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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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glaube, das eine nicht weniger als das andere. Den Stoß, den ich ihm verpasst habe, wird er so rasch nicht vergessen.«
    »Er wird ihn dir auch nicht vergeben!« Hilbrecht wies auf die zornbleiche Miene des jungen Ritters, der in sichtlicher Erregung seinen Weinbecher zusammendrückte. »Wenn der könnte, wie er wollte, wärst du ein toter Mann!«
    Falkos Blick galt jedoch weniger Reckendorf als dessen Freunden. Die vier hatten ihn beim Buhurt gegen alle Regeln gemeinsam angegriffen, und das würde er ihnen nicht vergessen. »Morgen beim Tjost werde ich mir jeden Einzelnen von ihnen vornehmen. Am liebsten wäre es mir, Reckendorf könnte ebenfalls wieder auf seinen Gaul steigen. Aber dazu ist er wahrscheinlich zu feige.«
    »Ich habe einiges über Reckendorf gehört, und nichts davon deutet darauf hin, dass er das Wort Feigheit überhaupt kennt. Er trägt nicht zu Unrecht den Ehrentitel des besten Ritters von Franken«, wandte Hilbrecht ein.
    Falko stieß einen Laut aus, der an das Knurren eines gereizten Hundes erinnerte. »Er trug diesen Titel, Hilbrecht! Nicht zuletzt mein Lanzenstoß gestern hat allen gezeigt, dass er dieser Ehre nicht wert ist.«
    »Trotzdem solltest du dich jetzt nicht selbst für den besten Ritter im Frankenland halten. Denke nur an deine beiden Schwäger. Peter von Eichenloh ist der tapferste Krieger, den ich kenne, und Otto von Henneberg steht ihm kaum nach.«
    Hilbrechts Warnung war berechtigt, dennoch stieß Falko ein Zischen aus. »Jeder von uns, dich eingeschlossen, ist besser als dieser Ritter Aufgeblasen!«
    Da er seine Stimme diesmal nicht mäßigte, hörten etliche Männer am Tisch seinen Ausruf, darunter auch der Fürstbischof und Reckendorf. Der Junker wollte aufspringen und Falko zur Rede stellen, sank aber mit einem Aufstöhnen auf seinen Stuhl zurück und musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerz zu schreien. Der Sturz vom Pferd hatte ihn schwerer verletzt, als er sich eingestanden hatte. Dem Arzt zufolge stand eine Heilung auf Messers Schneide, und er konnte von Glück sagen, wenn er nicht zum hilflosen Krüppel wurde.
    Mit äußerster Selbstbeherrschung zwang er sich eine gleichmütige Miene auf und trank einen Schluck Wein. »Ich werde morgen nicht aufs Pferd steigen können«, sagte er leise zu Siffer Bertschmann. »Aber dann wird dieser Lümmel da drüben mir Feigheit vorwerfen, und viele Narren werden es nachplappern. Der Teufel soll den Kibitzsteiner holen!«
    »Ich glaube nicht, dass Satan in eigener Person morgen früh gewappnet und gespornt erscheint, um dieses Jüngelchen herauszufordern. Das müssen wir schon selbst erledigen«, antwortete Bertschmann.
    »Wenn Ihr den Kerl in den Dreck stoßt, verspreche ich Euch eine meiner Burgen als Eigenbesitz und werde außerdem dafür Sorge tragen, dass Ihr meine Schwester nach deren Rückkehr von ihrer Pilgerfahrt nach Rom heiraten könnt.« Mit diesen Worten streckte Reckendorf Bertschmann die Hand hin, die sein Kastellan ohne Zögern ergriff.
    »Das ist sehr großzügig von Euch, Junker Bruno! Dafür verspreche ich Euch, dass die Knechte Falko Adlers Überreste hinterher mit dem Besen zusammenkehren können.« In seiner Freude legte auch Bertschmann seiner Stimme keine Zügel an und war daher im ganzen Zelt zu hören.
    Reckendorf grinste trotz seiner Schmerzen. Da er seinen Freund kannte, wusste er, dass dieser alles in seiner Macht Stehende tun würde, um Falko Adler zu demütigen. Obwohl Bertschmann aus einer ritterlichen Familie stammte, verfügte er über keinerlei Besitz und war gewiss nicht der Mann, dem er seine Halbschwester unter normalen Umständen zur Frau gegeben hätte. Doch nun brauchte er einen Ansporn für seinen Kastellan, damit dieser den Kibitzsteiner in den Staub warf. Zudem würde Margaretes Hochzeit mit Bertschmann gewisse Pläne des Fürstbischofs vereiteln.
    Gottfried Schenk zu Limpurg spürte die Spannung, die sich zwischen den verfeindeten Lagern aufgebaut hatte, und beschloss einzugreifen. Auf einen Wink von ihm trat sein Herold vor und forderte die Anwesenden auf zu schweigen, da Seine Durchlauchtigste Hoheit das Wort an sie richten wolle.
    Das Murmeln und Zischeln im Zelt erstarb, und alle sahen erwartungsvoll den Fürstbischof an. Dieser ließ seinen Blick noch einmal über seine Gäste schweifen, die bereits zu einem guten Teil Partei für eine der beiden Seiten ergriffen zu haben schienen, und klopfte dann mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Ich habe die Ritter und edlen

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