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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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ihm den Rücken stärkte und bedingungslos an seine Unschuld glaubte, ihm durch diesen Glauben die Kraft gab, durchzuhalten. Sie würde ihm diese Kraft geben, zu lange hatte sie sich nur um ihre eigenen Probleme gekümmert. Jetzt war es an der Zeit, an die Familie zu denken und das bedeutete: Sie musste für ihren Vater da sein!
    Der Polizist in dem schusssicheren Glaskasten beim Eingang blätterte in einem abgegriffenen Magazin und war völlig in seine Lektüre vertieft. Doch als Anna an ihm vorbeihasten wollte, blickte er kurz hoch und winkte sie zu sich.
    „Wo wollen Sie hin?“, fragte er gelangweilt und blickte sie mit rotgeränderten Augen müde an. Trotz ihrer Aufregung gelang es ihr, ein Standardlächeln aufzusetzen.
    „Ich habe einen Termin mit Chefinspektor Tony Braun! Er erwartet mich!“
    „Erster Stock links, das letzte Büro“, sagte der Polizist und widmete sich wieder seiner Zeitschrift.
    In der großen Halle im Erdgeschoß herrschte ein ziemliches Gedränge. Verschleierte Frauen, Schwarze in grellbunten Kaftans und Turbanträger mit langen Bärten umlagerten die Schalter für Aufenthaltsbewilligungen, Meldebestätigungen und Passverlängerungen. Dazwischen standen einige heillos überforderte Uniformierte, die mit bunten Schildern versuchten, die Antragsteller zu den richtigen Stellen zu lotsen. Aus den verbeulten Mülleimern quollen Papiere, Dosen und Plastiktüten, zwischen den Wartenden saßen Kinder auf dem Betonboden und spielten seelenruhig. Quer über die Lifttür war ein Schild mit „Außer Betrieb“ geklebt, deshalb musste Anna die Treppe nach oben nehmen.
    Im ersten Stock war es bedeutend ruhiger. Anna blieb kurz stehen, um sich zu orientieren. Links und rechts waren lange Korridore mit unzähligen Türen. Daneben an den Wänden saßen auf ungemütlichen Holzbänken Zeugen, Verdächtige und Informanten, die meisten mit gesenkten Köpfen, so als wären sie automatisch schuldig, wenn sie in den ersten Stock des Polizeipräsidiums vorgeladen wurden.
    Ein Wegweiser zeigte Anna die Richtung. Schnell ging sie den langen Korridor entlang, ihre Schuhe quietschten auf dem fleckigen Plastikboden. Links und rechts von ihr wurden Türen aufgerissen, Männer mit Akten und Protokollen stürzten auf den Gang und verschwanden dann wieder in anderen Räumen. Irgendwo, hinter einer geschlossenen Tür, war ein lautes Schluchzen zu vernehmen und je weiter sie den Korridor entlanghastete, desto stärker wurde der Geruch nach Angst, Schweiß und Hoffnungslosigkeit.
    Plötzlich wurde neben Anna eine Tür schwungvoll geöffnet und ein Uniformierter, der einen Kaffeebecher auf einem Aktenstoß balancierte, trat auf den Gang, ohne sie zu beachten. Beide konnten nicht mehr schnell genug ausweichen und heißer Kaffee ergoss sich über die Akten und die Uniform des Polizisten.
    „Blöde Ziege, hast du keine Augen im Kopf!“, rief er spontan und versuchte hektisch mit einem Taschentuch die Flecken zu beseitigen.
    „Tut mir leid“, sagte Anna, „ich habe Sie nicht bemerkt.“
    „Wer bezahlt mir jetzt die Reinigung!“, sagte der Polizist und fasste sie am Arm. „Ich könnte Sie jetzt festnehmen, wegen Angriffs auf einen Polizisten!“ Er zwinkerte ihr zu und lachte dröhnend über seinen gelungenen Witz. Aber ihr war nicht nach Spaßen zumute, nicht solange ihr Vater eingesperrt war.
    „Lassen Sie mich sofort los!“, schrie sie hysterisch und riss sich von ihm los. „Loslassen!“, schrie sie erneut und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Neugierig drehten sich Polizisten, Zeugen, Verdächtige, Angeklagte und Anwälte in ihre Richtung und glotzten mit unverhohlener Neugierde in ihre Richtung.
    „Ist ja gut“, sagte der Polizist beschwichtigend und ging kopfschüttelnd den Korridor entlang. Vor einer Tür drehte er sich noch einmal um, murmelte beleidigt „hysterisches Weib!“, und verschwand in einem der Büros.
    Anna atmete tief durch und versuchte die Blicke der Anwesenden zu ignorieren. Doch der grau gesprenkelte Plastikboden und die mit abwaschbarer Farbe hellgrün gestrichenen Wände verstärkten bei ihr das Gefühl der Hilflosigkeit. Ein unerbittlicher Polizeiapparat, der, einmal angeworfen, nicht mehr zu stoppen war und gnadenlos arbeitete, bis der Angeklagte verurteilt war – ob schuldig oder nicht, das war der Bürokratiemaschinerie egal. So musste sich jetzt ihr Vater fühlen, ausgeliefert und verloren.
    Beklemmung und Zorn erfüllten sie, als sie endlich vor Tony Brauns

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