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Tödliches Rätsel

Tödliches Rätsel

Titel: Tödliches Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Harding
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Fasanen und Wachteln.
    »Ein Lord, der von der Jagd zurückkehrt«, bemerkte Athelstan. Er sah den Reitern nach, wie sie unter Harnischklirren verschwanden. »Der Mann, den Ihr da gesehen habt«, sagte er dann, »der Mann, der Sporen trägt und der gesehen wurde, als Peslep ermordet wurde — glaubt Ihr, er hat es auf Euch abgesehen?«
    Alison blieb stehen und streichelte die Nüstern des Pferdes, das leise wieherte und sie anstieß. Sie holte einen kleinen Apfel aus der Tasche. Der Zelter nahm ihn gierig und schüttelte erfreut den Kopf. Sie gingen weiter.
    »Ich habe Euch etwas gefragt, Mistress.«
    »Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll«, antwortete sie. »Edwin sprach nicht sehr viel über die anderen Schreiber. Ich glaube nicht, daß er sie leiden konnte. Peslep hielt er für einen Lüstling, und Ollerton für einen Vielfraß.«
    »Und Alcest?«
    »Ah, das war es, was mir Angst machte, Bruder. Einmal, da bin ich sicher, nannte Edwin ihn einen Gecken, der gern Sporen an den Stiefeln trage, um aufzufallen.« Sie schaute Athelstan mit Rehaugen an. »Hat er denn je, seit diese Geschichte anfing, Sporen getragen?« Sie sah Athelstans überraschte Miene. »Ich dächte doch, Lesures oder die anderen würden darüber eine Bemerkung machen.«
    Athelstan hielt inne. »Seid Ihr sicher?«
    »Bruder, ich wiederhole nur, was ich gehört habe.«
    Athelstan sah sich um. Auf der anderen Straßenseite war eine kleine Ale-Schenke. Er bat Alison, zu warten, und ging hinüber. Der Eigentümer, ein kleiner Mann mit drahtigen Haaren, erkannte ihn.
    »Bist du durstig, Bruder?«
    »Nein, nein.« Athelstan besann sich. »Äh…«
    »Haman.«
    »Ach ja, Haman. Ob du mir wohl einen Gefallen tun könntest?« Athelstan griff nach seinem Beutel, aber Haman schob seine Hand sanft herunter. »Könntest du oder einer deiner Knechte wohl zum Hause von Sir John Cranston gehen? Ihr wißt ja, wo er wohnt.«
    Der Wirt nickte.
    »Sir John soll zu Master Tibault gehen — er weiß schon, wen ich meine. Und er soll Tibault fragen, welcher der Schreiber gern Sporen trug.«
    Haman schaute ihn verständnislos an. Athelstan ließ ihn den Auftrag wiederholen, bis er ihn auswendig gelernt hatte. Dann kehrte er zu Alison zurück.
    »War das wichtig, Bruder?«
    »Ja, ja, schon, aber…« Der Ordensbruder berührte sanft ihren Ellbogen. »Es genügt nicht, um einen Mann zu hängen.«
    »Aber jemand wird hängen«, antwortete sie. »Nicht wahr, Bruder? All diese schrecklichen Morde. Ollerton vergiftet, Peslep mit herabgelassener Hose auf einer Latrine ermordet.«
    »Und Elflain«, fügte Athelstan hinzu. »Der wurde heute mit einer Armbrust erschossen.«
    Er bekreuzigte sich, und sie gingen weiter. An der Ecke der Lombard Street, unweit von Cornmarket, blieb Athelstan stehen und schaute sich um.
    »Was ist, Bruder?«
    »Nichts«, antwortete er, aber er war nicht sicher. Als er zu Haman hinübergegangen war, hatte Athelstan das deutliche Gefühl gehabt, daß er hinter sich eine Gestalt gesehen habe. Er schüttelte den Kopf.
    Sie gingen eine Gasse hinunter, die zur Gracechurch Street und zur London Bridge hinausführte. Die Häuser zu beiden Seiten ragten turmhoch auf und sperrten das Sonnenlicht aus. Die Gasse war düster und voller Unrat. Der Inhalt von Nachttöpfen hatte die Mauern zu beiden Seiten befleckt, und der Gestank erinnerte Athelstan an den Stadtgraben in der Nähe der Cock Lane. Der Zelter wurde unruhig und stelzte behutsam über den aufgequollenen Kadaver einer Katze hinweg. Alison holte ein Taschentuch hervor und drückte es sich ans Gesicht. Athelstan wollte sich schon entschuldigen; er bereute es bitter, daß er diese Abkürzung genommen hatte, doch da traten zwei Gestalten aus einer schäbigen Haustür. Sie waren gekleidet wie die maskierten Gauner, die im Gewirr der Londoner Gassen den Unachtsamen auflauerten. Einer war klein, der andere groß. Verschlissene Ledermasken verdeckten ihre Gesichter, und sie trugen spitze Hauben auf den Köpfen. Jeder hatte einen Dolch in der einen und einen Knüppel in der anderen Hand.
    Alison blieb stehen. Athelstan tätschelte ihren Arm, nahm all seinen Mut zusammen und ging weiter.
    »Ich bin Athelstan, der Pfarrer von St. Erconwald in Southwark. Diese junge Dame und ich, wir haben kaum Reichtümer bei uns.«
    »Bleibt, wo ihr seid!« rief der Größere. Die Stimme klang barsch unter der Maske.
    »Warum haltet ihr uns auf?« rief Alison.
    »Halt dein Mäulchen, meine Hübsche«, antwortete der Kleine mit

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