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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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auf Donna zu, während Ellie zu Langford eilte und neben seinem Kopf auf die Knie fiel. Er bewegte sich noch, versuchte, sich aufzurichten, ehe er wieder zusammenbrach. Nachdem Donna Handschellen angelegt worden waren, ging Samarez ins Wohnzimmer und holte sein Handy hervor.
    »Unternimmt endlich jemand was?«, schrie Ellie.
    Thorne hörte Samarez schnell sprechen, als dieser einen Krankenwagen rief oder, weit wichtiger, seine Frau wissen ließ, dass er sich zum Abendessen verspäten werde. Gary Brand stand neben dem Flügel und fragte: »Was, zum Teufel, ist passiert?«, als Boyle Donna ins Haus führte. Sie murmelte ein »Danke« und bedachte Thorne im Vorbeigehen mit einem flüchtigen Lächeln, ohne ihn dabei anzusehen.
    Ellie Langford hob den Kopf ihres Vaters an und bettete ihn auf ihren Schoß. Sie entfernte einen grünen Glassplitter von seinem Hals und presste die Finger auf die Wunde, aus der Blut zu sprudeln begann. Allerdings nicht so viel Blut wie aus seiner Brust, das sich dunkel und schimmernd auf den cremefarbenen Fliesen verteilte und zum Rand des Pools lief.
    Thorne ging langsam auf die beiden zu, und während das Mädchen ihn wild beschimpfte und an seinem Hemd zerrte, beugte er sich vor und beobachtete, wie die ersten Tropfen von Alan Langfords Blut über den Rand rannen, ins Wasser fielen und versanken.
    Jeder von ihnen löste sich auf dem Weg nach unten ein wenig auf.
    Und inmitten des Schluchzens und des Stöhnens und des Geschreis aus dem Haus war der Poolreiniger zu hören, der noch immer tickend und schlürfend seine Arbeit verrichtete.

Vierter Teil

    Mit Fug und Recht

Siebenundvierzigstes Kapitel

    Auch wenn die Schaukel noch genauso rostig war und das Tor noch immer kein Netz hatte, fühlte sich der kleine Park in Seven Sisters an diesem Tag ein bisschen wie ein Ort an, an dem man tatsächlich spazieren gehen oder sich eine Weile hinsetzen wollte. Das Wetter trug natürlich auch dazu bei. Ein paar Sonnenstrahlen und vereinzelte Gruppen von Narzissen ließen immer alles besser aussehen , ganz gleich, wie schlecht es einem ging.
    »Ich werde auf sie warten, wissen Sie?«, sagte Kate.
    Sie und Thorne saßen auf derselben Bank, für die Donna, Anna und er sich drei Monate zuvor entschieden hatten. An dem Tag, als Anna den Hundebesitzer zur Rede gestellt hatte. Thorne wollte nicht einmal eine Vermutung wagen, wann Donna wieder die Gelegenheit haben würde, sich hier hinzusetzen. Sie befand sich in Untersuchungshaft im Holloway-Gefängnis und wartete darauf, dass ihr wegen fahrlässiger Tötung von Alan Langford der Prozess gemacht wurde.
    »Da werden Sie womöglich eine Weile warten müssen«, sagte er.
    »Das ist schon okay«, erwiderte Kate. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«
    »Sie sollten keine Schuldgefühle haben.«
    »Sollte ich nicht?«
    »Nichts von alledem ist Ihre Schuld.«
    »Wenn ich es ihr gesagt hätte, wäre es nie so weit gekommen.« Sie lehnte sich zurück. Über dem Ausschnitt ihres schwarzen T -Shirts war ein Teil ihrer Tätowierung zu sehen: die ersten Buchstaben von Donnas Namen. »Wenn ich ihr gesagt hätte, was für ein Miststück ihre Tochter ist.«
    »Sie wäre am Boden zerstört gewesen«, sagte Thorne. »Und sie hätte Sie dafür gehasst.«
    »Wenn ich ehrlich bin, hatte ich davor am meisten Angst. Ich rede mir nach wie vor ein, dass ich den Mund gehalten habe, um sie zu schützen, aber in Wirklichkeit habe ich versucht, uns beide zu schützen.«
    »Daran ist nichts verkehrt«, sagte Thorne.
    Drei Jungen kamen von der anderen Seite des Parks auf die Rasenfläche gelaufen. Einer von ihnen schoss einen Ball hoch in die Luft, und sie fluchten wie wild, als sie sich darüber stritten, wer ins Tor gehen solle.
    »Ihre Freundin wäre vielleicht auch noch am Leben«, sagte Kate.
    Thorne schwieg. Er wollte niemand anderem die Schuld dafür geben als sich selbst. Anna war seine Wunde, die er selbst lecken musste.
    »Das hat Donna ziemlich zugesetzt. Sie mochte sie sehr.«
    »Es gab allen Grund, sie zu mögen.«
    Kate sah ihn an. »Sie beide standen sich nahe, oder?«
    »Wir waren befreundet, mehr nicht.«
    »Und das hat Ihnen genügt?«
    »Ja, ich denke schon. Ich weiß es nicht.« Thorne sah zu, wie die Jungen Fußball spielten, zwei im Arsenal-Trikot, einer mit bloßem Oberkörper. »Ich kannte sie nicht lange genug, als dass mehr zwischen uns hätte sein können. Das war alles nur … albern.«
    »Sie hätten es ihr sagen sollen.«
    Thorne schüttelte den

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