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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sagte Morelli.
    »Lula und ich hatten Handschuhe an.«
    »Früher wollte ich dich nie heiraten, weil ich es nicht ertragen hätte, wenn du zu Hause sitzt und dir Sorgen um mich machst. Jetzt will ich nicht heiraten, weil ich nicht weiß, ob ich den Stress aushalten würde, mit so einer wie dir verheiratet zu sein.«
    »Das wäre alles nicht passiert, wenn Ranger oder du mir vertraut hättest. Erst bittet man mich, bei den Ermittlungen zu helfen, und dann werde ich einfach übergangen. Es ist alles deine Schuld.«
    Morelli sah mich böse aus zusammengekniffenen Augen an. »Na gut, vielleicht doch nicht alles deine Schuld.« »Ich muss zurück zur Wache«, sagte Morelli und bat um die Rechnung. »Versprich mir, dass du jetzt nach Hause gehst und auch zu Hause bleibst. Versprich mir, dass du nach Hause gehst und die Tür abschließt und nicht weggehst, bis alles geklärt ist. Alexander fliegt fahrplanmäßig morgen zurück nach Griechenland. Wir glauben, dass Homer heute Abend das Land verlässt, und wir glauben auch zu wissen, auf welchem Weg.« »Mit dem Schiff.«
    »Ja. In Newark liegt ein Containerschiff, das nach Griechenland fährt. Und Homer ist eine Schwachstelle. Kriegen wir ihn wegen Mordes dran, besteht die Möglichkeit, dass er uns Alexander und Stolle ans Messer liefert, falls er dafür freikommt.« »Ach. Irgendwie habe ich Alexander lieb gewonnen.« Jetzt verzog Morelli das Gesicht.
    »Okay«, sagte ich. »Ich gehe nach Hause und bleibe da.« Ich hatte an dem Nachmittag sowieso nichts vor. Und die Aussicht, Habib und Mitchell schon wieder eine Chance zu geben, mich zu kidnappen und mir nacheinander alle Finger abzuhaken, fand ich auch nicht gerade spannend. Sich in die Wohnung einzuschließen, hatte durchaus etwas Anziehendes.
    Ich konnte weiter sauber machen, mir irgendwelchen Müll in der Glotze ansehen und ein Schläfchen machen.
    »Deine Umhängetasche ist noch bei mir zu Hause«, sagte Morelli. »Ich habe nicht dran gedacht, sie heute zur Arbeit mitzubringen. Brauchst du einen Schlüssel zu deiner Wohnung?« Ich nickte. »Ja.«
    Er löste einen Schlüssel von seinem Bund und gab ihn mir.
    Der Mieterparkplatz hinter unserem Haus war ziemlich leer. Zu dieser Tageszeit waren die Rentner entweder einkaufen oder nutzten die kostenlosen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen aus, was mir nur recht war, weil ich deswegen schnell einen guten Platz fand. Soweit ich es überblicken konnte, lauerte mir niemand in den Büschen auf. Ich parkte nahe der Haustür und holte die Glock aus meiner Jackentasche. Ich ging rasch zum Eingang und stürmte die Treppe hoch. Auf dem Gang im ersten Stock war es leer und ruhig, meine Wohnungstür war verschlossen. Beides gute Zeichen. Ich schloss die Tür auf, die Glock noch immer in der Hand und trat in den Flur. Die Wohnung sah so aus, wie ich sie verlassen hatte. Ich machte die Tür hinter mir zu, schob aber den Riegel nicht vor, für den Fall, dass ich* fliehen musste. Pann ging ich von Zimmer zu Zimmer und schaute nach, ob alles in Ordnung war.
    Ich ging vom Wohnzimmer hinüber ins Badezimmer, und als ich vor der Toilette stand, trat ein Mann aus dem Schlafzimmer und zielte mit einer Pistole auf mich. Er war durchschnittlich groß und von durchschnittlicher Statur, schlanker und jünger als Hannibal Ramos, aber die Ähnlichkeit mit der Ramos-Sippe war unverkennbar. Eigentlich sah der Mann sehr gut aus, aber das gute Aussehen wurde durch viele kleine Falten zunichte gemacht. Vier Wochen auf einer Schönheitsfarm von Betty Ford hätten die Probleme dieses Mannes nicht im Geringsten gelöst.
    »Homer Ramos?«
    »Wie er leibt und lebt.«
    Wir standen beide mit gezogener Waffe da, drei Meter voneinander entfernt.
    »Lassen Sie die Waffe fallen«, sagte ich.
    Er lachte, ein absolut humorloses Lachen. »Wollen Sie mich dazu zwingen?«
    Toll. »Lassen Sie die Waffe fallen, oder ich schieße.«
    »Okay. Nur zu. Schießen Sie.«
    Ich sah auf meine Glock. Es war eine Halbautomatik, sonst hatte ich immer einen Revolver. Ich hatte keine Ahnung, wie man eine Halbautomatik abfeuerte. Ich wusste nur, dass ich irgendetwas zurückschieben musste. Ich drückte auf einen Knopf, und das Magazin fiel auf den Teppich.
    Homer Ramos prustete vor Lachen.
    Ich warf mit der Glock nach ihm, traf ihn an der Stirn, und er schoss auf mich, bevor ich wegrennen konnte. Die Kugel streifte meinen Oberarm und blieb in der Wand hinter mir stecken. Ich schrie auf und taumelte nach hinten, hielt die Wunde fest

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