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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Einwohnerverzeichnis von Grönland rausgesucht und ein paar Telefonate geführt. Niemand von denen, die ein solches Vehikel besitzen, hat eine private Telefonnummer, aber ich konnte den Pastor der örtlichen Kirche erreichen. Und er meinte, es gebe da einen Mann, der vielleicht bereit sei, sein Fahrzeug zu vermieten – die anderen sind alle in Gebrauch.«
    »Und die Adresse?« Cabrillo holte einen Bleistift und einen kleinen Notizblock aus seinem Parka.
    »Das sechste Haus nach der Kirche. Es hat rote, mit gelben Streifen abgesetzte Wände.«
    »Gibt es so hoch im Norden keine Straßennamen mehr?« »Ich denke, hier kennt jeder jeden«, sagte Hanley. »Das klingt, als seien die Eingeborenen ganz fremdenfreundlich.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, erwiderte Hanley. »Der Pastor sagte, dass der Eigentümer während des Winters ziemlich viel trinkt. Er erzählte auch, fast jeder in der Stadt habe eine Waffe bei sich, um Bären abzuwehren.«
    Cabrillo nickte. »Demnach brauche ich lediglich einen bewaffneten und besoffenen Einheimischen zu überreden, mir seine Schneekatze zu leihen, und schon bin ich unterwegs«, sagte Cabrillo und klopfte prüfend auf das Paket Hundert–Dollar–Scheine in seiner Parkatasche. »Das klingt einfach.«
    »Ach ja, da ist noch etwas – er ist kein Eingeborener. Er ist in Arvada, Colorado, aufgewachsen und wurde während
    des Vietnamkriegs zum Wehrdienst eingezogen. Nach dem, was ich mir aus allen möglichen Datenbanken habe zusammensuchen können, verbrachte er nach seiner Rückkehr aus dem Krieg mit kurzen Unterbrechungen einige Jahre in Veteranenheimen. Dann verließ er das Land, um die Vereinigten Staaten so weit wie möglich hinter sich zu lassen.«
    Cabrillo sah aus dem Fenster. »Scheint, als hätte er sein Ziel erreicht.«
    »Tut mir Leid, Juan«, sagte Hanley. »In zwei Tagen, wenn die Gipfelkonferenz zu Ende geht, können wir die Oregon umdirigieren, und Adams könnte dich mit dem Helikopter raufbringen. Im Augenblick ist das alles, was wir kriegen können.«
    »Nicht so schlimm«, sagte Cabrillo und warf einen Blick auf seine Notizen. »Das sechste Haus nach der Kirche also.«
    »Rote Wände«, sagte Hanley, »und gelbe Zierstreifen.«
    »Na schön, dann will ich mir den Verrückten mal ansehen.«
    Er unterbrach die Verbindung und trat durch die Tür hinaus.
     
    Cabrillo ließ seine Materialkisten im Flughafen stehen und ging auf ein Schneemobiltaxi zu, neben dem ein halbwüchsiger Inuit wartete. Der Junge runzelte leicht die Stirn, als ihm Cabrillo die Adresse nannte, sagte aber nichts. Er schien sich viel mehr für den Fahrpreis zu interessieren, den er in dänischer Währung nannte.
    »Wie viel in amerikanischen Dollars?«, fragte Cabrillo.
    »Zwanzig«, antwortete der Junge, ohne zu zögern.
    »In Ordnung«, sagte Cabrillo und reichte dem Jungen einen Geldschein.
    Dieser stieg auf das Schneemobil und streckte die Hand nach dem Starterknopf aus. »Kennen Sie Garth Brooks?«, fragte er, da er offenbar annahm, dass ebenso wie in seinem Dorf auch in den USA jeder jeden kannte.
    »Nein«, antwortete Cabrillo, »aber ich habe mal mit Willie Nelson Golf gespielt.«
    »Cool. Ist er gut?«
    »Er schlägt einen spitzenmäßigen Slice«, sagte Cabrillo, während der Junge endlich auf den Starter drückte und der Motor knatternd ansprang.
    »Steigen Sie auf!«, rief er.
    Sobald Cabrillo halbwegs sicher saß, gab der Junge Gas und ließ den Flughafen hinter sich. Der Scheinwerfer des Schneemobils schaffte es kaum, die Dunkelheit und das Schneetreiben zu durchdringen. Kulusuk war kaum mehr als eine Ansammlung von Häusern knapp zwei Kilometer vom Flughafen entfernt. Die Seitenwände der Häuser wurden teilweise von Schneewehen zugedeckt. Rauchfahnen und Dampfschwaden drangen aus den Häusern. Hundegespanne sowie zahlreiche Schneemobile drängten sich daneben. Gebogene Skispitzen ragten aus Schneewällen, Schneeschuhe hingen an Nägeln in Griffweite neben den Haustüren.
    Das Leben in Kulusuk musste hart und entbehrungsreich sein.
    Nördlich der Stadt war die Eisfläche, die die Verbindung zum Festland darstellte, als schmaler dunkler Streifen nur vage zu erkennen. Das Eis war schwarz und glatt, und der Wind trieb den Schnee vor sich her, häufte ihn zu kleinen Verwehungen auf und blies sie wieder auseinander. Die Berge jenseits der Eisfläche waren nur als dunkler Streifen zu erahnen, nicht mehr als eine andere Grauschattierung vor einem undefinierbaren Hintergrund. Die Szenerie

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