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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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seinem Stuhl umher, damit er bequemer saß, woraufhin Leah den Griff der Waffe wieder fester umklammerte. Er nahm ihre Reaktion zur Kenntnis, sagte aber nichts dazu. “Vor etwa drei Jahren wurde ich von Winston Pryce und noch einigen anderen wichtigen Personen aus der Führungsebene angesprochen. Im Wesentlichen erzählten sie mir das Gleiche, was ich eben von dir gehört habe: dass sie Merritt Marlowe praktisch aus dem Weg geräumt haben und den Konzern in Eigenregie leiten. Diese Offenbarung war für mich kein so großer Schock, wie du vielleicht erwartet hättest. Über die Jahre hinweg war mir klar geworden, dass bei MMI
irgendetwas
nicht mit rechten Dingen zuging. Ich wusste nur nicht so genau, was es war. Mir
war
jedoch eine Sache aufgefallen: Manche der Leute, die kurz vor der Beförderung zum Abteilungsleiter standen, kamen durch irgendwelche Unfälle ums Leben. Für meinen Geschmack war das bei zu vielen Mitarbeitern der Fall, als dass ich noch an einen Zufall glauben wollte.”
    “Und weiter?” drängte Leah, als Hawk erneut eine Pause machte.
    “Als Pryce und die anderen mich ansprachen, war mir sofort klar, dass sie Mittel und Wege hatten, um mich aus dem Verkehr zu ziehen und für immer zum Schweigen zu bringen, sollte ich nicht einverstanden sein, ihr Spiel mitzuspielen. Während ich nach außen hin Hand in Hand mit diesen Männern zusammenarbeitete, versuchte ich in Wahrheit, Beweismaterial gegen sie zu sammeln. Merritt Marlowe würde das bestätigen können, wenn man dich mit ihm sprechen ließe. Er war
wirklich
der Mann, den ich in der Nacht auf dem Highway aufgelesen hatte. Er hatte seine Bewacher überlistet und war entkommen, aber nachdem ich ihn für einen Verrückten gehalten und ins Krankenhaus gebracht hatte, war er von Pryce und seinen Leuten sofort wieder einkassiert worden. Ich habe mir bis heute nicht verzeihen können, dass ich ihm nicht glauben wollte. Darum versuche ich seitdem, den Fehler wieder gutzumachen.”
    “Er lebt also noch?"
    “Ja, aber wie du dir selbst denken kannst, ist er inzwischen ein alter Mann. Das Konsortium – wie du diese Gruppe nennst – macht sich längst keine Gedanken mehr um ihn. Diese Leute glauben, dass sie ihn lange genug mit Medikamenten voll gepumpt haben, dass er kein klares Wort mehr herausbringt. Außerdem halten sie ihn für senil. Keines von beiden entspricht den Tatsachen. Seit ich zu den Männern gehöre, die ihn festhalten, weiß er, es gibt eine Chance, von mir aus seinem Gefängnis geholt zu werden. Er vermeidet es nach Möglichkeit, seine Tabletten zu schlucken, die ihm regelmäßig hingestellt werden, und mittlerweile ist sein Verstand wieder zu weitestgehend klaren Gedanken fähig – jedenfalls, wenn man berücksichtigt, wie verschlossen und exzentrisch er schon immer gewesen ist.”
    “Aber wenn du doch das alles weißt, warum hast du dann nicht längst etwas dagegen unternommen?” fragte Leah verwirrt, während sie zum ersten Mal seit langer Zeit Anlass zur Hoffnung hatte.
    Hawk zuckte mit den Schultern. “Wer würde mir schon glauben, wenn ich keine Beweise vorlegen kann? Würdest du mir glauben, wenn du nicht aus irgendwelchen Gründen, die mir noch immer unklar sind, das Gleiche wüsstest wie ich?"
    “Vermutlich nicht.”
    “Da siehst du es. Ich habe inzwischen natürlich
ein paar
Beweise zusammengetragen, aber noch lange nicht genug. Pryce und die anderen könnten mich mühelos feuern und es so drehen, dass ich ein verbitterter ehemaliger Angestellter bin, der sich an seinem Arbeitgeber rächen will. Und außerdem muss ja auch Merritt Marlowe unversehrt aus ihren Fängen befreit werden.”
    “Deswegen habe ich deine Chipkarte und den Codeknacker gestohlen. Ich brauchte beides, um Merritt Marlowe retten zu können”, gestand Leah schließlich und ließ die Waffe sinken. “Ich werde jetzt ein verdammt großes Risiko eingehen, indem ich dir vertraue, Hawk. Wenn du mir gerade eben eine ausgefeilte Lüge erzählt hast, dann bin ich so gut wie tot. Aber für meinen Plan brauche ich Hilfe, und wenn du die Wahrheit gesagt hast, dann bist du derjenige, der mir diese Hilfe gewähren kann.”
    “Tatsächlich? Dann wirst du also jetzt endlich verraten, woher du all diese Dinge weißt und warum um alles in der Welt du Merritt Marlowe befreien willst, Leah?"
    “Mein Name ist nicht Leah. Leah Tallcloud war die Tochter von Jim und Faith Tallcloud, die für Roland und Natalie Marlowe arbeiteten – Sohn und Schwiegertochter von Merritt

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