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Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed

Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed

Titel: Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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wies mit einem Nicken zu Siri.
    »Aha, ein heißes Liebeswochenende«, sagte Offizier Nummer Vier und knuffte seinen Nebenmann zwischen die Rippen. Dtui und Siri erröteten im Duett, was die Männer mit brüllendem Gelächter quittierten.
    »Schön wär’s«, entgegnete Dtui mit dem typisch laotischen Pflasterlächeln, das allerlei emotionale Wunden und Blessuren kaschierte. »Leider ist es rein geschäftlich.«
    »Soso. Geschäftlich. Das habe ich meiner Alten auch immer erzählt, wenn ich mal ein Wochenende ausspannen wollte«, gestand Offizier Nummer Eins stolz. »Und mit was für Geschäften verdienen Sie Ihre Brötchen, wenn ich fragen darf?«
    Dtui runzelte die Stirn, wahrte aber die Contenance. Siri bewunderte ihre Gelassenheit.

    »Ich bin Krankenschwester. Und mein Chef ist Chirurg.« Dass Siri sie zur Pathologin ausbildete und er der staatliche Leichenbeschauer war, behielt sie wohlweislich für sich.
    »Doktorspiele, hä?«, fragte Offizier Nummer Zwei, was zu noch größeren Heiterkeitsausbrüchen führte.
    Siri hatte den Eindruck, dass die Männer sich die größte Mühe gaben, leutselig und kumpelhaft zu wirken, und er wusste auch, warum. Sie hatten Angst. Trotz ihrer Prahlereien und unrealistischen Erwartungen war ihnen wohl klar, dass sie sich auf feindlichem Gebiet befanden, und ihre einzige Waffe war diese falsche Kameraderie.
    Siri sorgte sich um ihre Familien. Er fragte sich, wie ihre Frauen und Kinder überleben sollten, während ihre Ernährer wacker Steine klopften. »Sorgt das Justizministerium für Ihre Angehörigen, solange Sie hier sind?«, erkundigte er sich.
    Offizier Nummer Zwei fand diese Frage äußerst komisch. »Seit der Machtübernahme haben sie uns keinen blanken Kip bezahlt.« Da es in Laos keine Münzen gab, wäre ein Kip aus Metall noch weniger wert gewesen als einer aus Papier. Für den man derzeit etwa ein Sechstel US-Cent bekam. So denn überhaupt Geld vorhanden war, verdiente ein Polizist unter der neuen Regierung monatlich siebentausend Kip zuzüglich einer kleiner Reisration.
    »Und wovon leben Sie?«
    »Ach, wir haben unsere Quellen. Einige von uns konnten unter dem alten Regime einen Notgroschen beiseitelegen. Wir haben Geld außer Landes geschafft. Schließlich ahnten wir, dass eines Tages die Roten kommen und alles über den Haufen werfen würden.«
    »Ich möchte Ihnen weder Angst noch Bange machen, aber Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich einer dieser gar
garstigen Roten bin, die Ihnen die Suppe versalzen haben«, sagte Siri.
    Offizier Nummer Zwei errötete. »Ach wirklich? Tut mir leid. Aber Sie sehen gar nicht aus wie … Und was machen Sie dann hier? Ich meine …«
    Um den Schaden wiedergutzumachen, erkundigte Offizier Nummer Eins sich eilends, wo Dtui und der Doktor arbeiteten.
    »An der Mahosot-Klinik.«
    »Dann haben Sie ja eine ziemlich weite Reise hinter sich.«
    »Das kann man wohl sagen«, meinte Dtui. »Ich bin seit zwanzig Jahren nicht aus Vientiane herausgekommen. Es ist so exotisch hier oben.« Sie warf Siri einen verstohlenen Blick zu. »Ich freue mich schon auf meinen ersten Schwund.«
    »Ihren ersten was?«
    »Schwund. Meine Mutter hat mir davon erzählt, als ich ein kleines Mädchen war.«
    Siri wandte den Kopf, damit die Polizisten sein Grinsen nicht bemerkten.
    »Davon habe ich noch nie gehört«, gestand der Offizier. »Was, bitte, ist ein Schwund?«
    »Das ist nicht Ihr Ernst. Sie wissen nicht, was ein Schwund ist? Zugegeben, sie sind recht selten, aber hier oben im Norden werden Tiere nicht eingepfercht, sondern ziehen in gemischten Rudeln frei umher – Hühner, Hunde, Ziegen, Schweine. Und da Tiere nun einmal so sind, wie sie sind, geht es da fröhlich drunter und drüber, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Siri konnte sich nicht länger beherrschen. Er stand auf, ging zur Treppe und betrachtete den Vollmond, der
sich trüb in einem Tümpel spiegelte. Um sein Kichern zu überspielen, simulierte er einen Hustenanfall.
    Dtui fuhr unbeirrt fort. »Und es mag an der Höhenluft oder auch an dem schwefelreichen Wasser liegen, aber hier in Houaphan geht aus der Paarung eines lüsternen Rüden mit einer ebensolchen Sau zuweilen …«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Ich schwör’s beim Leben meines Bruders. Ich habe Fotos gesehen. Sie sehen aus wie ein Schwein mit dem Schwanz und den Pfoten eines Hundes. Nicht zu fassen, dass Sie davon noch nie gehört haben.«
    »Also, ich habe schon davon gehört«, sagte Offizier Nummer

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