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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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kannst du nicht viel Mitleid erwarten.« Er führte mich in die Küche und tupfte die Wunde mit Papierhandtüchern ab. »Versuch sie ein bisschen sauber zu machen, ich hole in der Zwischenzeit Heftpflaster.«
    »Heftpflaster? Das ist eine Schusswunde!«
    Er kehrte mit meinem Erste-Hilfe-Kasten wieder, klebte mir ein Pflaster auf die Wunde, legte einen Mullflicken darüber und wickelte einen Verband um den Arm. Er trat einen Schritt zurück und grinste. »Du siehst irgendwie käsig aus.«
    »Ich dachte, ich würde sterben. Er hätte mich ganz sicher getötet.«
    »Hat er aber nicht«, sagte Ranger.
    »Hast du jemals gedacht, du würdest sterben?«
    »Schon oft.«
    »Und?«
    »Noch lebe ich.« Er rief Morelli von meinem Telefon aus an. »Ich bin in Stephanies Wohnung. Wir haben Homer Ramos geschnappt. Er wartet darauf, dass Sie ihn abholen. Und einen Krankenwagen könnten wir auch gebrauchen. Stephanie hat eine Kugel in den Arm abgekriegt. Die hat zwar nur die Haut aufgeritzt, aber es sollte mal jemand einen Blick darauf werfen.«
    Er legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Ich lehnte den Kopf an seine Brust, und er kraulte mein Haar und küsste mich auf die Schläfe. »Alles wieder gut?«
    Im Gegenteil. Es ging mir so schlecht, schlechter ging es gar nicht. Ich hätte an die Decke gehen können. »Ja«, sagte ich. »Mir geht’s gut.«
    Ich spürte, wie er lachte. »Gelogen.«
    Morelli passte mich im Krankenhaus ab. »Alles wieder gut?« »Dasselbe hat mich Ranger vor einer Viertelstunde auch gefragt, und die Antwort lautete nein. Aber es geht mir schon besser.«
    »Was macht der Arm?«
    »Ich glaube, es ist nicht so schlimm. Ich warte auf den Arzt.« Morelli nahm meine Hand und drückte einen Kuss auf die Handfläche. »Ich glaube, unterwegs hierher hat mein Herz zwei Mal ausgesetzt.«
    Der Kuss flatterte hinab in meinen Bauch. »Mir geht’s wieder ganz gut. Ehrlich.«
    »Davon wollte ich mich selbst überzeugen.«
    »Du liebst mich«, sagte ich.
    Morellis Miene wurde etwas ernster, und er nickte leicht mit dem Kopf. »Ich liebe dich.«
    Ranger liebte mich auch, aber nicht auf die gleiche Weise.
    Ranger befand sich an einem anderen Punkt in seinem Lebensweg.
    Die Tür zum Wartezimmer flog krachend auf, und Connie und Lula platzten herein.
    »Was ist los?«, sagte Lula. »Wir haben gehört, man hätte auf dich geschossen.«
    »Schreck lass nach«, sagte Connie. »Es stimmt! Guck dir doch nur ihren Arm an! Wie ist das passiert?«
    Morelli stand auf. »Ich will dabei sein, wenn sie Ramos überstellen. Außerdem bin ich doch jetzt, wo die Hilfstruppen eingetroffen sind, überflüssig Hier. Ruf mich an, wenn du den Arzttermin hinter dir hast.«
    Nach dem kleinen Abstecher im Krankenhaus beschloss ich, zu meinen Eltern zu fahren. Morelli war noch immer dabei, Ramos zu verhören, und ich hatte keine Lust allein zu sein. Zuerst aber ließ ich mich von Lula bei Dougie absetzen, weil ich mir ein Baumwollhemd von ihm besorgen wollte, dass ich mir über das T-Shirt anziehen konnte.
    Dougie und Moon saßen beide im Wohnzimmer vor einem neuen Fernseher mit Riesenbildschirm.
    »Ej, Mann ej«, sagte Moon. »Guck dir diesen Fernseher an. Ist der nicht allererste Sahne?«
    »Ich dachte, ihr hättet die Hehlerei satt.«
    »Das ist ja das Erstaunliche«, sagte Moon. »Dieser Fernseher ist neu gekauft. Wir haben ihn nicht mal klauen müssen, Mann. Ich sage dir, Gottes Wege sind unergründlich. Da denkt man, man hätte sich die Zukunft versaut, und plötzlich fällt einem eine Erbschaft zu.«
    »Glückwunsch«, sagte ich. »Wer ist denn gestorben?«
    »Das ist ja das Wunder«, sagte Moon. »Unsere Erbschaft ist durch keinen tragischen Todesfall getrübt. Sie wurde uns einfach überlassen. Als Geschenk. Ist das nicht irre?«
    »Dougie und mir war am Sonntag das große Glück beschert, ein Auto verkaufen zu können, deswegen sind wir gleich damit zur Autowaschanlage gefahren, um es für den Käufer ein bisschen herauszuputzen. Zwischendurch kommt so eine Blonde angedüst, mit einem silbernen Porsche. Und die fängt an, ihr Auto zu putzen, bis fast nix mehr dran ist. Wir haben die ganze Zeit daneben gestanden und zugeguckt. Dann holt sie eine Tasche aus dem Kofferraum und wirft sie in die Mülltonne. Es war eine echt gute Tasche, wie neu, deswegen haben wir die Dame gefragt, ob wir sie haben dürften. Sie meinte, das wäre bloß eine gammelige Sporttasche, und wir könnten damit anstellen, was wir wollten. Wir nehmen die Tasche mit

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