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Todesträume am Montparnasse - Ein Fall für Kommissar LaBréa

Titel: Todesträume am Montparnasse - Ein Fall für Kommissar LaBréa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Klingeln immer noch nichts geschah, hab ich einfach mal die Klinke runtergedrückt. Ich merkte, dass die Tür gar nicht abgeschlossen war. Tja, und da hab ich ihn dann gefunden.« Er zog an seiner Zigarette und inhalierte den Rauch tief. »Scheußlicher Anblick, um es mal milde auszudrücken. Angerührt hab ich natürlich nichts. Dann lief ich nach unten, weil Masson oben in seiner Wohnung kein Telefon hat, und hab die Bullen alarmiert.«

    »Wann genau haben Sie ihn gefunden?«
    »So kurz vor zehn. Denn als ich dann runter in die Werkstatt kam, um zu telefonieren, fingen im Radio gerade die Zehnuhrnachrichten an.«
    LaBréa zog ein Notizbuch aus der Tasche seiner Lederjacke und schrieb die wichtigsten Fakten auf.
    »Wie lange arbeiten Sie beide schon hier?«, wollte er dann wissen.
    »Ich seit drei Jahren«, erwiderte Alain Wagner und drückte die Zigarette aus. »Und Luc kam, kurz bevor Masson in den Bau musste.«
    »Mein Mitarbeiter sagte mir, Sie wüssten nicht, weswegen er verurteilt worden war?« LaBréa sah den Mechaniker scharf an.
    »Nee, keine Ahnung.« Er schniefte und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
    »Wegen schwerer Körperverletzung. Und das war nicht das erste Mal.«
    »Tja, das wusste ich nicht. So eng war ich nicht mit Masson. Du doch auch nicht, Luc, oder?«
    Luc Vanel schüttelte vehement den Kopf und bohrte sich dabei ungeniert mit dem Daumen in der Nase.
    »Was heißt, so eng waren Sie mit Masson nicht?« LaBréa wurde ärgerlich. »Immerhin müssen Sie ja so eng mit ihm gewesen sein, dass er Ihnen während seiner Abwesenheit sein Geschäft anvertraut hat! Also, erzählen Sie uns hier keine Märchen.«
    Alain Wagner kratzte sich an seinem stoppeligen Kinn. »Das sind keine Märchen! Masson hat mit uns
einen Vertrag abgeschlossen, beim Anwalt. Er sagte lediglich, er müsse zwei Jahre in den Knast, und wir sollten uns in der Zeit um den Laden kümmern und würden beteiligt.«
    »In welcher Weise?«
    »Sechzig zu vierzig. Sechzig für uns und vierzig für ihn. Wir haben genau Buch geführt; es gibt eine astreine Abrechnung über die zwei Jahre, in denen er weg war. Schriftlich! Sie können gern einen Blick darauf werfen.«
    »Das werden wir, Monsieur Wagner. Wie haben Sie Masson kennengelernt?«
    »Ganz einfach, über eine Anzeige im Figaro . Vor drei Jahren suchte Masson einen Mechaniker, weil sein alter Mitarbeiter aus Paris weggezogen war. Ich hab mich gemeldet und bekam den Job.«
    »Und Sie, Monsieur Vanel?«
    Der jüngere der beiden Mechaniker stieß erneut seinen Kopf mit einer kurzen, schnellen Bewegung nach vorn, anscheinend ein Tick von ihm.
    »Ich bin ein alter Kumpel von Alain. Er hat mich hier reingebracht.« LaBréa fiel auf, dass er leicht stotterte.
    »Ja, wir brauchten noch einen weiteren Mann«, ergänzte Wagner. »Die Auftragslage war gut. Und Masson war bereit, noch jemanden einzustellen. Er selbst machte ja nur die Buchhaltung und sorgte dafür, dass der Laden lief. Einen Schraubenschlüssel nahm der schon lange nicht mehr in die Hand.«

    »Wie lange hatte er denn die Werkstatt schon?«
    »Noch nicht sehr lange. Neunundneunzig hat er sie und auch die Wohnung oben von einem Bekannten übernommen. Keine Ahnung, wer das war.«
    »Das finden wir heraus«, sagte LaBréa. »Und vorher? Was hat Monsieur Masson da gemacht?«
    »Das hat er mir nicht erzählt.«
    »Wussten Sie eigentlich, dass er bei der Fremdenlegion war?«
    Der Mechaniker überlegte kurz.
    »Ja. Er erwähnte mal so was.«
    »Wie lange hatte er sich denn da verpflichtet?«
    »Keine Ahnung.« Wagner zuckte mit den Schultern. »Oder weißt du da was, Luc?« Luc verneinte.
    »Sie haben also keine Ahnung, was Masson beruflich gemacht hat und wo er wohnte, bevor er die Werkstatt übernahm?«
    »Keinen blassen Schimmer, Commissaire.«
    »Gab’s in dieser Werkstatt irgendwelche krummen Geschäfte?«
    »Was meinen Sie mit krummen Geschäften?«, fragte Luc Vanel und warf seinem Kollegen einen schnellen Blick zu.
    »Damit meine ich nicht Rechnungen ohne Mehrwertsteuer, davon gehe ich sowieso aus. Das läuft in allen Werkstätten«, erwiderte LaBréa. »Ich denke da an Autoschiebereien, eilige Neulackierungen, Montage neuer Nummernschilder. Sie wissen schon, was ich meine.«

    »Ach so! Geklaute Luxusschlitten, und dann ab in den Osten? Nee.« Alain Wagner lachte. »So was lief hier nicht.«
    LaBréa wechselte das Thema.
    »Was wissen Sie über Masson? Hatte er Familie?«
    »Keine Ahnung. Davon ist mir nichts bekannt. Privat

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