Kleiderständer an der einen Wand, an dem Uniformen in Plastiksäcken hingen, um sie vor Staub zu schützen, ein großes Waschbecken und eine Toilette hinter einem Vorhang.
    An einer anderen Wand, mit Heftzwecken an einem Korkbrett befestigt, befand sich der Dienstplan für die nächste Woche. An der dritten Wand hingen in einem Rahmen ein Foto von König Abdullah und in einem anderen ein Bild von der Großen Moschee während des Haddsch. Es war aus der Luft aufgenommen worden und zeigte Scharen von Menschen. Schließlich hing neben den Bildern auch noch eine Uhr in einem runden schwarzen Gehäuse. Ihre Zeiger standen auf 1:51 Uhr morgens.
     
    Hali Kasim hörte einen Laut, der dem Ruf einer Eule ähnelte. Er knipste das Licht aus und wartete.
    Der zweite Wächter trat durch die Tür und streckte die Hand nach dem Lichtschalter aus. Er legte ihn um und gewahrte für einen winzigen Moment Hali Kasim, der vor ihm stand. Der Anblick erschreckte ihn derart, dass er ihn für einen Sekundenbruchteil gar nicht richtig bewältigen konnte. Als er endlich reagierte, hatte Hali Kasim ihn bereits in einem Haltegriff und stach ihm die Nadel in den Arm.
    Der Wächter erhielt einen Ruheplatz gleich neben Abdul Ralmein.
    In diesem Augenblick hörte Hali Kasim die Stimmen von zwei Männern, die sich dem kleinen Steingebäude näherten. Er fand nicht mehr die Zeit, das Licht auszuschalten und sich zu verstecken. Die beiden Männer traten durch die offene Tür und starrten ihn an.
    »Was zum –«, stieß einer der beiden hervor, als zwei Männer von Kasims Einsatzteam, die sich draußen versteckt hatten, den Weg zurück blockierten.
    Der Kampf war beendet, ehe er richtig begonnen hatte. Kasim gab einem seiner Männer mit dem Kopf ein Zeichen. »Gehen Sie schnell zum Tor und bringen Sie die anderen her.«
    Der Mann entfernte sich eilig.
    »Sechs von euch durchsuchen die Moschee nach Bomben«, befahl Kasim weiter. »Wenn die Detektoren eintreffen, schicken wir sie gleich zu euch rüber. Bis dahin müsst ihr euch auf eure Augen verlassen. Falls ihr etwas entdecken solltet, lasst bloß die Finger davon.«
    Die sechs Männer verschwanden in der Nacht.
    »Die anderen bleiben bei mir. Wenn wir erst die Uniformen der Wachablösung tragen und ihre Positionen eingenommen haben, brauchen wir jemanden, der sich um die Angehörigen der abgelösten Wächter kümmert.«
    Drei Minuten später stand die falsche Wachablösung gestiefelt und gespornt bereit.
    Hali Kasim sah sie beschwörend an. »Ihr habt hoffentlich genau beobachtet, was die Wächter zu tun haben, ja?«
    Die Männer nickten heftig.
    »Von jetzt ab tut genau dasselbe.«
    »Gehen wir zusammen raus?«, fragte einer der Männer.
    »Nein«, erwiderte Kasim. »Laut Dienstplan findet die Ablösung

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