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Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Titel: Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Reitemeier , Wolfram Tewes
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so was bezahlt, hat er gesagt. Also, jetzt mach schon. Bevor es draußen taghell wird und uns eine britische Militärpatrouille dabei sieht, wie wir eine Leiche in einem Tümpel versenken.«
    Mikes Augen funkelten bösartig. »Okay«, sagte er drohend, »dann mache ich jetzt meine Arbeit. Aber wenn wir mit allem fertig sind, dann kann es sein, dass ich Überstunden mache, verstehst du? Irgendwie kann ich dich einfach nicht leiden.«
    Rademacher schauderte. Dann stand er auf, nahm die Pistole in die Hand und sagte betont lässig: »Gut! Dann gehe ich raus und stehe Schmiere. Damit nichts schiefgeht, während du deinen Job machst.«
    Er wollte sich eben umdrehen und zur Tür gehen, als Mike rief: »Das könnte dir so passen, du Weichei! Nichts da, du bleibst und schaust mir zu!«
    »Nein!«, schrie Rademacher gequält, »ich kann mir das nicht ansehen. Das halte ich nicht aus.«
    Mike lachte wieder. »Aber an ihm herumspielen konntest du? Ihm ein bisschen wehtun, das ging in Ordnung? Was bist du doch für ein erbärmlicher Typ.« Dann winkte er ihn mit einer energischen Handbewegung raus. »Mach, dass du rauskommst! Bevor du mich bei meiner Arbeit störst.«
    Er drehte sich zum Gefangenen um, der gerade sein Bewusstsein wiedererlangte, aber offenbar nichts von ihrem Disput verstanden hatte. Apathisch hing er an seiner Stuhllehne und starrte dumpf vor sich hin.
    Rademacher hatte es nun sehr eilig. Er huschte so schnell es ging hinaus und warf die Tür hinter sich zu. Draußen war es fast schon taghell geworden. Er stand schwer atmend vor der Tür und hielt sich die Ohren zu. Die Pistole hatte er in seine Jackentasche gesteckt. Schon beim ersten Schrei des Todgeweihten würde Rademacher ohnmächtig zu Boden sinken, befürchtete er und hoffte inständig, dass Mike seine Arbeit sauber und schnell durchführte.
    Er vernahm vorerst keinen verzweifelten Todesschrei, aber wegen der zugehaltenen Ohren hörte er auch nicht die leichten Schritte hinter ihm. Im nächsten Moment fuhr ihm ein Baseballschläger krachend gegen die Schläfe und warf ihn zu Boden. Er spürte, dass sich jemand an seiner Jacke zu schaffen machte. Die Pistole, fuhr es ihm durch den Kopf. Aber er war außerstande, sich zu wehren.
    Wie im Drogenrausch sah er die Gestalt, die ihn niedergeschlagen hatte, farblich völlig überzeichnet. Immerhin nahm er wahr, dass die Person nun durch die Tür in die Hütte ging. Dann hörte er einen scharfen Befehl.
    Rademacher stemmte sich mit letzter Kraft in die Vertikale und sah durch die offene Tür ins Innere der Hütte. Mike stand mit erhobenen Armen vor dem Gefangenen. Ob der noch lebte oder nicht, konnte Rademacher nicht ausmachen.
    »Mach ihn frei!«, wurde Mike von einer hellen Stimme angewiesen, die einen osteuropäischen Akzent hatte. Die Gestalt drehte sich blitzschnell um, trat einen Schritt zurück und richtete die Pistole auf Rademacher. Mittlerweile war die Waffe entsichert.
    »Du kommst rein und hältst auch die Arme hoch! Und keine dummen Tricks!«
    Rademacher gehorchte. Vor ihm stand eine zierliche, vermutlich noch junge blonde Frau, die trotz des Dämmerlichtes eine dunkle Sonnenbrille trug. Jetzt wandte sie sich wieder an Mike: »Los, wird´s bald? Nimm ihm die Handschellen ab, und führ ihn zur Tür!«
    Betont langsam führte Mike ihre Anweisung aus. Die Frau war hellwach und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.
    »Du bist doch Irina, oder?«, sagte Mike plötzlich. »Wieso machst du das? Wir führen nur eine Anweisung des Chefs aus.«
    »Schnauze!«, bellte die Frau. Sie strahlte einen so starken Hass aus, dass keiner der beiden Männer es wagte, eine falsche Bewegung zu machen. Widerstandslos half Mike dem geschwächten Kloppenburg hoch. Er musste ihn stützen, da dessen Beine kaum noch durchblutet waren und immer wieder nachgaben.
    »Los!«, rief die Frau nun Rademacher zu. »Hilf ihm!«
    Rademacher, der sich selbst kaum auf den Beinen halten konnte, blieb nichts anderes übrig, als Kloppenburg von der anderen Seite unter die Arme zu greifen. Draußen lehnten sie auf Anweisung der Frau den schwer atmenden Kloppenburg an die Wand der Hütte. Mit einer eindeutigen Bewegung der Pistolenhand wies sie die beiden an, wieder zurück in die Hütte zu gehen.
    »Stell dich mit dem Rücken an den Balken!«, zischte sie Mike an. Als Mike an dem massiven Eichenbalken stand, der als Stützpfeiler für das Dach diente, kam der nächste Befehl: »Die Hände nach hinten!«
    Dann befahl sie Rademacher: »Nimm die

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