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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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wirkte in etwa genauso einladend wie ein Rundgang durch ein Krematorium. Cabrillo spürte, wie das Schneemobil langsamer wurde und schließlich stoppte.
    Er stieg von der Sitzbank auf den festgebackenen Schnee.
    »Bis später«, sagte der Teenager und winkte lässig.
    Dann riss er den Lenker scharf nach links, wendete auf der Schneepiste und jagte davon. Cabrillo blieb allein in der Kälte und Dunkelheit zurück. Er betrachtete einen Moment lang das halb unterm Schnee begrabene Haus, dann stapfte er durch die Schneewehen zur Haustür. Sekundenlang hielt er davor inne, ehe er klopfte.
    10
    Hickman betrachtete die Listen aus dem saudi–arabischen Beschaffungsbüro, die seine Hacker aus einer Datenbank gefischt hatten. Sie waren vom Arabischen ins Englische übersetzt worden, doch die Übersetzung war alles andere als gelungen. Während er die Listen überflog, machte er sich neben den Kolonnen verschiedentlich Notizen. Ein Eintrag fiel besonders auf. Er betraf aus Wolle gewirkte Kniekissen, der Lieferant residierte in Maidenhead, England. Hickman aktivierte sein Intercom und rief seine Sekretärin an.
    »Im Hotel in Nevada gibt es einen Mr. Whalid, der für mich arbeitet. Ich glaube, er ist Assistent des Direktors, der für die Speisen und Getränke zuständig ist.«
    »Ja, Sir«, sagte die Sekretärin.
    »Bitten Sie ihn, mich umgehend anzurufen«, verlangte Hickman. »Ich muss ihn etwas fragen.«
    Ein paar Minuten später klingelte sein Telefon.
    »Hier ist Abdul Whalid«, sagte die Stimme am anderen Ende. »Ich wurde gebeten, Sie anzurufen.«
    »Ja«, sagte Hickman. »Rufen Sie für mich diese Firma in England an« – er rasselte eine Telefonnummer herunter – »und tun Sie dabei so, als seien Sie ein arabischer Beamter oder so was Ähnliches. Sie haben eine millionenschwere Bestellung für wollene Kniekissen, und ich möchte wissen, was genau mit dieser Art von Kniekissen gemeint ist.«
    »Darf ich fragen warum, Sir?«
    »Ich besitze Spinnereien«, log Hickman. »Und ich würde gerne wissen, wie diese Dinger aussehen und wozu sie dienen, denn wenn wir sie herstellen können, möchte ich wissen, weshalb meine Leute bei diesem Auftrag nicht mitgeboten haben.«
    Das schien Whalid einzuleuchten. »Sehr gut, Sir. Ich rufe dort an und melde mich sofort wieder bei Ihnen.«
    »Hervorragend.« Hickman wandte sich erneut dem Foto des Meteoriten zu. Zehn Minuten später rief Whalid zurück.
    »Sir«, sagte er, »es sind Gebetsteppiche. Die Bestellung ist so groß, weil das Land das gesamte Inventar, das in Mekka benutzt wird, auswechselt. Offenbar geschieht das ungefähr alle zehn Jahre.«
    »Hm, demnach haben wir eine Gelegenheit verschwitzt, die sich so bald nicht wieder ergeben wird. Das ist nicht gut.«
    »Tut mir Leid, Sir«, sagte Whalid. »Ich weiß nicht, ob Ihnen bekannt ist, dass ich in meinem Land vor dem Umsturz eine Fabrik besaß. Ich wäre sehr daran interessiert...«
    Hickman schnitt ihm grob das Wort ab. Seine Gedanken rasten. »Schicken Sie mir eine kurze Zusammenfassung, Whalid«, verlangte er, »und ich sorge dafür, dass sie an die richtige Stelle gelangt.«
    »Ich verstehe, Sir«, sagte Whalid unterwürfig.
    Hickman legte auf, ohne sich zu verabschieden.
     
    Pieter Vanderwald meldete sich über sein Handy, während er kurz vor Palm Springs, Kalifornien, mit dem Wagen unterwegs war.
    »Ich bin's«, sagte die Stimme.
    »Dies ist keine sichere Verbindung«, antwortete Vanderwald, »drücken Sie sich also so allgemein wie möglich aus. Und wir sollten darauf achten, dass das Gespräch nicht länger als drei Minuten dauert.«
    »Es geht um die Substanz, über die wir uns schon mal unterhalten haben«, sagte der Mann, »kann sie auch als Spray angewendet werden?«
    »Das wäre eine Möglichkeit, sie einzusetzen. Sie würde dann durch die Luft verbreitet oder durch Berührung oder Husten weitergegeben werden.«
    »Würde die Substanz auch von Mensch zu Mensch wandern, wenn sie sich auf der Kleidung befindet?«
    Vanderwald blickte auf die Digitaluhr auf dem Radiodisplay seines Mietwagens. Die Hälfte der vorgesehenen Zeitdauer war verstrichen. »Ja, sie würde vom Stoff auf die Haut übergehen, und das sogar durch die Luft.«
    »Wie lange würde es dauern, bis jemand durch den Kontakt stirbt?«
    Eine Ziffer der Digitaluhr sprang um. »Eine Woche – vielleicht weniger. Ich bin heute Abend über meinen Festnetzanschluss erreichbar, wenn Sie mehr wissen wollen.«
    Die Verbindung brach ab, und der Mann lehnte

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